„Verdiente Niederlage“: Kiel II überrollt die Rothöschen

Anzeige

Kein größeres Punkte-Polster für die Aufstiegsrunde! Unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlor die U21 des Hamburger SV am Montagmittag mit 0:3 gegen die U23 von Holstein Kiel. Die Störche wirkten viel abgezockter, als die Rothosen. Das bestätigte auch HSV-Coach Pit Reimers.

„Wir müssen als Team besser verteidigen und eine geringere Fehlerquote an den Tag legen“, hatte HSV II-Trainer Pit Reimers die 0:3-Pleite gegen die U23 von Holstein Kiel schon wenige Augenblicke nach Spielende für sich klar analysiert. Denn der Unterschied zwischen seinen Rothöschen und den Störchen fiel über die gesamten 90 Minuten lang oftmals stark auf. Giftiger und cleverer agierten die Kieler beim HSV – und das von Beginn an. Wenig überraschend verzeichneten die Gäste auch die erste Gelegenheit im Spiel. Nachdem Maxwell Gyamfi zu hart in einen Zweikampf gegen Dominique Ndure ging, bekam Kiel rechts am Strafraumeck einen Freistoß zugesprochen. Eric Gueye chipte die Kugel in die Mitte und dort verpasste Manuel Schwenk nur knapp (18.). Gleiches galt auch für Phillip König nur 180 Sekunden später, der Leo Oppermann aus 16 Metern zentraler Position zum ersten Mal prüfte (21.). Von der Reimers-Elf war im gegnerischen Strafraum bis dato keine echte Chance zu sehen, stattdessen gingen die Störche zurecht in Führung. Ndure wurde auf dem rechten Flügel in Szene gesetzt, hatte bei seiner Flanke in die Mitte zu viel Platz und fand dann am Fünfmeterraum Laurynas Kulikas, der mit dem linken Fuß einschieben konnte (23.). Die zu diesem Zeitpunkt bereits verdiente Kiel-Führung in einem ansonsten eher unspektakulären Spiel auf einem matschigen Untergrund an der Hagenbeckstraße. Und noch vor der Pause hätten die Gäste nachlegen können. Ndure wurde mit einem perfekten Diagonalball in die Box bedient, legte kurz vor dem Fünfmeterraum auf Kulikas quer und dieser stand alleine vor Oppermann. Doch diesmal machte sich der HSV-Keeper breit und rettete stark mit der Brust (29.). Somit ging es mit dem 1:0 für die Störche in die Kabine. Nach der Pause folgte dann die kalte HSV-Dusche.

König trifft doppelt – Reimers will an alte Leistungen „anknüpfen“

Gerade einmal fünf Minuten war die Partie wieder alt, als die Gäste auf 2:0 erhöhten. Janis Voß steckte das Leder sensationell durch die HSV-Kette durch, direkt in den Lauf von Phillip König. Dieser umkurvte im Strafraum dann noch Leo Oppermann und schob die Kugel leichtfüßig ins Netz (50.). Die Gegenwehr der Rothosen nach dem zweiten Nackenschlag in Folge sank demnach weiter, sodass König nur sieben Minuten nach dem 0:2 mit einem Schuss an die Latte beinahe bereits alles klar machte (57.). Besser machte es der Kiel-Stürmer dann aber erst nach etwas mehr als einer Stunde. Wieder wurde König mit einem langen Ball geschickt, drang in die Box ein und umkurvte erneut Oppermann. Auch Dennis Duah auf der Linie konnte am Ende nichts mehr ausrichten. König schob den Ball dann nur noch ein (65.). „Es ist eine verdiente Niederlage, auch in der Höhe. Wir konnten nur in der Phase kurz vor Ende der ersten Halbzeit an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. Ansonsten haben wir das heute über weite Strecken nicht geschafft. Wenn du dann gegen einen Gegner spielst, der von seiner Spielanlage sehr reif ist und in allen Mannschaftenteilen eine hohe Qualität hat, dann wird es sehr schwer“, fasste HSV-Coach Reimers nach Abpfiff zusammen und ergänzte: „Man sieht bei Kiel, dass mehrere Spieler von denen schon Herren-Erfahrung haben. Sie sind abgezockter und reifer. Die stehen nicht umsonst da oben.“ Mit Flensburg und Norderstedt warten auf die Rothosen zudem noch zwei Brocken in dieser Woche. „Wir wussten das die Woche mit drei Spielen in sieben Tagen sehr wichtig für uns werden wird. Wir müssen nun gut regenerieren und am Donnerstag haben wir wieder ein hartes Stück Arbeit vor uns in Flensburg. Nichtsdestotrotz haben wir auch in den Spielen vorher gezeigt, was in uns steckt. Es wird jetzt die Aufgabe sein, daran sehr schnell wieder anzuknüpfen“, bilanzierte der HSV II-Coach abschließend.