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Regionalliga Nord

Velasco und Limani: HSV II gewinnt Elfer-Duell bei Altona

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Robin Velasco, Altona
Foto: KBS-Picture

Wieder kein Sieg für Altona 93! Vor ausverkaufter Kulisse von 650 Fans setzte es gegen die Hamburger SV U21 eine 0:2-Niederlage. Zwei Mal waren die Rothosen vom Punkt erfolgreich. Dabei hätte der AFC einen Punkt verdient gehabt, befand auch Übungsleiter Andreas Bergmann.

Mit zwei Nationalspielern in der Startelf startete der HSV in die Begegnung bei Altona 93. Bent Andresen und Valon Zumberi werden in der kommenden Woche bei der U19 von Deutschland und U21 des Kosovo mitmischen. Deshalb verlegte der HSV sogar das Heimspiel am kommenden Mittwoch gegen den SC Weiche Flensburg. Bei den Hausherren mischte erstmals in dieser Spielzeit Ole Wohlers mit. Der Stürmer laborierte lange Zeit an einer Leistenverletzung, durfte gegen die Rothosen erstmals wieder ran. Den besseren Start in die Begegnung, wenn auch begünstigt durch eine schmeichelhafte Entscheidung von Schiedsrichter Eric Müller, hatten die Gäste. Gerade einmal acht Minuten waren gespielt, als Robin Velasco im Strafraum nach einem normalen Zweikampf gegen Hendrik Bombek zu Boden ging. Referee Müller ließ sich auf den Pfiff ein und zeigte auf den Punkt. Velasco selbst legte sich dann auch die Pille zurecht und versenkte den Ball halbhoch links in den Maschen (8.). Die Führung für den HSV, die den AFC aber nicht aus dem Konzept brachte – im Gegenteil. Die nächste Gelegenheit in der Partie gehörte den Hausherren. Eudel Silva Monteiro chipte das Leder von der linken Außenbahn direkt in die Box, wo Peer Mahncke einlief und auch fast an den Ball herankam. Doch HSV-Keeper Leo Oppermann war wachsam und konnte den Ball vorher abfangen (24.). Immer wieder kombinierte sich die Bergmann-Elf sehenswert bis in das letzte Drittel, zum entscheidenden Abschluss kamen die AFC-Kicker allerdings nie.

Hendrik Bombek, Robin Velasco

Die strittige Szene direkt zu Beginn: Hendrik Bombek und Robin Velasco (r.) zusammen im Strafraum. Foto: KBS-Picture

AFC kommt nicht zum Abschluss – HSV verpasst Entscheidung

So auch nur fünf Minuten später, als Oppermann erneut eine flache Hereingabe von Rosin vor dem einschussbereiten Aladji Barrie klärte (29.). Und der HSV? Zeigte bis auf einen weiteren Konter im ersten Abschnitt nicht so viel, auch wenn die Reimers-Elf das bessere Team war. Robin Meißner verlagerte das Spiel mit einem Außenrist-Pass auf rechts, wo Velasco den Turbo startete. In der Box wartete der Flügelflitzer dann aber zu lange mit dem Abschluss (32.). Kurios wurde es zudem weitere vier Minuten später. Während AFC-Keeper Jasin Jashari im eigenen Strafraum bei einem Dribbling fast den Ball verlor, hatten die Hausherren auf der Gegenseite die wohl beste Chance im ersten Abschnitt. Sowohl Barrie, als auch Rosin probierten es aus kurzer Distanz mit dem Abschluss, beide Male aber konnte sich ein HSV-Kicker noch dazwischen werfen (36.). Unentschlossen zeigte sich Rosin quasi mit dem Pausenpfiff, als der Zehner durch ein Ping-Pong im Mittelfeld plötzlich auf und davon war. Doch anstatt selbst aus halbrechter Position abzuschließen, legte Rosin den Ball nochmal quer, sodass der HSV klären konnte (45.). Nach dem Seitenwechsel waren es dann aber die Gastgeber, die den besseren Start erwischten.

