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Oberliga Hamburg

Wacker leidenschaftlich – Turbo-Diesel zündet doppelt

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Der Niendorfer TSV wankte kurz, wurde seiner Favoritenrolle aber noch gerecht. Mit 3:1 schlug die Farhadi-Truppe den SC Vorwärts/Wacker Billstedt. Ante Kutschke avancierte dabei zum „Man of the Match“. Aber: Die Niendorfer mussten die Partie noch völlig überflüssig in Unterzahl beenden.

„Das war ein Weg in die richtige Richtung. Wir haben noch neun Spiele. Aber wir sind natürlich davon abhängig, dass die anderen auch auf die Platte kriegen“, bilanzierte Wacker-Trainer Wolfgang Krause nach dem Abpfiff. Zuvor hatte der 63-Jährige zwar eine gute erste Halbzeit seiner Farben gesehen, stand aber erneut ohne Punkte da. Aber der Reihe nach. Die Gäste hatten schon in den ersten Minuten Glück: Jan Collet haute kurz hinter der Sechzehnerkante Nico Kukuk von den Beinen, doch die Pfeife von Referee Eckstein-Staben blieb stumm. Wacker kämpfte sich in der Folge leidenschaftlich in die Partie, kam nach etwas mehr als zwanzig Minuten sogar zur überraschenden Führung. Jan Collet flankte von links auf den Elfmeterpunkt, wo Oliver Kunkel goldrichtig stand und die Pille per Seitfallzieher in den Maschen versenkte (24.). Niendorf machte in der Folge wieder mehr für’s Spiel, ging aber fahrlässig mit seinen Chancen um. Erst setzte Leon Meyer den Ball knapp rechts vorbei (28.), dann schlenzte Magnus Hartwig etwas zu doll auf den Wacker-Kasten (42.). Nach der Pause benötigten die Farhadi-Schützlinge dann aber keine 60 Sekunden, ehe der Ball im Netz zappelte. Adam Hamdan spielte Magnus Hartwig die Kugel vor dem eigenen Sechzehner direkt in die Füße, der wiederum Leon Meyer mit einem Querpass bediente.

Dieser hatte aus kurzer Distanz keine Probleme mehr, die Pille in den Maschen unterzubringen (46.). Niendorf begann anschließend die Aufholjagd. Sechs Zeigerumdrehungen später war die Partie gedreht. Tim Krüger schickte Ante Kutschke mit einem schönen Pass auf die Reise, der vor Nic Fischer eiskalt blieb und die Kugel im langen Eck versenkte (53.). Wacker drohte in dieser Phase in seine Einzelteile zu zerbrechen und konnte sich bei ihrem Keeper Fischer bedanken, dass Niendorf nicht noch nachlegte. Jan Collet verlor im Mittelfeld die Kugel an Leon Meyer, der anschließend alleine auf Fischer zulief. Mit dem rechten Fuß konnte der Billstedt-Schlussmann gerade noch klären (57.). Nach einer guten Stunde war die Messe dann aber gelesen. Magnus Hartwig scheiterte erst noch an Fischer, doch sein zweites Zuspiel landete bei Kutschke. Dessen Kopfball ging sauber ins Netz (62.). Bitter: Die Gastgeber beendeten das Spiel nicht mit elf Mann. Malte Wilhelm war keine 60 Sekunden auf dem Platz, beschimpfte Referee Eckstein-Staben dann mit dem Spruch „Bist Du dumm“. Dieser zeigte dem 26-Jährigen zurecht die rote Karte. NTSV-Coach Ali Farhadi nahm den Platzverweis für Wilhelm nach dem Spiel eher gelassen:

„Die Jungs haben einen Strafenkatalog. Am Ende der Saison wird es eine angenehme Sommer-Party. Da muss Malte sicherlich einen Teil zahlen.“ Mit der ersten Halbzeit war aber natürlich auch Farhadi nicht zufrieden: „Das war keine gute erste Halbzeit von uns. Aber die Jungs haben auch das Recht, mal nicht in der Spur zu sein. Wenn man bei uns im Kader steht, dann muss man auch abliefern. Und wenn man das nicht tut, dann gibt das in der Halbzeit auch mal Ärger. Wir sind dabei aber auch immer so konstruktiv, dass wir über das Spiel reden“, so der Deutsch-Iraner, der anfügte: „Es sah so aus, als wären wir nicht frisch genug im Kopf gewesen. Wir wollen unter den ersten vier bleiben, das ist unser Ziel.“ Ein Sonder-lob gab es für Ante Kutschke. Farhadi: „Ante ist unser kleiner Turbo-Diesel ohne Abgasskandal. Der muss warm werden und laufen, auch mal etwas rattern. Schlussendlich ist er dann auch in den wichtigen Szenen da.“ Krause gab abschließend zu Protokoll: „Wir kommen aus der Halbzeit raus und jeder hat gesehen, woran es beim Ausgleich lag. Die Nervosität war danach sofort wieder da, deshalb ist auch das 1:2 gefallen. Aber: Die Mannschaft hat nicht aufgehört zu spielen. Wir haben uns ordentlich verkauft.“

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.