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Oberliga Hamburg

Überraschungscoup: Niendorf fegt T05 weg

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Der Niendorfer TSV feiert einen überraschenden Heimerfolg: Favorit Teutonia 05 schickten die Farhadi-Schützlinge mit 3:0 zurück nach Hause. Vor allem Aytac Erman versemmelte mehrfach Mega-Chancen. Bei Niendorf stellt sich nun die Frage: Wäre die Regionalliga Nord ein Thema?

Aytac Erman vergab mindestens drei Hochkaräter kläglich am Sachsenweg. Archivfoto: KBS-Picture

„Heute war der beste Beweis, dass Niendorf nicht nur die graue Maus der Oberliga ist. Hier ist wirklich Qualität im Schuppen“, platze es aus Niendorf-Coach Ali Farhadi nach dem Spiel heraus. Denn in den 90 Minuten zuvor bestätigte seine Truppe das positive Bild vom Pokalspiel vergangenen Dienstag gegen den FC Eintracht Norderstedt. Die Gäste von der Kreuzkirche begannen trotzdem besser und hatten auch gleich die erste dicke Möglichkeit in der Partie. Veli Sulejmani wurde mit einem langen Ball auf die Reise geschickt und drang in den NTSV-Sechzehner ein. Adgan warf sich in letzter Sekunde in den Schuss (9.). Teutonia – und vor allem Aytac Erman – brachten T05-Zepterschwinger Sören Titze in der Folge in Rage. Nach einem Karow-Bock in der eigenen Hälfte hatte Aytac Erman freie Bahn, vergab seine Chance aber kläglich (20.). Und es ging weiter: Gerrit Pressel hielt bei einem Freistoß aus 25 Metern direkt drauf und der Ball klatschte gegen den Pfosten. Erman war zu überrascht, um den Abpraller im Tor unter zu bringen (24.). Und auch die dritte dicke Möglichkeit vernagelte der T05-Stürmer, konnte einen Zuckerpass von Vincent Boock ebenfalls nicht einnetzen (29.). Die Gastgeber bestraften die ungewohnte Abschluss-schwäche der Kreuzkirchler eiskalt. Nico Kukuk schlug einen Eckball von rechts in den Sechzehner, aus dem Gewühl heraus hämmerte Tim Krüger den Ball in die Maschen (34.). „Der Eckball war natürlich sehr ärgerlich. Dann darf der Ball natürlich auch nicht hinkommen“, so T05-Chef Sören Titze später. Drei Minuten darauf dann der doppelte Schock für Teutonia! Nach einem Agdan-Einwurf verlängerte Kevin Trenel den Ball mit dem Kopf zu Ante Kutschke. Dieser fackelte nicht lange und drosch die Kugel aus 25 Metern Entfernung ins lange Eck – 2:0 für den Außenseiter. Und sogar noch vor dem Seitenwechsel hätten die Farhadi-Schützlinge alles klar machen können, doch Mirko Oest bewahrte seine Mannen vor der vorzeitigen Entscheidung (43.). Aufregung kurz vor der Pause: Nach einem Freistoß zappelte der Ball im NTSV-Netz, doch Erman nahm beim Abschluss die Hand zu Hilfe – Referee Göttsch gab den Treffer nicht.

Noch kein Thema, aber trotzdem im Kopf: Die Regionalliga bei Ali Farhadi. Foto: KBS-Picture

„Die erste halbe Stunde haben wir nicht einen Ball auf das Tor gekommen und anschließend zwei dicke Chancen liegen lassen. Da haben wir nicht die Qualität gezeigt“, ärgerte sich 05-Coach Sören Titze im Anschluss. Nach dem Seitenwechsel drückte Teutonia auf den Anschlusstreffer. Sulejmani flankte von der linken Außenbahn weit auf den zweiten Pfosten, wo der eingewechselte Isaac Akyere völlig blank stand. Doch dem T05-Kicker versagten kläglich die Nerven (70.). Im Gegenzug verpasste der NTSV die Entscheidung. Trenel haute die Kugel nur an den Innenpfosten, doch der Ball landete vor den Füßen von Wilhelm. Dieser wollte es dann aber zu schön machen und Timo Ehlers kratzte die Pille noch vor der Linie weg (71.). Elf Minuten vor Ultimo machten die Farhadi-Kicker dann aber doch den Deckel drauf. Trenel ließ auf der linken Außenbahn zwei Leute stehen und bediente am zweiten Pfosten Lennard Speck, der nur noch einschieben brauchte (79.). „Wir haben eine Entwicklung hinter uns und knallhart dafür gearbeitet, dass es jetzt hier so aussieht. Aktuell haben wir nur einen Mann aus der A-Jugend hochgezogen, aber ich brauche auch keine Jungs, die sich nicht die Schnürsenkel zubinden können. Wir wollen uns jetzt oben festbeißen und sagen bewusst nicht, dass wir nur um den Klassenerhalt spielen“, feuerte NTSV-Trainer Ali Farhadi nach Abpfiff gegen die Konkurrenz. Ob der mögliche Regio-Aufstieg am Sachsenweg schon ein Thema ist? Farhadi deutlich: „Ob wir aufsteigen würden oder nicht, kann ich nicht entscheiden. Aber ein so großer Verein darf sich aber trotzdem nicht davor drücken, wenn es mal dazu kommen sollte.“ Auch NTSV-Manager Marcus Scholz stellt klar: „Es müsste eine ganze Menge an Formalien geklärt werden. Sportlich stoppen wir uns aber nicht. Wir wollen alles mitnehmen, was auf uns zukommt. Aber aktuell beschäftigen wir uns damit nicht“, so Scholle, der anfügt: „Wir haben eine gute Mannschaft und haben gute Chancen, dort stehen zu bleiben, wo wir aktuell sind.“ Beim Aufsteiger bleibt die Chancenverwertung weiter großes Thema. Titze abschließend: „Wir haben in jedem Spiel viele Torchancen, müssen aber mehr daran arbeiten, dass wir daraus auch Tore machen. Niendorf hat das heute perfekt vorgemacht.“

Foto (Archivbild): KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.