Regionalliga Nord
Trotz 2:1-Führung: Norderstedt zerschießt AFC
Bittere Pille zum Saisonstart für den Altonaer Fußball-Club! Vor 1495 Fans reichte eine 2:1-Führung gegen den FC Eintracht Norderstedt am Ende nicht zum Sieg. Im Gegenteil: Die Algan-Elf ging mit 2:5 Baden und kassierte eine hohe Niederlage. Dabei hatte es für den Aufsteiger so gut begonnen.
Die Partie begann im Edmund-Plambeck-Stadion mit einem Paukenschlag. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als die Gastgeber bereits das erste Mal jubeln durften. Aus 30 Metern fasste sich Hamajak Bojadgian ein Herz und donnerte die Pille mit viel Wucht unter den Querbalken. AFC-Keeper Tobias Grubba war bei diesem Hammer chancenlos (4.). Die schnelle Führung für die Gastgeber. Doch Altona ließ sich davon nicht schocken – im Gegenteil. Die Algan-Elf spielte mutig nach vorne und erzielte nur kurz darauf den Ausgleich. William Wachowski bediente an der Sechzehnerkante Marcel Lück mit der Hacke. Dieser zog in die Mitte und schloss dann mit viel Wumms und seinem linken Fuß ab. Die Kugel schlug halbhoch rechts in der Ecke ein (15.). Der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich für den AFC, die weitere 180 Sekunden später sogar in Führung gingen. William Wachowski schloss nach einem kleinen Solo flach in die linke untere Ecke ab und wendete sich dann zum Feiern mit den Fans weg. Und nur weitere 120 Sekunden später hätten die Algan-Kicker sogar das 3:1 erzielen können. Marcel Lück düpierte auf rechts außen Rico Bork und bediente dann Bujar Sejdija. Dieser scheiterte aus kurzer Distanz und spitzem Winkel an der Fußabwehr von Norderstedt-Schlussmann Lars Huxsohl (20.). In der Folge beruhigte sich das turbulente Spiel, wenn auch nur für knappe zehn Minuten. Dann schepperte es erneut im Kasten. Jan Lüneburg setzte Nils Brüning in Szene, der im Strafraum eiskalt blieb und die Kugel unhaltbar für Grubba in die Maschen beförderte (31.). Mit diesem Spielstand ging es für beide Teams dann zurück in die Kabinen. Der Rest vom Lied ist eigentlich schnell erzählt. Beide Mannschaften spielten nach dem Seitenwechsel weiter guten Fußball, mit dem einzigen Unterschied, dass Altona 93 nun seine Chancen nicht mehr nutzte.
Die Martens-Elf aber schon. Und das auch gleich doppelt. Nathaniel Amamoo wurde von Nick Brisevac bedient und blieb dann vor Tobias Grubba ganz cool, schob den Ball in die Maschen ein (48.). Nur drei Minuten nach Wiederbeginn die erneute Eintracht-Führung. Doch diesmal sollten die Gastgeber diese nicht wieder hergeben. Nur weitere vier Minuten später legten die Hausherren nach. Jordan Brown und Nils Brüning spielten auf der Außenbahn einen Doppelpass und plötzlich stand Brown alleine vor Grubba. Aus spitzem Winkel vollstreckte der EN-Kapitän eiskalt zur 4:2-Führung (52.). Altona war nun am Boden – und schwächte sich dann zusätzlich auch noch selbst. Christian Rohweder riss im Strafraum Bork zu Boden und Referee Rosenthal zeigte sofort auf den Punkt. Nick Brisevac leget sich den Ball zurecht und versenkte die Pille links unten (62.). Aber: Der ehemalige AFC-Kicker sendete noch ein paar Grüße an Torwart Tobias Grubba. Dieser sagte später: „Ich weiß nicht, was er gesagt hat, aber er hat mich von der Seite dumm angequatscht. Ich werde mit ihm sicherlich nochmal darüber sprechen.“ Redebedarf hatten auch beide Trainer nach Abpfiff. AFC-Coach Berkan Algan gab zu Protokoll: „Es ist eine unangenehme Situation, wenn man fünf Dinger kassiert. Dennoch hätte ich nicht gedacht, dass wir uns so gut Chancen heraus kombinieren. Unser Manko war nur, dass wir diese Chancen nicht reingemacht haben. Trotzdem freue ich mich auf die Saison.“ EN-Trainer Jens Martens bilanzierte: „Wir sind über den Saisonstart total glücklich, auch wenn wir eine weniger gute erste Halbzeit gespielt haben. Wir waren in der Abwehr überhaupt nicht stabil. Das habe ich in der Vorbereitung so noch überhaupt gar nicht gesehen“, so Martens, der abschließend anfügte: „Das Abwehrverhalten war teilweise chaotisch. Insofern hätte es auch anders ausgehen können. Aber unter dem Strich haben wir unser Ziel erreicht, darüber freuen wir uns.“
Foto: KBS-Picture