Regionalliga Nord
Zinnbauer auf Zinne: „So wird das nichts mit Bundesliga!“
Die U23 des Hamburger SV hat gegen den Aufsteiger VfV Borussia 06 Hildesheim eine bittere 1:2-Heimniederlage hinnehmen müssen. Damit verliert die Zinnbauer-Equipe nicht nur das zweite Spiel in Folge, sondern rutscht auch weiter in die unteren Tabellenregionen hinein.
270 Zuschauer fanden ihren Weg am Sonntagnachmittag in das Wolfgang-Meyer-Stadion und sahen eine lange Abtastphase beider Mannschaften. Erst nach einer guten halben Stunde nahm die Partie Fahrt auf: Dominic Hartmann schlug den Eckball auf den zweiten Pfosten, wo Dominik Franke völlig unbedrängt zur Führung der Hildesheimer einköpfen konnte (33.). Erst nach dem Führungstreffer der Gäste wirkte der HSV etwas munterer und kam ebenfalls zu guten Möglichkeiten. Nico Charrier setzte den 20-jährigen Phillipp Müller perfekt in Szene. Müller lief unbedrängt auf VfV-Schlussmann Nils Zumbeel zu, der sich ganz breit machte und den Schuss des HSV-Kickers mit einer Glanztat parierte (41.).
Nach dem Seitenwechsel machten die „Rothosen“ dort weiter, wo sie in Abschnitt eins aufgehört hatten – in der Offensive. Nach nur vier Zeigerumdrehungen in der zweiten Hälfte war es diesmal Nico Charrier, der, wie sein Teamkollege Müller, an VfV-Schlussmann Nils Zumbeel, aus wenigen Metern, scheiterte. Nur weitere vier Minuten später erwischte die Stoffregen-Truppe die Hamburger erneut auf dem falschen Fuß und verpasste dem Zinnbauer-Ensemble eine kalte Dusche. Nach einer Flanke von Benedict Plaschke konnte Omar Fahmy den Ball, am ersten Pfosten, über die weiße Kreidelinie drücken (51.). Anschließend machten die VfV-Kicker das Spiel selber wieder spannend: Deniz Tayar verlor das Leder im eigenen Sechzehner gegen den eingewechselten Said Benkarit. Dessen Schuss konnte Nils Zumbeel zunächst erneut stark parieren, ehe Nico Charrier im zweiten Anlauf zum 1:2 traf, was letztendlich auch den Endstand darstellte.
„Sie haben alle gesehen, wie sich die Jungs gefreut haben. Wenn man sechs Spiele in Folge verliert, was bestimmt in dem ein oder anderen Spiel nicht notwenig war, war es umso wichtiger für uns, heute hier etwas mitzunehmen. Wie die Jungs das gemacht haben, war richtig gut“, so VfV-Zepterschwinger Jürgen Stoffregen, der anfügt:“ Wir wussten, dass wir etwas tiefer stehen mussten, gegen eine spielstarke Hamburger Mannschaft. Wir haben in der ersten Halbzeit auch das ein oder andere Mal gut nach vorne gespielt und auch verdient zur Pause geführt. Dabei hatten wir auch das Glück, dass der HSV seine große Chance nicht nutzt. Damit war das 1:0 zur Pause okay und wenn man dann das Zweite macht, bringt das für die Jungs natürlich auch Sebstvertrauen, was sie in den letzten Spielen vielleicht nicht gehabt haben.“ Und weiter: „Das wir dann, nach dem Gegentor, ins Schwimmen gekommen sind, ist ganz normal. Der HSV hat dann auch ordentlich Druck gemacht. Wir haben heute glücklich verteidigt, ohne wenn und aber. Aber insgesamt können wir sehr, sehr stolz sein auf die Jungs und diesen Sieg einfach mitnehmen.“
HSV-Coach Joe Zinnbauer war mit der Leistung seiner Schützlinge alles andere als konform: „Wir kriegen es einfach nicht gebacken, dass der Ball auch mal über die Linie geht. Und wenn du dich nicht belohnst, dann bekommst du Woche für Woche so dumme Tore. Wir trainieren jetzt seit acht Wochen Standards, aber wenn du es nicht verteidigen kannst, dann kassierst du dort die Tore. Zwar sind viele Jungs noch sehr jung, aber mich nervt es als Trainer einfach, wenn du die ganze Woche trainierst und dann immer wieder die Punkte herschenkst“, so der 45-Jährige. „Die Kombinationen nach vorne sind immer wieder da, aber der konkrete Abschluss fehlt immer öfter. Nützt alles nichts, wir müssen weiter arbeiten und die Jungs müssen nun durch dieses Tal durch. Die Jungs wollen mehr. Sie wollen nach oben in die Bundesliga. Aber dafür müssen sie schnell etwas ändern, denn mit der Leistung kann man sicherlich nicht den Sprung in die Bundesliga schaffen. Da müssen sie schon etwas mehr tun“, so Zinnbauer abschließend.
Foto: Lars Mundt (Smart Art)