Regionalliga Nord
T05 ackert sich an die Spitze – HSV-Traumtor kommt zu spät
Teutonia 05 hat vor 510 Zuschauern am Sonntag, im Heimspiel gegen die U21 des Hamburger SV, die Tabellenführung in der Nord-Staffel der Regionalliga Nord erobert. Kevin Weidlich und Mats Facklam brachten T05 auf die Siegerstraße. Ein HSV-Traumtor kam zu spät für die Aufholjagd.
Ohne den gesperrten Marcel Andrijanic und dafür mit Dino Fazlic in der Startelf startete Teutonia 05 in das Heimspiel gegen die U21 des Hamburger SV. Beim HSV stellte Trainer Pit Reimers im Vergleich zum 2:2-Remis beim VfB Lübeck am vergangenen Mittwoch auf zwei Positionen um. Sowohl Robin Meißner, als auch Faride Alidou waren im Profi-Kader gegen den 1. FC Nürnberg dabei. Dafür starteten Timon Burmeister und Maximilian Großer. Beide Mannschaften starteten in der Folge, auf einem mäßig gut bespielbaren Kunstrasen, eher träge in die Begegnung. Es dauerte fast zehn Minuten, ehe die Hausherren sich die erste Chance des Spiels erarbeiteten. Nico Matern führte einen Einwurf schnell aus, Jason Ejesime leitete den Ball schnell in die Box weiter. Dort nahm Mats Facklam das Leder an, drehte sich kurz und schloss dann aus zehn Metern ab. Oppermann ging runter und konnte das Leder sichern (9.). Von der Reimers-Elf war im ersten Durchgang nahezu nichts zu sehen, allerdings leisteten sich die Rothosen auch keine nennenswerten Fehler. Zwar musste Oppermann nach einem geklärten Eckball und dem folgenden Abschluss aus der zweiten Reihe von Gianluca Przondziono ein weiteres Mal retten (21.), viel mehr passierte im ersten Durchgang allerdings nicht. Beide Teams wirkten ängstlich, fasst schon ein bisschen ideenlos. Erst nach dem Seitenwechsel nahm die Begegnung Fahrt auf. Kevin Weidlich wurde über rechts geschickt, lief in die Tiefe und fand dann bei seinem Querpass im Strafraum Fabian Istefo, der am Fünfmeterraum abschließen wollte. Leon Sommer bekam im noch den Fuß dazwischen (51.). Es sollte der Startschuss für die Ottenser sein, die im zweiten Durchgang ein ordentliches Spiel zeigten.
Weidlich und Facklam treffen für T05 – Kilo-Tor kommt zu spät
Nur fünf Minuten danach gingen die Hirsch-Kicker in Führung. Dino Fazlic schlug den Ball per Bogenlampe von rechts, direkt vor der HSV-Bank, auf den zweiten Pfosten, wo Kevin Weidlich goldrichtig stand und das Leder mit der Pike über die Linie stocherte (56.). Die nicht unverdiente Führung für die Ottenser, die im zweiten Durchgang mehr in das Spiel investierten. Und so war es wenig verwunderlich, dass die Hausherren nur zehn Minuten nach der Führung nachlegten – wenn auch etwas kurios. Keeper Leo Oppermann wollte am eigenen Strafraum den Ball an Mats Facklam vorbei legen, dieser kam aber mit einem Fuß an die Kugel heran und dann trudelte das Leder langsam über die Linie (65.). Ein waschechter Patzer des HSV-Schlussmannes, der sein Team damit endgültig auf die Verliererstraße brachte. Und die Hausherren hatten weitere Chancen, dass Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Kevin Weidlich spielte einen Weltklasse-Ball quer über den Platz und schickte damit George Kelbel auf die Reise, der von links in die Mitte zog und den eingewechselten Can Düzel bediente. Dessen Abschluss landete aber nicht auf dem Tor, sondern am Zaun (77.). Und kurz vor Schluss wurde es dann doch noch einmal eng für die Ottenser. Moritz Grosche bekam wegen einem unnötigen Foul Gelb und der HSV einen Freistoß 17 Meter vor dem Tor. Juho Kilo schepperte die Murmel in den rechten oberen Knick (88.). Plötzlich war wieder Feuer in der Partie. Zwar warfen die Rothosen in den Schlussminuten und in der Nachspielzeit noch einmal alles nach vorne, am Ende rettete T05 den Sieg aber über die Zeit.
