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Oberliga Hamburg

Wacker netzt, Tafese gleicht aus: Remis zwischen HSV III und Hamm

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HSV III, Hamm
Archivbild: KBS-Picture

Punkteteilung am Freitagabend in Norderstedt! Der Hamburger SV III und Hamm United trennten sich mit einem 1:1-Remis. Beide Trainer haderten nach Spielende mit dem Auftritt ihrer Mannschaften. Die Rothosen ärgerten sich zudem über einen Patzer, der zum Remis führte.

„Es ist eine unglückliche Verkettung von Fehlern, die am Ende im Tor landen. Das war ja nicht einmal eine Torchance. Es ist halt bitter, dass Hamm nur einmal auf das Tor schießt und trifft. Aber wir waren nicht klar genug und deshalb geht das Remis in Ordnung“, traf HSV III-Trainer Marcus Rabenhorst den Nagel nach Spielende auf den Kopf. Denn im ersten Spiel der Abstiegsrunde der Oberliga Hamburg bekleckerten sich sowohl der HSV III, als auch Hamm United am Freitagabend nicht wirklich mit Ruhm. Dabei hätten die Rothosen sich selbst schon früh im Spiel auf die Siegerstraße schießen können. Denn bereits nach 53 Sekunden hatte Hamm Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Christopher Rieder war über den linken Flügel auf und davon, legte die Murmel dann von der Grundlinie in den Rückraum und dort zog Abd El Aal Ali ab. Sein Schuss segelte knapp am Tor vorbei (1.). Es war die frühe erste Duftmarke der Hausherren, weitere sollten folgen. Nur vier Minuten später zappelte das Leder wieder beinahe im Netz. Levin Erik schüttelte auf dem rechten Flügel seinen Gegenspieler locker ab, drang von halbrechts in die Box ein und bediente dann Marcell Jansen. Dieser stolperte aber beim Abschluss, so kommt kein Ball auf den Kasten (5.). Und auch nicht wirklich besser konnte es Jensen weitere 120 Sekunden später machen, als der Ex-Profi einen Abschluss am langen Pfosten vorbei schlenzte (7.). Statt alle guten Dinge sind drei waren es an diesem Abend vier für die Rothosen, die mit der nächsten Chance dann aber den Ball in den Maschen unterbrachten. Hamm machte einen eigentlich schon geklärten Freistoß unglücklich wieder scharf, Jansen legte die Murmel in der Box quer und am zweiten Pfosten musste Torben Wacker nur noch abstauben (11.). Es war die zu dem Zeitpunkt überfällige und verdiente HSV-Führung, hatten die Rabenhorst/Rahn-Schützlinge einfach bis dato mehr in die Partie investiert.

Erst rettet Marschner gut, dann patzt der HSV III-Schlussmann

Doch das die Rothosen hinten alles andere als sicher sind, dass zeigte sich auch gegen die „Geächteten“. Denn plötzlich hatten die Marschall-Kicker die dicke Chance zum Ausgleich, begünstigt durch einen Patzer. Niel Lüthje spielte einen Ball zu kurz zurück, Dimitri Patrin ging dazwischen und tauchte alleine vor Jonas Marschner auf. Doch der HSV-Keeper machte sich bereit und klärte dann mit der Brust (20.). Eine ordentliche Parade, die aufgrund einer Szene kurz vor der Halbzeit aber ihre Wertigkeit verlor. Denn: Diesmal patzte Marschner und Hamm kam zum überraschenden Ausgleich. Nach einem Eckball wurde im Strafraum eine Kerze geschlagen, Marschner kam zu spät raus und Tevin Tafese traf per Kopf zum 1:1-Ausgleich (38.). Kurz zuvor hätte beinahe noch Jansen per Kopf die HSV-Führung ausgebaut, doch Hamm-Schlussmann David Jendrzej hatte etwas dagegen (24.). Nach dem Seitenwechsel flachte das Niveau der Begegnung dann zunehmend immer weiter ab. Torchancen waren noch rarer gesät als noch im ersten Durchgang. Wirklich ernsthaft wurde es dann erst wieder drei Minuten vor Schluss. Denn dann ließen die Hausherren den Siegtreffer fahrlässig liegen. Der eingewechselte Manuel Brendel setzte sich rechts stark durch, schlug die Pille dann humorlos und scharf in die Mitte und fand dort sogar, am Fünfmeterraum, Marcell Jansen. Doch dieser setzte seinen Abschluss mit links knapp am Kasten vorbei (87.). So blieb es am Ende beim 1:1, welches keinem Team in der Abstiegsrunde so richtig weiterhilft.

Marschall „nimmt Punkt mit“ – Rahn hadert mit den Chancen

„Wir werden am Ende sehen, wieviel wert der Punkt heute ist. Aber wenn wir ein bisschen besser Fußball gespielt hätten, dann wäre mehr drin gewesen. Wir nehmen den Punkt aber gerne mit. Es war ein offenes Spiel, aber nach vorne haben wir zu wenig Gefahr ausgestrahlt. Wir hatten nicht wirklich viele Torchancen. Bis zum Sechzehner haben wir oft gut gespielt, danach fehlte aber die Konzentration. Das müssen wir besser ausspielen – und dann wäre auch mehr drin. Aber so wie wir gespielt haben nehmen wir den Punkt gerne mit“, fasste Hamm-Coach Sidnei Marschall das Spiel nach Abpfiff zusammen und ergänzte: „Vielleicht war es für einige Jungs zu kalt, aber eigentlich will ich hinten herausspielen. Aber heute haben wir es nicht hinbekommen. HSV hatte schon ein paar Chancen mehr, aber unser Torwart musste auch keinen halten. Im Endeffekt hatten sie mehr Chancen als wir.“ Ähnlich analysierte auch HSV III-Coach Marcus Rabenhorst die Begegnung. „Wir waren phasenweise etwas drückender, aber nicht klar genug. Wir hatten zu viele technische Fehler und zu wenig Struktur im Ballbesitz, gerade im letzten Drittel vor dem Tor. Es wurde immer mal gefährlich, aber eine echte Chance war nur die von Cello. Da waren wir nicht klar genug in den Aktionen. Wirklich was zugelassen haben wir nicht, Hamm aber auch nicht. Wahrscheinlich geht der Punkt für beide Mannschaften am Ende in Ordnung. Wir waren nicht zwingend genug, weder in der ersten Halbzeit noch in der zweiten Halbzeit. Wir waren nicht sauber genug und dann ist das Ergebnis einfach, wie es ist“, so Rabenhorst, dessen Trainer-Kollege Christian Rahn abschließend ergänzte: „Ich finde, dass wir schon nach einer Viertelstunde schon 2:0 oder 3:0 hätten führen müssen. Wenn wir uns da früher belohnen für den Aufwand, dann geht das Spiel auch klar in unsere Richtung. In der zweiten Halbzeit wollte Hamm United dann nicht und wir konnten nicht.“

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.