Regionalliga Nord
T05 zerrupft AFC: Derbysieg bringt „neuen Sherriff im Viertel“
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Deutliches Stadtteilderby in der Regionalliga Nord! Vor 1507 Zuschauern gewann Teutonia 05 am Sonntag deutlich mit 5:1 gegen den Altonaer Fußball-Club. T05-Coach Dietmar Hirsch war dennoch nicht ganz zufrieden und forderte, gerade nach dem 3:0, noch „mehr Gier“ vom Team.
„Ein neuer Sheriff ist im Viertel“. Mit diesem Slogan heizten die Fans von Teutonia 05 ihrer Mannschaft, im Stadtteil-Duell gegen Altona 93, ein. Auf einem großen Banner über den ganzen Block machten die T05-Anhänger die eigene Mannschaft auf das Derby heiß. Rund 200 Fans begleiteten zudem die Griegstraßler zum Auswärtsspiel an der Hoheluft. Und: Beide Fan-Lager bekamen von Beginn an ein echtes Spektakel geboten. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, da zappelte der Ball bereits zum ersten Mal im Netz. Marcel Andrijanjic dribbelte bis kurz vor die Box, steckte dann tief für Fabian Istefo durch und dieser legte noch einmal quer. Gianluca Przondziono musste nur einschieben (5.). Und keine 180 Sekunden später legten die Hausherren direkt nach – wenn auch mit großer Unterstützung der Bergmann-Truppe. Denn wie schon bei der Führung bekam T05 im Mittelfeld zu viel Platz, sodass diesmal George Kelbel auf die Reise geschickt wurde. AFC-Schlussmann Jasin Jashari irrte irgendwo zwischen Herauslaufen und seinem Sechzehner hin und her, sodass Kelbel die Chance ergriff von links aus 25 Metern einfach mal abzog. Der Ball segelte per Bogenlampe in die Maschen (8.). Ein absolutes Traumtor der Hirsch-Elf. Ungeachtet der defensiven Eskapaden machte der AFC kurz darauf vorne auch selbst Alarm. Altona gewann in der eigenen Hälfte den Ball und plötzlich schickte Ole Wohlers Peer Mahncke auf die Reise, der alleine auf Yannick Zummack zulief. Mahnke legte das Leder am T05-Keeper vorbei, wurde dann aber im Sprintduell von Zummack abgelaufen (12.). Sechs Minuten später bekam Dennis Rosin eine sehr ähnliche Chance, die Tim Weissmann auf der Linie gerade noch vereitelte (18.)
Zummack rettet gegen Wohlers – Jashari mit nächstem Patzer
Und nach nicht einmal einer halben Stunde bestraften die Ottenser die liegengelassenen Chancen der AJK-Truppe. Kelbel setzte auf links Besfort Kolgeci in Szene, der den Ball fast von der Grundlinie mit Bedacht in den Rückraum spielte. Dort wartet Fabian Istefo, der das Leder direkt unter die Latte semmelte (27.). 3:0 nach nicht einmal einer halben Stunde, eine wahre Machtdemonstration der 05er, die allerdings auch hätte anders ausssehen hätte können, wenn der AFC seine Chancen genutzt hätte. Zudem konnten sich die Hirsch-Kicker auf ihren Keeper Yannick Zummack verlassen, der zehn Minuten vor der Pause noch einen Wohlers-Freistoß aus dem rechten oberen Knick fischte (35.). Die Unzufriedenheit war Andreas Bergmann anzusehen, weshalb der AFC-Coach nur kurz darauf reagierte und mit Dominik Akyol einen weiteren Stürmer brachte. William Wachowski durfte dafür vorzeitig unter die Dusche (38.). Auch zur Pause reagierte Bergmann erneut und brachte Hendrik Bombek für Mahncke (46.). Etwas ruhiger als noch im ersten Durchgang ließ es das Hirsch-Team nach dem Seitenwechsel angehen, jedenfalls bis eine knappe Viertelstunde vor dem Ende. Dann war erneut Facklam mit dem Kopf zur Stelle, nachdem sich Jashari bei einer Flanke des eingewechselten Ömer Akyörük ordentlich verschätzt hatte (72.). Nur kurz darauf erzielten die Griegstraßler dann auch den Ehrentreffer. Nachdem Dominik Akyol lang geschickt wurde, spitzelte der AFC-Stürmer den Ball mit der Pike in den linken oberen Giebel (79.). Quasi mit dem Schlusspfiff stellte noch Jeffrey Volkmer den 5:1-Endstand her (90.).
Kelbel lobt Galligkeit im Spiel – Hirsch fordert „meht Gier“
„Es war sehr geil und verdient. Wir hatten zuletzt schwierige Wochen und jetzt war es wichtig, dass wir wieder eine kleine Serie starten. Ich denke, das haben wir nun geschafft. Solche Spiele wie heute sind dafür enorm wichtig“, freute sich T05-Torschütze George Kelbel nach Abpfiff über den Derbysieg und fügte an: „Ich habe schon beim Warmmachen gespürt, dass wir giftig und gallig waren. Das haben wir zuletzt nicht gehabt und jetzt war es wieder da. Wir haben dann zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht.“ Lob gab es auch von seinem Trainer Dietmar Hirsch, der allerdings auch leichte Kritik übte. „Wir haben zwar 5:1 gewonnen, aber wenn unser Torwart gelobt wird, dann kann nicht alles richtig gewesen sein. Bei uns war es so, dass wir das 2:0 oder 3:0 zu früh erzielt haben, sodass wir das zu schnell verwaltet haben. Da hätten wir hungriger sein müssen. Da hätten wir nachlegen müssen, wie es der FC Bayern macht. Diese Gier, bei allem Respekt vor dem Gegner, hätten wir dann noch mehr entwickeln müssen“, so Hirsch, der aber auch zugab: „Aber wenn man ein Derby 5:1 gewinnt, dann ist das in Ordnung. Nächste Woche wartet mit Flensburg dann aber wieder ein ganz anderes Kaliber. Nichtsdestotrotz können wir den Sieg heute auch einfach einmal genießen.“ AFC-Übungsleiter Andreas Bergmann übte sich derweil weiter in Durchhalteparolen für seine Mannschaft. „Die erste Aktion gegen uns und plötzlich war das Ding drin. Das zweite Tor kann ich mir immer noch nicht ganz erklären, wie der da rein geht. Das waren zwei sehr dumme Aktionen. Da musste meine Mannschaft erstmal schlucken. Trotzdem hatten wir noch zwei, drei gute Chancen, wo wir selber ein Tor machen können. Wir haben uns in der Halbzeit vorgenommen, eine ordentliche und anständige zweite Halbzeit zu spielen. Das ist uns dann auch gelungen. Dennoch tut so ein 1:5 natürlich sehr weh“, fasste Bergmann zusammen, für den nun die Partie gegen den Heider SV auf dem Plan steht. „Ich hänge in das Spiel nicht alles rein, aber sehr viel. Es wird auch noch die andere Runde geben und ich werde nicht aufgeben.“