Oberliga Hamburg
Tag der Elfmeter beim „Battle of Barmbek“
Es ist, trotz Abwesenheit von BU-Coach Frank Pieper, der siebte Sieg in Folge für den HSV Barmbek-Uhlenhorst, wenngleich dieser unter unerahnten Begebenheiten geschah. Dabei stand das Schiedsrichter-Gespann um Marco Kulawiak im Mittelpunkt, denn dieser zeigte insgesamt vier Mal auf den Punkt, verteilte eine Ampelkarte und zog den roten Karton.
„Glückwunsch an BU! Zum Sieg und zu den drei Punkten. Mehr sollte ich dazu nicht sagen“, so ein sichtlich angefressener „Tauben“-Coach Olufemi Smith nach der Partie. Denn sowohl die Palomaten auch als auch die Kicker von BU sahen sich während der 90 Minuten haarsträubenden Schiedsrichter-Entscheidungen ausgesetzt. Aber der Reihe nach: Bereits nach zwölf Minuten gab es den ersten Aufreger. Nach einem leichten Kontakt zwischen Alexey Bugrov und Gimeno Hinrichs geht dieser, im BU-Sechzehner, zu Boden. Referee Marco Spiewak zeigt auf den Punkt und den fälligen Strafstoß verwandelt Mladen Tunjic zur Führung des USC. Die Gäste zeigten sich unbeeindruckt und spielten weiter nach vorne. Nach einem Freistoß von Marc Henry Lange landet der Ball im USC-Strafraum, wo das Leder von Pascal El-Nemr noch leicht abgefälscht wird. Torsteher Dennis Voß konnte allerdings abwehren (18.).
Auf der Gegenseite hatte Mladen Tunjic, nach einem Brückner-Freistoß, ebenfalls die Chance, doch der 29-Jährige verpasste knapp (32.). Anschließend die beste Möglichkeit von den Gästen aus Halbzeit eins. Nach einer Ecke von Pascal El-Nemr wird der Ball von einem USC-Verteidiger, mit dem Kopf, in den Rückraum geklärt. Aus der zweiten Reihe zieht Marc Henry Lange ab und zwingt Sebastian Voß damit zu einem tollen Reflex (35.). „Wenn man den ersten Strafstoß gibt, dann muss man den zweiten auch geben“, so Smith und das dachte wohl auch Referee Kulawiak, der nach einem Foul von Max Krause an Gene Carslon zum zweiten Mal auf den Punkt zeigte. Marc Henry Lange verwandelte, wie auf der Gegenseite Tunjic, zum Ausgleich, was auch den Pausenstand darstellte. Und beide Mannschaften starteten gut in den zweiten Abschnitt und der nächste Aufreger ließ nicht lange auf sich warten.
Hauke Brückner lässt im eigenen Strafraum das Bein gegen Gene Carslon stehen, der anschließend fällt. Kulawiak zeigt wieder auf den Punkt und Lange tritt erneut an. Doch USC-Fänger Voß kann den Elfer parieren, foult allerdings in der Anschluss-Aktion Lange erneut, sodass Kulawiak wieder auf Strafstoß entscheidet. Diesen verwandelte Ivan Sa Borges Dju zur Führung der Gäste. Die Gastgeber in der Folge war immer wieder bemüht sich Chancen zu kreieren, wirklich erfolgreich war dies allerdings nicht. Zudem schwächten sich die „Tauben“ durch Undiszipliniertheit selbst. Innerhalb von knapp 40 Sekunden entlädt sich der Frust über vorherige Schiedsrichter-Entscheidungen bei Malden Tunjic, sodass dieser mit der Ampelkarte vom Feld musste. In der unübersichtlichen Situation wollte Assistent Felix Köppe zudem eine Unsportlichkeit vom bereits ausgewechselten Christoph Wegner gehört haben und Schiedsrichter Kulawiak zeigte diesem den roten Karton (84.).
„Wir sind wieder nicht so gut reingekommen wie in Curslack. Dann haben wir, wie ich finde, einen unberechtigten Elfmeter bekommen. Anschließend sind wir zurückgekommen und haben das in der zweiten Halbzeit einfach besser gemacht. Zudem haben wir uns nicht so auf den Schiedsrichter konzentriert, sondern auf unser Spiel“, analysierte Marc Henry Lange die Partie nach dem Abpfiff. Zudem sprach der 25-Jährige über die seit sieben Partien anhaltende Siegesserie: „Wir haben einen guten Lauf und sind gut dabei“, so Lange. Und weiter: „Es stimmt alles und es ist alles gut“, so der BU-Verteidiger. „Verständnis haben darf ich nicht, aber ich habe ja bis vor kurzem selber auf dem Platz gestanden und weiß, was da los ist“, so „Tauben“-Coach Smith über die Undiszipliniertheiten. „Die Elfmeter in der ersten Halbzeit kann man wahrscheinlich geben. Aber die Aktion die zum dritten Elfmeter geführt hat, war defenitiv kein Strafstoß“, so Smith weiter.
„Letztendlich waren es nicht nur die Strafstöße, sondern auch viele strittige Situationen, wo die Entscheidungen vom Schiedsrichter etwas unglücklich waren. Das alles hat dann heute dazu geführt, dass wir trotz einer guten Leistung, gegen einen sehr starken Gegner, mit 1:2 verloren haben“, so Smith weiter. „Man ist immer glücklich, wenn man ein Derby gewinnt. Das haben wir hier die letzten beiden Jahre nicht geschafft“, so Peter Paczkowski, der den abwesenden Frank Pieper vertrat. „Wir haben etwas gebraucht um in die Partie zu kommen. Haben dann das Gegentor gekriegt. Unser Spiel wurde anschließend besser und zur Halbzeit stand es Unentschieden. In der Kabine haben wir dann ein paar Sachen angesprochen, die dann noch besser gelaufen sind. Und nach den beiden Elfmetern und der Führung haben wir uns den Sieg nicht mehr nehmen lassen“, so Paczkowski abschließend.
Foto: Dimitri Ismer