Bundesliga
Zehn Spiele ohne Sieg: Düsseldorf verschärft St. Paulis Krise
Der FC St. Pauli kommt weiterhin nicht zur Ruhe! Fortuna Düsseldorf ließ durch einen 3:0-Erfolg am Millerntor keine Punkte für die Kiezkicker liegen. Der Abstand zu einem Nicht-Abstiegsplatz beträgt bereits vier Punkte. Zudem wartet die Schultz-Truppe seit zehn Spielen auf einen Dreier.
Nach dem ausgefallenen Auswärtsspiel bei den Würzburger Kickers empfing der FC St. Pauli am Sonntag Fortuna Düsseldorf am heimischen Millerntor. „Die Jungs haben im Training gezeigt, dass sie lebendig sind, dass sie kicken und den Bock unbedingt komplett umstoßen wollen. Ich gehe davon aus, dass wir das gegen Düsseldorf auch auf den Platz bringen werden“, orakelte Trainer Timo Schultz bereits vor Anpfiff. Im Vergleich zum 2:2-Remis gegen Erzgebirge Aue stellte 43-Jährige auf drei Positionen um. James Lawrence musste mit Wadenproblemen passen, auch Philipp Ziereis war wegen einer Verletzung noch nicht dabei. Boris Tashchy saß zudem nur auf der Bank. So rückten Marvin Knoll, Daniel Buballa und Maximilian Dittgen in die Startelf. Und die Gäste legten los wie die Feuerwehr. Daniel-Kofi Kyereh wurde in den Strafraum geschickt, verschaffte sich Platz und zog dann aus halblinker Position ab. Sein Schuss traf allerdings nur den Hintertorpfosten (1.). Gerade einmal 45 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Es waren vor allem die Kiezkicker, die Chancen in den ersten Minuten kreieren konnten. So probierte es nach knapp zehn Minuten erneut Kyereh aus der Distanz und setzte seinen Abschluss einen halben Meter über das Tor (9.). Und die Gäste? Erzielten mit der ersten Gelegenheit direkt die Führung. Von der linken Außenbahn flankte Kristoffer Peterson auf den zweiten Pfosten, Dittgen war zu weit weg von Matthias Zimmermann und dieser vollstreckte aus spitzem Winkel in die lange Ecke (10.). Der erneute Rückstand für die Boys in Brown, die kalte Dusche für das Schultz-Team.
F95 drückt auf das 2:0 – St. Pauli hat vor der Pause doppelt Pech
Und die Gäste aus Düsseldorf drückten auf den zweiten Treffer. Zuerst wurde der Abschluss von Shinta Appelkamp am Strafraum geblockt, der zweite Ball landete bei Marcel Sobottka und dieser zirkelte das Leder nur knapp am Kreuzeck vorbei (20.). Die Rösler-Elf näherte sich dem Kiezkicker-Kasten mehr und mehr an. Peterson brachte die Kugel von links herein, Alfredo Morales ließ die Pille über den Kopf streifen und durfte nur wegen des guten Stellungspiels von St. Pauli-Schlussmann Svend Brodersen nicht jubeln (22.). Die Hausherren brauchten bis zehn Minuten vor die Pause, ehe sie eine Antwort fanden. Dann brachte der auffällige Kyereh den Ball von rechts auf den ersten Pfosten, doch Dittgen lehnte sich beim Abschluss zu weit zurück und jagte die Pille somit über den Querbalken (35.). Die Hamburger erhöhten wieder die Schlagzahl und fingen an, sich gegen die erneute Niederlage zu wehren. Diesmal probierte es Dittgen selbst, schloss aus spitzem Winkel ab und hatte dann Pech, dass Fortuna-Schlussmann Florian Kastenmeier sich den Ball nicht selbst ins Netz legte (37.). F95-Trainer Uwe Rösler reagierte umgehend auf den Druck der Schultz-Equipe und nahm Peterson vom Feld, um die linke Verteidigungsseite zu stabilisieren. Für ihn kam Thomas Pledl auf den Platz (38.). Mehr passierte in Halbzeit eins aber nicht.
Hennings stellt F95-Weichen auf Sieg – Kein Rot für Brodersen
Zur Halbzeit reagierte Kiezkicker-Trainer Timo Schultz und brachte Lukas Daschner für den glücklosen Finn-Ole Becker in die Partie. Den besseren Start erwischten aber die Gäste aus Düsseldorf. In höchster Not musste Sebastian Ohlsson gegen den eingewechselten Sobottka im eigenen Strafraum klären (48.). Gleiches galt knapp zehn Minuten später für Daniel Buballa, der gegen Appelkamp im Fünfmeterraum die Vorentscheidung verhinderte (57.). Die anschließende Ecke klärte Rico Benatelli auf der Linie (58.). Nach mehr als einer Stunde konnten die Boys in Brown den Gegentreffer aber nicht mehr verhindern. Zimmermann flankte von rechts, am Strafraum schraubte sich Rouwen Hennings in die Luft und nickte aus kurzer Distanz zum 2:0 für die Rösler-Elf ein (64.). Die Kiezkicker hatten den Gästen in der Folge nicht mehr viel entgegen zu setzen. Karaman ließ eine Viertelstunde vor dem Ende fast 3:0 liegen (68.), ehe die Hausherren beinahe in Unterzahl gewesen wären. So sah Torwart Svend Brodersen nach einem Klärungsversuch zuerst die Rote Karte von Referee Robert Schröder. Der Video-Assistent-Referee (VAR) griff allerdings ein und änderte den Platzverweis zurecht auf eine Gelbe Karte ab (80.). Zwar warfen die Schultz-Schützlinge in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne, das Aufbäumen kam aber zu spät. Im Gegenteil! Nach einem schlimmen Fehlpass in der eigenen Hälfte war es der eingewechselte Edgar Prib, der in der Schlussminute nach einer Kontersituation auf 3:0 für die Düsseldorfer erhöhte (90.+3). Die kommende Weihnachtszeit dürfte damit bei den Kiezkickern keinesweges einfacher werden.