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Oberliga Hamburg

Titze: „Vicky soll wieder zu den Top-Teams in Hamburg gehören“

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Sören Titze
Foto: KBS-Picture

Durch den 3:0-Sieg gegen den FC Union Tornesch hat der SC Victoria Hamburg den Einzug in die Meisterrunde nahezu sicher. Nach der Begegnung stellte sich der neue Vicky-Trainer Sören Titze den Fragen der anwesenden Pressevertreter. Der 37-Jährige hat klare Ziele mit dem neuen Klub.

„Es war nicht geplant, sonst hört man im Juni nicht auf“, machte der neue Vicky-Trainer Sören Titze von Beginn an klar, dass die vergangene Woche für den 37-Jährigen mehr als viele Termine beinhaltete. Seitdem Titze am vergangenen Dienstag seinen neuen Kontrakt an der Hoheluft unterschrieb, dürfte der Tag für den Übungsleiter gerne mehr als 24 Stunden gehabt haben. Denn nach seinem Aus in Heeslingen im Sommer vergangenen Jahres hatte Titze den Rest der Spielzeit eigentlich schon verplant. „Ich habe mir eigentlich gesagt, dass ich das Jahr noch Pause mache und ein bisschen hospitiere. Eigentlich war ich darauf eingestellt im Kopf, dass sich im Sommer wieder was ergeben könnte. Es gab im Winter auch einige Sachen die man hätte machen können, aber die habe ich alle abgelehnt“, erklärte Titze. Doch als Vicky anklopfte, konnte der Übungsleiter nicht widerstehen. „Ich muss aber auch zugeben, dass wenn man in der Oberliga Hamburg bei Vicky Trainer sein kann, dann muss man schon zwei Mal drüber nachdenken.“ Dann ging es alles ganz schnell. Nach der Vertragsunterschrift stand Titze bereits das erste Mal mit dem Team auf dem Platz. „Für die Mannschaft war es auch keine einfache Woche“, sagte der neue Vicky-Trainer nach dem 3:0 gegen Tornesch mit Blick auf die vergangenen Tage. „Montag kriegt man gesagt, dass der alte Trainer weg ist – Dienstag steht da schon jemand neues. Dann hast du vier Mal die Woche anzutanzen, obwohl alle auch ein Privatleben haben. Dann geht man davon aus, dass man Freitag spielt und dann spielt man doch Dienstag. Im Nachhinein war es vielleicht gar nicht so schlecht für uns, weil wir noch zwei Mal mehr trainieren konnten. Am Ende hoffe ich, dass die Jungs den eingeschlagenen Weg jetzt weiter gehen und mutig Fußball spielen“, so Titze. Ganz risikolos war die Übernahme von Vicky allerdings nicht, auch wenn Titze persönlich dazu eine sehr klare Meinung hat.

Titze: „Für ein halbes Jahr hätte ich den Job nicht gemacht!“

„Das Risiko habe ich gar nicht gesehen. Selbst wenn wir verloren hätten, dann hätte ich auch gesagt, was ich in den wenigen Tagen verändern soll. Ich habe den Jungs auch gesagt, dass wenn alles klappt, wir keine Vorbereitung nicht mehr spielen müssen. Wenn alles immer innerhalb weniger Tage gehen würde, dann müsste man die Vorbereitung in Frage stellen. Es ist aber natürlich schade für einige Spieler, weil man nach so einer kurzen Zeit nicht eine faire Aufstellung machen kann. Dementsprechend hoffe ich, dass wir die nächsten Wochen dazu nutzen, dass jeder sein Können präsentieren kann. Ich bin davon überzeugt gewesen, dass die Mannschaft das Potenzial hat, in der Aufstiegsrunde zu spielen, sonst hätte ich den Job nicht angenommen“, so Titze klar, der mit seinem Vertrag bis zum Sommer 2024 bewusst ein Zeichen setzen wollte. „Ich habe ja einen längeren Vertrag unterschrieben, ich hätte den Job für ein halbes Jahr auch nicht angenommen. Wir haben viel zu tun und viel Arbeit, wir müssen ja auch für den Sommer planen. Ich muss auch die Jungs kennenlernen. Das muss für beide Seiten auch passen. Die Jungs müssen wissen, woran sie bei mir sind, und man muss ihn die Chance geben, ob sie das gut finden“, so Titze, der bereits am Kader für die kommende Saison bastelt. „Ich gehe aber nicht davon aus, dass es große Veränderungen gibt. Das Gerüst der Mannschaft steht und hat Vertrag, damit beschäftigt man sich natürlich auch. Ich gehe schon davon aus, dass wir drei oder vier Baustellen bearbeiten müssen, um die Qualität in der Breite weiter zu erhöhen.“ Genau diese Breite fehlte gegen Tornesch.

Unter Titze soll Vicky wieder eines der „Top-Teams“ werden

„Jan Kämpfer fehlt uns länger, Stegemann, Borck und Schmid fallen auch noch aus. Wir wollen im Sommer jede Position doppelt besetzt haben. Zum Glück gibt es im Verein, sonst wäre die Bank nicht voll gewesen, eine Landesliga-Mannschaft haben. Das ist natürlich was tolles, um auch in der Zukunft Spielern die Möglichkeit auf einem hohen Niveau zu geben, zu spielen“, gab der 37-Jähirge einige Einblicke. Die Marschroute ist allerdings klar. „Dann wollen wir hoffen, dass wir Vicky dahin bekommen, wo ich sie als Spieler und Trainer immer wahrgenommen habe. Sie gehören zu den Top vier, fünf Mannschaften in Hamburg, aber da haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Da brauchen wir uns auch nicht blenden lassen, weil wir ein Mal gewonnen haben. Wir haben nicht umsonst die aktuelle Punktzahl und da müssen wir erstmal dran arbeiten, dass das besser wird“, so Titze, der ebenfalls noch keinen Co-Trainer hat. Das wird vorerst wohl auch so bleiben. „Ich habe mich die letzten neun Tage nur auf das Spiel fokussiert, das war schon eine echte Challenge für mich. Wir nehmen uns jetzt Zeit und gehen diese ganzen Baustellen an. Das muss auch alles sitzen. Ich habe netter Weise ein Team vorgefunden, die die ganze Woche mitgeholfen haben. Ob das Guido Weber, Matthias Reß oder Nico Sorgenfrey war. Das hat mich unglaublich entlastet und wenn wir die Gemeinschaft weiter pflegen, dann finden wir auch den passenden Co-Trainer, der mich noch unterstützt. Ich weiß noch nicht, wann es etwas wird. Vielleicht wird das erst zum Sommer etwas, weil einige Trainer auch noch Jobs bei anderen Vereinen haben“, will sich der neue Übungsleiter nicht hetzen lassen. Schließlich steht Vicky schon mit „anderthalb Beinen“ in der Meisterrunde. Der volle Fokus liegt nun auf dem Spiel am Sonntag gegen den TSV Buchholz 08. Dort wollen die Hoheluftler mit einem Dreier endgültig den Einzug in die Meisterrunde klar machen.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.