Oberliga Hamburg
Wedel verlängert BUs Heimfluch
Der HSV Barmbek-Uhlenhorst kann in dieser Saison vor eigenem Publikum nicht punkten. Vor 248 Zuschauern unterlag die Pieper-Elf an der Barmbeker Anfield 2.0 dem TSV Wedel mit 1:3. Nicolaj Rörström traf bei seinem Startelfdebüt zum 2:0. Kurios: Wedel-Coach Großkopf musste vom Feld.
Die Gäste aus Wedel legten einen echten Blitzstart hin. Keine drei Minuten waren gespielt, als Theodoros Ganitis einen Freistoß aus 22 Metern perfekt ins linke untere Eck schoss. Dabei beließen es die Schleswig-Holsteiner allerdings nicht. Nur zehn Minuten später klingelte es erneut im BU-Kasten und wieder war Ganitis entscheidend beteiligt. Der Grieche ließ Lux im Strafraum stehen und bediente den mitgelaufenen Nicolaj Rörström, der nur noch abstauben brauchte. Mit diesem komfortablen Vorsprung konnten sich die Gäste entspannt zurückziehen und die Hausherren das Spiel machen lassen. Die Pieper-Elf tat sich in dieser Rolle sehr schwer und konnte keine echten Torchance kreieren. Die dickste Möglichkeit vor der Pause ermöglichte dann passenderweise ein Abstimmungsproblem in der Wedeler Hintermannschaft. Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld köpfte Tim Vollmer den Ball auf das eigene Tor, TSV-Keeper Stefan Steen konnte in höchster Not vor dem einschussbereiten Dju retten (43.). Zwei Minuten zuvor war außerdem Wedels Trainer Jörn Großkopf wegen Meckerns auf die Tribüne verwiesen worden. „Ich habe nur gesagt, dass war kein Foul. Mehr nicht! Wenn ich deswegen auf die Tribüne geschickt werde, dann passiert das jede Woche“, wunderte sich der TSV-Trainer. Aber auch dieser Umstand half Barmbek-Uhlenhorst nicht weiter. Denn in der zweiten Halbzeit besserte sich die Lage für die Blau-Gelben ebenfalls nicht. Nachdem Agyemang noch eine dicke Möglichkeit zur Vorentscheidung liegen ließ (65.), machte Jan Eggers wenig später den Deckel drauf und tütete so den nicht unverdienten Auswärtsdreier für Wedel ein.
Müller-Leitloff hatte Jeske im Strafraum völlig ungeschickt von den Beinen geholt, Referee Pötter zeigte folgerichtig auf den Punkt. Eggers blieb cool und brachte den Wedel-Dreier unter Dach und Fach. Daran konnte auch der Anschlusstreffer von Janis Korczanowski nichts mehr ändern, der in der 80. Minute per Kopf das 1:3 erzielte. Kurz vor Schluss lenkte Bock einen Distanzschuss von Eggers noch an den Pfosten, dann war Schluss. Wedel überholt mit dem Sieg BU in der Tabelle und rückt ins sichere Tabellenmittelfeld vor. „Wir haben heute hochverdient gewonnen. Defensiv standen wir sehr gut und bei Ballgewinn haben wir schnell nach vorne gespielt. Das System war heute anders, wir haben heute viele neue Spieler auf dem Platz gehabt. Ich bin ich mit der Leistung sehr zufrieden“, freute sich Wedel-Trainer Großkopf über den ersten Dreier seit fünf Spielen. Einer der neuen Spieler auf dem Platz bei Wedel war der erst 18-jährige Nicolaj Rörström, der sein Startelf-Debüt feierte und direkt zum 0:2 traf. „Das ist echt ein geiles Gefühl. Mir hilft es, dass wir auch noch erfahrene Spieler auf dem Platz haben. Von denen kann ich noch viel lernen“, gab der junge Mittelfeldspieler zu Protokoll. Auf der Gegenseite war die Stimmungslage natürlich ganz anders. „Viele Lösungen heute haben wir so nie trainiert und waren nicht so abgesprochen. Die Tore waren vermeidbar“, ärgerte sich BU-Trainer Frank Pieper. Besonders kurios: Während Barmbek-Uhlenhorst auswärts aus vier Spielen schon zehn Punkte geholt hat, setzte es vor eigenem Publikum bisher nur Pleiten. „Wir haben zu viele Aktionen, wo wir zu unklar und unclever spielen. Komischerweise ist das eben nur bei unseren Heimspielen so“, versuchte Pieper abschließend den Heimfluch etwas zu erklären.
Foto: KBS-Picture