Regionalliga Nord
Trotz fünf Profis – Wölfe zerlegen HSV II 4:0
Zweite Pleite in Folge trotz fünf Leihgaben von den Profis: Vor 250 Fans gab’s für die Hamburger SV U21 eine herbe 0:4-Klatsche von der U23 des VfL Wolfsburg. Bereits nach rund einer halben Stunde hatten die Wölfe die Rothosen zerfleischt. U21-Coach Weiß gewährte nach Abpfiff einige Einblicke.
Es waren an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage gerade einmal sechs Minuten gespielt, als die U21 des HSV bereits in Rückstand geriet. Ein Abpraller landete vor den Füßen von Richmond Tachie, der sofort zur Stelle war und an HSV-Keeper Morten Behrens vorbei zum 1:0 für die Gäste traf (6.). Es war der Auftakt für eine effektive Phase der Gäste aus Wolfsburg, die sich bereits in der ersten halben Stunde den Dreier sicherten. Denn: Schon nach einer Viertelstunde legten die Wölfe nach. Gian-Luca Itter spielte die Kugel flach von der linken Außenbahn in die Box, wo Daniel Hanslik den Ball annahm und per Drehschuss im Eck versenkte (15.). Und als wäre das noch nicht genug, legten die Auto-Städter noch vor der 30 Minuten-Marke nach. Davide Itter bediente May, der aus rund zehn Metern zum 3:0 für die Gäste einköpfte (28.). Die Profis um Manuel Wintzheimer, Moritz Kwarteng, Bakery Jatta und Stephan Ambrosius waren kaum auf dem Feld zu sehen, fügten sich nadlos in den kollektiven Tiefschlaf ein. „Wir haben in der ersten Halbzeit genau das nicht umgesetzt, was wir vorhatten. Wolfsburg hat uns gut zugepresst und wir haben das nicht unter Kontrolle bekommen. Auch wenn wir es in der zweiten Hälfte besser gemacht haben, ist es sehr schwer, einen 0:3-Rückstand wieder aufzuholen“, ärgerte sich Fabian Gmeiner nach dem Abpfiff. Aber auch nach dem Seitenwechsel wurde der HSV-Auftritt kaum besser. „Wir waren nicht konzentriert und nicht richtig in den Zweikämpfen. Wir kam es ein bisschen so vor, als hätte jeder gemacht, was er wollte. Dann war die erste Halbzeit schon mal gelaufen“, erklärte Gmeiner nach dem Spiel weiter. Aber es wurde kaum besser.
Eine Viertelstunde vor dem Ende war es dann ein dicker Fauxpas von Patrick Storb, der damit das sehenswerte 0:4 einleitete. Die Kugel landete auf dem Schlappen vom eingewechselten Marcel Satter, der aus 45 Metern abzog und die Pille über Morten Behrens hinweg in den Maschen versenkte (75.). „Wir hatten ein einfaches Problem“, kommentierte U21-Coach Steffen Weiß um dann anzufügen: „Wir konnten keine Kompaktheit gegen den Ball herstellen.“ Zu den Profi-Leihgaben sagte Weiß: „Wenn man von elf Spielern fünf von den Profis hat und man eine Trainingseinheit hat, um das vorzubereiten, dann ist das nicht einfach. Wir sind eine Viertelstunde komplett aus dem Muster gefallen, haben drei Gegentore gefangen. Danach wird es dann schwer, sowas wieder umzubiegen. Wir müssen es hinbekommen, dass die Spieler von den Profis in einer Einheit auf das Spiel eingestellt werden“, so Weiß. Und weiter: „Ich finde nicht, dass die Spieler die runterkommen nicht immer alles geben. Als Außenstehender, wenn man sie beurteilen müsste, würde man sich sicherlich etwas mehr erhoffen. Wir haben beim HSV bestimmte Spielprinzipien, dass wir selber das Spiel gestalten wollen.“ Dennoch fügte der 29-Jährige abschließend kritisch an: „Der U21 würde es sicherlich zugutekommen, wenn wir etwas tiefer stehen würden. Aber ich gehe den Plan des Vereins voll mit und wir müssen mit dieser aktuell schwierigen Lage umgehen lernen.“
Foto: KBS-Picture