Connect with us

Oberliga Hamburg

Zankl-Taktik bringt Sasel Punkt in Wedel

Published

on

Der Wedeler TSV hat sich durch einen späten Treffer einen Punkt gegen den TSV Sasel gesichert. Gäste-Trainer Danny Zankl überraschte mit einer Sasel-untypischen Taktik und schien damit lange erfolgreich zu sein. Doch Cody Shields traf in der 89. Minute im Elbestadion zum 2:2-Endstand.

Eric Agyemang brachte den Wedeler TSV in Hälfte eins mit dem 1:0-Treffer in Front. Foto: KBS-Picture

„Normalerweise sind wir die Mannschaft, die das Spiel gestalten will. Wir wollen sonst Aufwand mit dem Ball betreiben und mehr Ballbesitz haben. Heute haben wir uns dazu entschieden, das Wedel das ganze mal machen soll“, stellte Sasels Trainer Danny Zankl seine taktischen Überlegungen dar. Tatsächlich standen die Gäste von Beginn an relativ tief hinten drin und ließen Wedel das Spiel machen. Die Hausherren kamen damit allerdings zunächst nicht sonderlich gut zurecht, weswegen das Spiel zum Langweiler mutierte. Sasel war dabei offensiv noch die aktivere Mannschaft. Büge spielte einen tollen Steilpass in den Lauf von Adomat, der frei vorm Tor auftauchte. Doch Steen macht sich ganz groß und verhindert den Einschlag (11.). Doch fast aus dem Nichts gelang dem Wedeler TSV dann doch die Führung. Über die rechte Seite kombinierten sich die Schleswig-Holsteiner nach vorne. Ein flachen Pass in die Mitte leitete Mahnke formschön mit der Hacke weiter. Agyemang konnte den Ball annehmen und verwandelte eiskalt zum 1:0 (25.). Kurz vor der Pause legten die Gastgeber fast nach. Marcus Richter zog aus der Distanz ab. Tuffour reagierte klasse und tauchte rechtzeitig ab. So konnte er den Ball noch an den Pfosten lenken und anschließend sichern (40.). Dafür fiel auf der anderen Seite der Ausgleich. Balat zog aus 16 Metern trocken ab und versenkte die Kugel im rechten unteren Eck (43.). Kurz nach der Pause folgte direkt der nächste Schock für Wedel. Die Abwehr ließ Matti Cholevas auf der linken Seite im kollektiven Tiefschlaf gewähren. Der bedankte sich und schob den Ball aus spitzem Winkel ein (47.). Nun war Sasel perfekt aufgestellt für die passive Taktik, die sich Trainer Zankl ausgedacht hatte. Die Gäste zogen sich noch weiter zurück und ließen Wedel machen.

Sasel-Coach Danny Zankl fässt sich nach dem späten Ausgleich an den Kopf. Foto: KBS-Picture

Und das Team von Jörn Großkopf tat sich schwer. Nur wenige Aktionen führten auch zu Torgefahr. Marcus Richter köpfte nach einer Flanke von Moslehe ans Außennetz (57.). Moslehe selbst scheiterte mit einem Schuss aus 12 Metern an Erichsen (75.), der in der Pause für den angeschlagenen Tuffour ins Tor gekommen war. Kurz vor dem Schlusspfiff gelang dem Wedeler TSV aber doch noch der Ausgleich. Zankl flankte aus dem Halbfeld in den Strafraum, wo Shields am höchsten stieg und die Kugel in hohem Bogen ins rechte Toreck köpfte (89.). „Das war verdient, das wir noch ein Tor machen“, kommentierte Wedels Trainer Jörn Großkopf den späten Treffer zum 2:2-Endstand. Ansonsten übte der 51-Jährige scharfe Kritik an der defensiven Einstellung seiner Mannschaft: „Wenn du dir solche Tore einfängst, sagt Sasel vielen Dank. Wir machen einfach zu viele Fehler. Mir fehlen einfach grundsätzliche Dinge bei uns, die zum Fußball dazugehören“, ärgerte sich Großkopf der mit einem sarkastischen Unterton anfügte: „Dann führte Sasel hier vielleicht gar nicht so unverdient, denn die nehmen die Dinge natürlich gerne an, die man ihnen aufs Tablett legt“. Sein Gegenüber, Danny Zankl, war aufgrund des späten Ausgleichs noch ein wenig enttäuscht: „Der Stachel sitzt natürlich ein bisschen, doch ingesamt sind wir zufrieden“, so Zankl, dessen er abwartende Taktik fast perfekt aufging. „Wir trainieren und spielen sonst auf Kunstrasen. Hier in Wedel ist es ein großer, tiefer Rasenplatz. Mit unserer üblichen Spielweise hätten wir uns wahrscheinlich die Zähne ausgebissen. Dadurch das Wedel den Ball hatte, konnten sie ihre Stärken nicht gut ausspielen“, begründete Zankl die Spielweise seiner Mannschaft. Taktische Überraschungen darf man wohl auch in Zukunft erwarten, wie Zankl schonmal abschließend andeutete: „Wir wollen variabel sein. Ich will nicht zu viel verraten, aber nächste Woche werden wir sicher wieder zocken“, schmunzelte der 29-Jährige. Der TuS Osdorf, der am nächsten Sonntag nach Sasel muss, sollte sich also schonmal gefasst machen.

Foto: KBS-Picture

Leitender Redakteur: Jonas studiert Politikwissenschaften an der Universität Hamburg. Der 22-Jährige kommt von der Nordseeinsel Föhr und interessiert sich für alle Themen rund um den Fußball in Hamburg und in der Welt.