Regionalliga Nord
Weiß sicher: HSV II sichert den Klassenverbleib
Nur ein Punkt vor 270 Fans: Die Hamburger SV U21 punktet sich nahezu zum Klassenerhalt. Zwar reichte es gegen den SSV Jeddeloh nur zu einem 1:1-Remis, dennoch ist der Klassenverbleib den Rothosen so gut wie sicher. Das gab nach dem Spiel auch U21-Trainer Steffen Weiß ganz offen zu.
Nicht wie sonst an der bekannten Wolfgang-Meyer-Sportanlage, sondern auf dem eigenen Trainingsplatz am Volksparkstadion startete die Partie der HSV U21 gegen den SSV Jeddeloh. Der Grund: Frisch ausgelegte Erde konnte der Boden aufgrund der Trockenheit der letzten Tage nicht aufnehmen, sodass die Anlage nicht bespielbar war. Im Schatten des Stadions dauerte es dann eine ganze Weile, ehe es auf dem Feld mal etwas brenzliger wurde. Jeddeloh verlor den Ball im Mittelfeld und dann ging es ganz schnell. Fiete Arp machte sich mit langen Schritten auf die Reise, tauchte alleine vor SSV-Keeper Felix Bohe auf und brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Arp schoss den Schlussmann der Gäste nur an (23.). Von den Gästen war ansonsten eher wenig zu sehen und überhaupt lieferten beide Mannschaften kein Fußball-Spektakel ab. Brenzlig wurde es dann aber nach etwas mehr als einer halben Stunde. Patric Pfeiffer drückte Thorsten Tönnies vor dem Strafraum zu Boden und Referee Julian Lüddecke zeigte dem HSV-Abwehrmann glatt Rot (33.). Eine harte Entscheidung, da noch zwei Mitspieler neben Pfeiffer gelaufen waren. Doch es sollte noch bitterer für die Gastgeber kommen. Den anschließenden Freistoß leget sich Florian Stütz zurecht, nahm aus 20 Metern Entfernung Maß und zirkelte die Pille in den rechten oberen Giebel. Bei dem Schuss hatte HSV-Keeper Morten Behrens keine Chance (34.). Doch die Rothosen kamen nach vor dem Pausentee zum Ausgleich. Tatsuya Ito drang über links in den Strafraum ein und fand am zweiten Pfosten dann Jonas Behounek, der aus kurzer Distanz keine Probleme mehr hatte, das Leder ins Tor zu drücken (45.+2.) Mit dem Remis ging es dann auch zurück in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie Fahrt auf.
Jonas Behounek steckte das Leder für Aaron Opoku durch, der den Ball über SSV-Keeper Felix Bohe heben wollte. Die Pille landete knapp hinter dem Tor (47.). Aber auch die Jeddeloher wurden nun mutiger und hätten ebenfalls in Führung gehen können. Tönnies setzte Kasra Ghawilu in Szene, der noch einen Haken schlug und damit Sebastian Haut und Leon Mundhenk ins Leere laufen ließ. Am Ende setzte der Jeddeloh-Stürmer seinen Abschluss aber rechts vorbei (51.). Und auch neun Minuten später mussten die Hamburger einen Großbrand im eigenen Sechzehner löschen. Fabian Istefo legte die Murmel im Strafraum für Almir Zigs quer, der Behrens schon geschlagen hatte. Seinen Abschluss klärte aber Henrik Giese auf der Linie (60.). Und die Hamburger? Trafen ebenso das Tor nicht. Arianit Ferati gewann den Ball und schickte dann sofort Arp auf die Reise, der den mitgelaufenen Opoku mit viel Übersicht bediente. Opoku lief alleine auf Bohe zu, doch sein Abschluss wurde einfache Beute für den SSV-Keeper (72.). Und im Gegenzug ging es schnell. Von links brachten die Gäste eine Flanke herein, die auf dem Schädel von Julian Bennert landete. Dieser war völlig blank, nickte die Pille aber Morten Behrens in die Arme (73.). Am Ende trennten sich beide Teams mit einem gerechten Remis. „Wenn man 55. Minuten mit nur zehn Mann spielst und dann noch in Rückstand gerätst, dann denkt man am Ende, dass der Punkt in Ordnung ist“, erklärte Steffen Weiß und fügte an: „Wir haben aber nie in unser Spiel gefunden. Es war mit zehn Spielern sogar fast besser als mit elf Mann. Wir haben überhaupt nicht in der Tiefe verteidigt. Ich bin mit der ersten Halbzeit null zufrieden“, so Weiß weiter, der sich dennoch sicher ist: „Das Thema Klassenerhalt war nie ein Thema bei uns, sondern nur eins der Medien. Was soll da jetzt noch großartig passieren. Es ist nicht davon auszugehen, dass wir die letzten drei Spiele verlieren und noch 15 Gegentore kassieren.“
Foto: Heiden