Amateurfußball
Wegen Corona: Regionalligist sperrt Presse-Vertreter aus
Die Regionalliga Südwest startete am Freitagabend wieder in den Spielbetrieb. Die Begegnung zwischen Astoria Walldorf und den Kickers Offenbach fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – auch ohne die Presse. Diese wurde von den Astoria wegen Corona offiziell ausgesperrt.
An diesem Wochenende startete die Regionalliga Südwest nach langem Hin und Her wieder in den Spielbetrieb. Sechs Vereine hatten gegen einen Re-Start im Dezember geklagt. Diese Klage wurde vom Landgericht Mannheim abgewiesen. Der Südwest-Regionalligist Astoria Walldorf überraschte nun mit einer Maßnahme zum Start gegen die Kickers Offenbach. Die Walldorfer sperrten für das Heimspiel alle Presse-Vertreter aus. Die Begründung: „In dieser sehr bedenklichen Phase der Corona-Pandemie sind wir unserer Pflicht gegenüber den Spielern, dem Trainer- und Betreuerteam, Mitarbeitern und vielen ehrenamtlichen Helfern bewusst. Um das Risiko möglicher Infektionen im Rahmen unserer Heimspiele auf das machbare Minimum zu reduzieren, werden wir zum Spiel nur die zwingend notwendige Anzahl an Personen zulassen“, hieß es in einer Stellungnahme. Die Liga zeigte sich alles andere als erfreut über die Entscheidung der Walldorfer, stellte aber klar, keine Handhabe gegen die Entscheidung zu haben.
Es gebe keine „allgemeinen Medienrichtlinien“ wie in den Profi-Ligen, die eine Zulassung von Journalisten vorschreiben. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Maßnahmen des Klubs scharf kritisiert. DJV-Sprecher Karl-Josef Döhring bezeichnete den Ausschluss als „rechtlich nicht zulässig“ und merkte an, dass in der aktuellen Zeit es „umso wichtiger“ sei, „die berichterstattenden Kolleginnen und Kollegen im Stadion zu haben“, berichtet das Portal „op-online.“ „Wir nehmen unser Recht wahr“, betonte Astoria-Sprecher Marco Monetta. Immerhin: Die Begegnung am Freitag, die 0:0 endete, wurde von einem Streamingdienst („Die Ligen“) übertragen. Sie durften das Stadion betreten.