Allerdings dauerte es über zehn Minuten, ehe der AFC zu seiner ersten Chance kam. Über Rosin und Mahncke wird über den linken Flügel Armel Gohoua in Szene gesetzt, der wiederum an der Box Mahncke bediente. Dessen flache Hereingabe wurde erneut Beute von Oppermann. Zuvor war Barrie nur knapp vorbei gerutscht (57.). Noch knapper war es sieben Minuten später aus AFC-Sicht, als Rosin einen bereits tot geglaubten Ball noch von der Grundlinie in den Rückraum brachte, dort Emre Töremis fand und dieser dann nur um Haaresbereite das Kreuzeck verfehlte (64.). Ein bisschen aus dem Nichts waren es dann die Rothosen, die die dicke Chance auf die Vorentscheidung liegen. Juho Kilo steckte den Ball gegen die hoch aufgerückte AFC-Defensive durch, der eingewechselte Daouda Beleme machte sich gänzlich alleine auf die Reise und setzte seinen Abschluss dann aber kläglich rechts vorbei (70.).

Faride Alidou, Hendrik Bombek

Faride Alidou, seit kurzem bei den Rothosen im Profi-Training, war auch bei der U21 dabei. Foto: KBS-Picture

Bombek sieht Elfer als „50:50-Ding“ – Reimers lobt Altona

Besser machte es sechs Minuten später sein Teamkollege Gentrit Limani, wenn auch dieser eine besondere Unterstützung bei seinem Treffer bekam – diesmal aber berechtigt. Emre Töremis räumte im Strafraum den eingewechselten Ware Pakia ab. Diesmal zeigte Referee Müller zurecht auf den Punkt. Limani setzte den Ball sicher in die linke untere Ecke (76.). Die Bergmann-Elf steckte dennoch nicht auf und hätte auch den Punkt verdient gehabt – doch es sollte bei den Griegstraßlern einfach nicht sein. Das zeigte sich auch drei Minuten vor Ultimo, als Marco Heskamp den Ball von der Grundlinie nochmal in den Rückraum brachte, Niklas Bär aus der zweiten Reihe abzog und Leon Sommer die Kugel im letzten Moment noch von der Linie kratzte (87.). „Wir haben wieder etwas hektisch angefangen, sind dann aber gut ins Spiel gekommen“, bilanzierte Hendrik Bombek nur wenige Minuten später und fügte zur strittigen Szene beim ersten Strafstoß an: „Aus meiner Sicht halte ich ihn nicht. Ich stelle den Körper dazwischen und er drängt sich wieder rein, macht es schlau und fällt. Das ist so ein 50:50-Ding. Wenn er sieht, dass ich zuerst dran war, dann gibt er ihn nicht.“ Und weiter: „Wir haben dann weiter gemacht und haben uns nicht unterkriegen lassen. Zweite Halbzeit sind war dann gut rausgekommen. Natürlich killt uns am Ende der Elfmeter, aber wir haben gezeigt, dass wir nicht aufgeben. Wir sehen, dass wir torgefährlich sind und dann haben wir die Mannschaften. Dann kommen die Fans noch dazu und dann fangen die an zu wackeln.“ Auch HSV-Trainer Pit Reimers stellte dem AFC ein ordentliches Zeugnis aus.

„Wir hatten einen guten Start und holen früh den Elfmeter raus. Mit allem, was danach war, war ich gar nicht zufrieden. Wir waren zu passiv, haben uns zu weit zurückdrängen lassen, sind nicht mehr scharf angelaufen und wenn wir Konter hatten, haben wir die nicht zu Ende gespielt. Das haben wir in der zweiten Halbzeit einen Tick besser gemacht, dennoch habe ich Altona in vielen Phasen mindestens auf Augenhöhe gesehen“, so Reimers, der ergänzte: „Wir haben heute einen richtig guten Torwart gehabt, der nach seiner Roten Karte gegen Drochtersen gezeigt hat, was für ein guter Torwart er ist. Er hat uns da die Null gehalten. Letztendlich war das 2:0 dann vorentscheidend und ich hatte das Gefühl, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen.“ Auf der Gegenseite, bei AFC-Coach Andreas Bergmann, war der erste Elfmeter weiter Thema. „Den ersten Elfmeter fand ich nicht so toll. Ob man den in der ersten Aktion geben muss, weiß ich nicht“, so Bergmann, der anfügte: “ Dafür, dass wir einige Verletzte hatten, sind wir aus meiner Sicht gut angefangen. Nach dem Elfmeter mussten wir dann erst einmal schlucken. Ich finde die Jungs haben sich gut präsentiert und haben auch gute Aktionen nach vorne gemacht. Wir haben es auf Augenhöhe gestaltet und finde dass wir Minimum einen Punkt verdient haben. Wir wussten von Anfang an, dass es ein sehr steiniger Weg wird. Wir müssen uns das, was wir jetzt nicht haben, erarbeiten.“ Am kommenden Mittwochabend geht es für den AFC dann schon  gegen Norderstedt weiter.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.