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Oberliga Hamburg

„Tauben“: Negativtrend hält weiter an

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Der USC Paloma zeigte gegen den Meisterschaftsanwärter SC Victoria Hamburg sein wohl bestes Gesicht in der gesamten Hinrunde, dennoch reichte es nicht zum Erfolg. Am Sonntag verloren die „Tauben“ an der Brucknerstraße mit 1:4 und kassieren damit die fünfte Niederlage in Folge.

Denny Schiemann wird von Rinik Carolus von den Beinen geholt und fällt. Foto: Mundt

Denny Schiemann wird von Rinik Carolus von den Beinen geholt und fällt. Foto: Mundt

„Wir hatten unsere Chancen während des Spiels, aber aktuell soll es einfach nicht sein“, konsternierte USC-Kapitän Malden Tunjic nach der 1:4-Heimniederlage. Die Gäste von der Hoheluft, ohne Dennis Thiessen in der Startformation, starteten wie die Feuerwehr. Bereits nach drei Minuten zappelte das Leder zum ersten Mal im Netz: Gary Voorbraak bediente Marcel Rodrigues, der aus knapp 16 Metern zur Führung der „Blau-Gelben“ traf. Nur vier Zeigerumdrehungen später klingelte es erneut: Wieder war es Rodrigues, der seinen Doppelpack mit einem schönen Heber über USC-Schlussmann Sebastian Voß hinweg über die weiße Linie beförderte. Kurz darauf hätte es Strafstoß für die „Tauben“ geben müssen, nachdem Rinik Carolus Denny Schiemann von den Beinen holte. Doch Referee Ralph Vollmers ließ die Partie, zum großen Unmut des USC, weiterlaufen (11.). „Das war ein klarer Elfmeter. Das muss man schon sehen“, kommentierte Tunjic im Anschluss die Szene. Die beste Chance der Gäste hatte in Abschnitt eins  Malden Tunjic, der nach einer Schiemann-Ecke seinen Kopfball nur knapp über dem Querbalken platzierte (39).

Hauke Brückner (r.) und Gary Voorbraak im Kampf um das Spielgerät. Foto: Mundt

Hauke Brückner (r.) und Gary Voorbraak im Kampf um das Spielgerät. Foto: Mundt

Die Palomaten kamen gut aus der Kabine und sogar fast zum Ausgleich, als der Schuss von Jannik Dreyer noch von Vickys Marcus Rabenhorst abgefälscht wurde und Tobias Grubba den Ball noch vor der Linie klärte (52.). Anschließend brachte Lutz Göttling Len Aike Strömer für den zweifachen Torschützen Rodrigues, was sich schnell bezahlt machte: Ebbers setzte Strömer perfekt in Szene, doch dessen Schuss küsste nur den Innenpfosten. Das Leder landete vor den Füßen von Torben Wacker, der locker zum 3:0 einschieben konnte (64.). Die „Tauben“ machten dennoch weiter und kamen fünf Minuten vor dem Schluss zum Ehrentreffer. Es war ein strammer Schuss von Ahmet Osmanov, den Vicky-Keeper Grubba nicht halten konnte. Doch es war noch nicht vorbei. Marius Ebbers stellte den alten Abstand, mit einem schönen Heber über Voß hinweg, wieder her (89). Positiv: Trotz des anhaltenden Negativtrends bleibt Capitano Tunjic weiter an Board: „Ich kann hier nicht abhauen und die Mannschaft im Stich lassen“, erklärte der 30-jährige Kroate nach dem Abpfiff, der anfügte: „Im Sommer sehen wir dann weiter.“

War mit dem Ergebnis, aber nicht mit der Leistung seiner Schützlinge zufrieden: Lutz Göttling. Foto: Mundt

War mit dem Ergebnis, aber nicht mit der Leistung seiner Mannen zufrieden: Göttling. Foto: Mundt

„Insgesamt war das ein verdienter Sieg für uns, auch wenn er im Vorwege etwas holprig  zu Stande gekommen ist. Kurzfristig mussten wir auf Sergej Schulz (Krankheit) und Matthias Riebau (Vater geworden) verzichten und deswegen die Aufstellung umbauen“, erklärte Vicky-Coach Lutz Göttling nach dem Spiel. „Wir sind dann sehr gut, mit den beiden Toren, in die Partie gestartet und dann passiert das, wie es oftmals im Fußball ist. Die Mannschaft, die in Führung geht, meint dann einen Gang zurück zu schalten“, ärgerte sich der 45-jährige und fügte an: „Dann hatten wir Glück, dass der Schiedsrichter den Elfmeter nicht gegeben hat. Aber alles in allem war mir das zu viel Leerlauf, zu viele ungenaue Pässe und zu viele Abspielfehler. Deswegen bin ich zwar mit dem Endergebnis zufrieden, aber nicht mit der Art und Weise, wie wir das gespielt haben. Da ist noch eine Menge Luft nach oben“, gab Göttling abschließend zu Protokoll.

USC-Trainer Olufemi Smith überwindert mit seinem Team auf einem Abstiegsplatz. Foto: Mundt

USC-Trainer Olufemi Smith überwintert mit seinem Team auf einem Abstiegsplatz. Foto: Mundt

Sein Gegenüber äußerte sich ähnlich wie der Vicky-Coach: „Auch ich bin mit der Art und Weise überhaupt nicht einverstanden. Wir sind ganz schlecht ins Spiel gekommen und haben die ersten zehn Minuten völlig verschlafen. Erst dann haben wir etwas mehr Zugriff bekommen, wobei das in der ersten Halbzeit immer noch nicht ordentlich war“, so Smith. Und weiter: „Trotzdem haben wir in der ersten Halbzeit auch Torchancen gehabt und wenn uns da der Anschlusstreffer gelungen wäre, dann wäre hier sicherlich auch mehr drin gewesen“, so der 37-jährige Deutsch-Nigerianer, der dem fälligen Strafstoß nicht hinterher trauerte: „Im Endeffekt ist es müßig, aber auch meiner Sicht hätte er ihn geben können. Das war für mich auch ein eindeutiges Foul“, erklärte Smith und hofft auf eine Verbesserung im neuen Jahr: „Jetzt gilt es die Köpfe frei zu kriegen und dann in der Winterpause mal nicht an Fußball zu denken, sowie zu regenerieren. Und wenn die Vorbereitung dann startet, dann mit frischem Elan und Konzentration und allem, was man für Oberliga-Fußball braucht, das scheinbar Unmögliche wahr zu machen“, so Smith abschließend.

Foto: Lars Mundt (Smart Art)

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.