Regionalliga Nord
Trotz 3:0-Führung: HSV II zittert sich zum 4:3-Sieg
Trotz 3:0-Führung wurde es am Ende nochmal eng: Die U21 des Hamburger SV zitterte sich gegen den SC Weiche Flensburg vor 350 Fans zu einem 4:3-Heimerfolg. Dabei war die Messe kurz nach dem Pausentee eigentlich gelesen. In der Schlussphase wurde es dann aber doch nochmal eng.
Die Hamburger starteten wie die Feuerwehr in die Begegnung. Bereits nach 180 Sekunden zappelte die Kugel zum ersten Mal im Netz. Ein Freistoß von Arianit Ferati wurde links raus abgewehrt, wo die Pille auf dem Schlappen von Patric Pfeiffer landete. Dieser fackelte nicht lange und hämmerte das Leder per Drehschuss in die Maschen. Die frühe Führung für die Rothosen, die nach knapp zwanzig Minuten verpassten nachzulegen. Arianit Ferati bediente mit einem starken Seitenwechsel Aaron Opoku, dessen Abschluss aber zu harmlos rechts am Tor vorbei flog (22.). Glück hatten die Weiß-Schützlinge dafür vor dem eigenen Gehäuse. Dominic Hartmann war über links durch und brachte die Kugel von der Grundlinie in den Rückraum. Dort wartete Nedim Hasanbegovic, der aus dem Rückraum abzog. Fabian Gmeiner schmiss sich im letzten Moment doch noch dazwischen (25.). Ansonsten passierte in Stellingen nicht wirklich viel. Beide Teams passten ihre Leistung großenteiles dem Wetter an, weshalb man eher an einen lauen Sommerkick dachte. Das änderte sich dann kurz vor dem Pausentee. Ferati steckte die Kugel an der Sechzehnerkante für Manuel Wintzheimer durch, der alleine vor Florian Kirschke auftauchte und am Weiche-Keeper scheitert. Der Abpraller landete bei Jonas Behounek, der eiskalt zum 2:0 unter den Querbalken vollstreckte (42.). Mit diesem Ergebnis ging es dann auch zurück in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel machten die Rothosen da weiter, wo sie vor der Halbzeit aufgehört hatten. Aaron Opoku bediente von rechts Manuel Wintzheimer, der am Fün-meterraum völlig blank stand. Der HSV-Stürmer hatte keine Probleme mehr, den Fuß noch hinzuhalten (47.). Die 350 Zuschauer an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage lehnten sich etwas zurück – ebenso die Hamburger. Flensburg bäumte sich plötzlich auf. Nico Empen fasste sich aus der Distanz einfach mal ein Herz und donnerte das Leder gegen den Pfosten.
Von dort sprang der Ball ins Strafraum-Zentrum, doch dort konnte Fabian Gmeiner vor einem einschussbereiten Flensburger gerade noch klären (48.). Zehn Minuten später ließen die Gäste dann erneut die Chance auf das 1:3 liegen. Florian Meyer spielte die Pille aus dem Halbfeld lang in den Strafraum, wo Tim Wulff nach oben stieg und das Kopfballduell gegen Hendrik Giese gewann. Nur durch die gute Reaktion von HSV-Keeper Bennet Schauer landete die Kugel nicht in den Maschen (58.). Und HSV-Youngster Fiete Arp? Hatte seinen großen Auftritt nach etwas mehr als einer Stunde. Der 19-Jährige wurde mit einem Pass in die Tiefe auf die Reise geschickt, konnte seinen Gegenspieler abschütteln und tauchte alleine vor Florian Kirschke auf. Doch der Weiche-Keeper machte es dem HSV-Stürmer ganz schwer und konnte das Leder klären (69.). Quasi im Gegenzug war es dann Tim Wulff, der auf 1:3 verkürzte (70.). Doch diese wehrte nur knappe zehn Minuten. Denn dann war es Aaron Opoku, der einen schönen Sololauf mit einem echten Hammer vollendete und den alten Abstand wiederherstellte (80.). Weiche am Boden? Von wegen! Nach Isitan-Zuspiel war es der eingewechselte Marvin Ibekwe, der aus 16 Metern mit einem Schlenzer auf 2:4 stellte (84.). Und dann wurde es sogar noch einmal richtig eng für die Hausherren. Denn zwei Minuten vor Ultimo nickte Tim Wulff noch zum 3:4 ein und ließ die Flensburger so doch noch von einem Punkt träume. Am Ende kam die Aufholjagd aber dennoch zu spät. „Wir haben viele Tore geschossen heute“, erkannte HSV-Trainer Steffen Weiß nach dem Abpfiff und fügte an: „Wir haben total unterschiedliche Phasen im Spiel gehabt, sind dann aber mit einem guten Gefühl aus der Halbzeit gekommen. Nach dem 4:1 darf sowas aber nicht passieren. Plötzlich meinte jeder, dass er ein Tor machen muss. Am Ende mussten wir zittern.“ Aus dem gröbsten sind die Rothosen nun aber raus. Weiß abschließend: „Wir müssen noch ein paar Punkte holen, haben wir aber noch sechs Spiele. Wir wollen aber noch ein paar Punkte holen.“
Foto: KBS-Picture