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Verletzungscheck: Profis und Amateure im Vergleich
Muskelfaserriss, Kreuzbandriss und Gehirnerschütterungen – das sind nur einige der zahlreichen Verletzungen im Fußball. Dabei sind diese und zahlreiche weitere Läsionen im Sport durchaus keine Seltenheit. Das gilt sowohl für die großen Bundesliga-Profis, als auch den Amateurfußballer.
Die Zahl an kleinen und großen Verletzungen steigt dabei gefühlt von Saison zu Saison. Und nicht selten stehen die Spieler viel zu schnell wieder im Kader ihrer Teams. Ist es doch genau das, was erst kürzlich der Trainer von Bayern München, Jupp Heynckes, an seinen Vorgängern öffentlich in den Medien kritisierte und sagt: „Wir hatten 2013 die wenigsten Verletzungen, da wollen wir wieder hin.“ Es scheint, als verletzen sich von Saison zu Saison mehr und mehr Bundesligaprofis. Die Folgen sind massive Ausfälle in den Vereinen. Die Verletzung Robert Lewandowskis in der letzten Saison am 28. Bundesligaspieltag beim Klassiker gegen den BVB ist nur ein Beispiel, welches zeigt, welche gravierenden Auswirkungen eine folgenschwere Verletzung für den gesamten Verein mit sich bringen kann. Folge der Verletzung Robert Lewandowskis war ein verpasstes Hinspiel gegen Real Madrid. Nicht 100% fit und noch gehandicapt, stand Lewandowski beim Rückspiel wieder aim Spiel – trotzdem schied der FCB aus der Champions League aus.
Hier wird ganz deutlich sichtbar, welch herbe Auswirkungen Verletzungen und der zu frühe Einsatz der Spieler mit sich bringt. Auch andere Bundesliga-Spitzenklubs waren in den letzten Jahren so häufig wie noch nie von Verletzungen geplagt. Man erinnere sich nur an die langen Ausfälle eines Marco Reus oder Mario Götze bei Borussia Dortmund oder eines Breel Embolo beim FC Schalke und betrachte, was diese Spielertypen in der Lage sind zu leisten, wenn sie 100%-ig fit auf dem Platz stehen. Auch der Hamburger SV unterliegt dem Verletzungspech und muss derzeit auf drei Stammspieler verzichten. Nicolai Müller zog sich gleich beim ersten Saisonspiel einen so schweren Kreuzbandriss zu, dass er aller Voraussicht nach erst wieder Ende März auf dem Platz stehen wird. Die aktuelle Lage des Vereins sowie die zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle werfen nicht nur bei den aktuellen Prognosen der digitalen Wettplattform BetStars die Frage auf, ob der HSV am Ende der Saison sich noch einmal in der Bundesliga halten kann.
Irgendwann stoppt jede Serie einmal. Der große Vorteil der Bundesliga-Profis ist neben dem großen Stab an Betreuern, Physiotherapeuten und Ärzten mit langjähriger Erfahrung bei Verletzungen vor allem die unverzügliche Behandlung, die oft noch am Spielfeld-Rand seitens professioneller Ärzte und Betreuer beginnt und durchaus als entscheidender Grund für einen schnellen Genesungszeitraum betrachtet werden kann. In den unteren Ligen und vor allem im Amateurbereich ist das Verletzungsrisiko ungleich dramatisch höher. Gründe hierfür sind vor allem die fehlende Fitness der Hobbykicker, die nicht anders als die Profis immer an der Grenze der Belastung des eigenen Körpers für ihre Klubs in den einzelnen Verbands- oder Landesligen auf dem Platz stehen. Gerade dort ist das Verletzungsrisiko besonders hoch.
Die meisten Läsionen entstehen hier im direkten Zweikampf mit dem Gegner, aber auch aufgrund der Spielbedingungen, die in den unteren Ligen sich oftmals nicht unerheblich von denen in der Bundesliga unterscheiden. Gerade im Amateurbereich finden die Spiele oft bei jeglichen Wetterbedingungen statt, ganz gleich ob bei 35° Hitze, strömenden Regen oder klirrender Kälte und Schneefall. Hinzu kommen oft verheerende Platzverhältnisse des Rasen- oder gar Ascheplatzes in der Kreisliga, was ebenfalls ein hohes Verletzungsrisiko bedingt. Ganz gleich ob im Profi- oder im Amateurfußball, eines hat sich in den letzten Jahren herauskristallisiert: Der Druck und damit auch das Verletzungsrisiko ist erheblich gestiegen. Spieler und Trainer müssen mehr auf die Regeneration achten und Läsionen sollten erst 100%-ig auskuriert werden, bevor die Spieler wieder im Kader stehen. Besonders im Amateurbereich sollten Trainer und Spieler selbst darauf achten, dass Verletzungen, alleine bedingt durch die Art der Betreuung und Erstver-sorgung, nicht so schnell heilen wie bei Profis und sich dementsprechend die nötige Heilungszeit geben.
Foto (Symbolbild): KBS-Picture