Hirsch warnt vor neuen Aufgaben – Reimers hadert mit Präsenz
„Wir haben so ein Video gegen Lübeck vom HSV gesehen, dass der Torwart den Ball öfter so zurückzieht oder den Ball unsauber spielt. Dann habe ich einfach mal spekuliert und habe Glück gehabt“, freute sich T05-Torschütze Mats Facklam nach Spielende und fügte an: „Wir haben es am Anfang gut gemacht, haben dann etwas nachgelassen. Aber in der zweiten Halbzeit sind wir besser reingekommen und haben uns die Torchancen erarbeitet.“ Das T05 nun Tabellenführer ist, erfreut Facklam zwar, allerdings weiß der Stürmer auch: „Es ist nur ein Zwischenfazit, müssen nächste Woche gegen Norderstedt aber auch wieder liefern. Ich wusste, dass wir eine sehr gute Defensive hatten. Wir wissen was wir hinten können. Wir haben eine sehr gute Verteidigung und einen starken Torwart.“ Etwas kritischer äußerte sich T05-Trainer Dietmar Hirsch. „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, aber mit der Leistung nicht. Ich habe die Jungs in der Pause gefragt, ob sie denken, dass es ein Testspiel ist. Der HSV war in Lübeck sehr stark, darauf haben wir unser Team gut eingestellt. Wir haben auch Standards einstudiert, weil wir das einen Größenvorteil haben. Wenn man nicht gut im Spiel ist, dann wussten wir, dass auch über Standards etwas geht. Ich hätte gerne heute wieder zu null gespielt, aber wir machen da ein dummes Foul. Am Ende ist es vielleicht auch ein bisschen das Glück des Tüchtigen“, fasste Hirsch zusammen, fügte aber auch an: „In der Trainingswoche war das teilweise schon etwas läppisch. Wir müssen weiter hungrig sein. Wir haben deswegen auch in der Halbzeit gewechselt. Es geht Richtung Halbserie und es ist schön, auf die Tabelle zu gucken. Das ist aber auch gefährlich. Die Herausforderung ist es, dass zu bestätigen.“
HSV-Trainer Pit Reimers haderte mit dem gesamten Auftritt seines Teams. „Wir sind sehr enttäuscht, dass war keine gute Leistung von uns. Ich hätte mir gewünscht, dass wir von der Energie und der Bereitschaft aus der Schlussphase mehr auf den Platz bringen. Wir hatten vor ein paar Tagen ein Highlight in Lübeck und konnten daran nicht anknüpfen. Deswegen geht die Niederlage in Ordnung. Ich hätte mir gewünscht, dass wir möglichst lange die Null halten und dann einfach mal einen Punkt holen. Am Ende kann die Energie zu spät und hatten diese auch nicht verdient gehabt“, bilanzierte Reimers und ergänzte: „Es geht auch darum, Tore zu erzielen. Bei aller spielerischen Qualität ist es die größte Aufgabe meiner Mannschaft Tore zu erzielen und hinten zu verteidigen. Am Ende geht es nur noch um das Ergebnis.“ Zum Patzer seines Keepers erklärte Reimers abschließend: „Wir wissen alle, was für ein toller Torwart Leo ist und er braucht diese Spielpraxis. Er macht eine total positive Entwicklung und umso bitterer ist es, dass es ihm unterlaufen ist. Wir bauen ihn wieder auf. Er wird sich selbst ärgern.“