Oberliga Hamburg
Zankl der Zauberer: Sasel rupft spät die Tauben
Lucky-Punch in der Nachspielzeit: Nico Zankl schießt den TSV Sasel im Duell mit dem USC Paloma ganz spät zum Dreier. Dabei hatte Dominic Ulaga die Tauben in Führung geschossen. Doch ein Sonntagsschuss von Jean-Lucas Gerken ebnete den Weg für die kurze Show des Zauberers Zankl.
Es lief bereits die letzte Minute der Nachspielzeit an der Brucknerstraße, als sich Nico Zankl doch noch einmal das runde Leder zum Freistoß zurecht legte. Dabei hätte der Bruder von Trainer Danny Zankl eigentlich, aufgrund einer Zerrung, gar nicht spielen sollen. Zankl läuft an, hebt den Ball über die Mauer und dreht dann zum Jubel ab. Es ist der 2:1-Siegtreffer für die Saseler, die bereits nach einer knappen Viertelstunde in Rückstand lagen. Da war es nämlich Dominic Uluga, der die Gastgeber sehenswert mit einem Hammer in den linken oberen Giebel in Führung brachte (17.). Doch nahezu im Gegenzug hatte der TSV den Ausgleich auf dem Fuß. Stefan Winkel setzte Jonathan Zinn in Szene, der das Leder dann scharf in die Mitte schlug. Dort wartete wieder Winkel, kam aber nicht richtig an das Leder heran (22.). Zwar erhöhten die Parkwegler in der Folge die Schlagzahl und hätten den Ausgleich auch verdient gehabt, allerdings mussten die Gäste dafür bis nach dem Pausentee warten. Dann war es Jean-Lucas Gerken, der eine fast exakte Kopie des Ulaga-Tores aus der ersten Halbzeit fabrizierte. Auch Gerken schweißte die Murmel im linken oberen Kreuzeck ein. In der Folge verflachte die Begegnung allerdings zuerst wieder, ehe das Spiel in der Schluss-phase erneut Fahrt aufnahm. Am Ende mit dem glücklicheren und auch verdienteren Sieger TSV Sasel.
„Das waren zwei überragende Tore. Dafür verzichtet man dann auch gerne auf die eine oder andere klarere Torchance mehr“, freute sich Sasel-Coach Danny Zankl nach dem Abpfiff und fügte an: „Aber ein besseres Ende wie heute kann man sich auswärts im ersten Saisonspiel ja gar nicht wünschen, als so zu gewinnen.“ Weshalb seine Kicker in der ersten Halbzeit so schwer ins Spiel kamen, erklärte der 31-Jährige so: „Es war echt schwer am Anfang, da habe ich die falsche Taktik gewählt. Unser Spiel war ein bisschen mutlos. Nach einer halben Stunde haben wir umgestellt und das Spiel immer besser in den Griff gekriegt.“ USC-Trainer Steffen Harms bilanzierte derweil: „Wir waren in den ersten 20 Minuten sehr zufrieden mit unserem Auftritt. Wir konnten immer mal das Tempo aus dem Spiel nehmen, das tat uns ganz gut. Einen offenen Schlagabtausch wollten wir nämlich vermeiden. Aus der Umstellung bei Sasel haben wir zu wenig Kapital geschlagen, da hätten wir mehr die freien Räume nutzen können“, so Harms, der ergänzte: „Wenn wir gegen solche Top-Teams punkten wollen, müssen wir unser Umschaltspiel noch verbessern. Da haben wir einige gute Bälle leichtfertig hergegeben. Bitter für uns, dass der Gegner in der letzten Minute so’n Freistoß reindrückt. Wir hätten uns für unsere engagierte Leistung natürlich etwas Zählbares gewünscht.“
Foto: Heiden