Oberliga Hamburg
„Superglücklich“: Wohlers entzaubert schwaches Bramfeld
Erstes Spiel, erster Sieg! Vor 150 Fans sicherte sich der USC Paloma gegen den Bramfelder SV die ersten drei Punkte der Saison. USC-Stürmer Tom Wohlers meldete sich beim 3:0-Sieg gleich mit einem Doppelpack an. BSV-Trainer Henning haderte nach Spielende mit einer gelb-roten Karte.
Nach einem spielfreien Start in die neue Oberliga-Saison empfing der USC Paloma am Freitagabend den Bramfelder SV. Die Mannschaft von Trainer Carsten Henning, die zum Auftakt ein 1:1 gegen Lohbrügge erreichten, gerieten allerdings früh ins Hintertreffen. Bereits nach sieben Minuten gingen die Hausherren in Führung. Jeff Mensah verlor den Ball im direkten Duell gegen Tom Wohlers, der Tempo aufnahm und alleine auf BSV-Keeper Pagenkop zulief. Der USC-Stürmer zeigte keine Nerven und vollstreckte eiskalt – 1:0 für die „Tauben“ (7.). Und keine vier Minuten später hätten die Gastgeber fast nachgelegt. Über links war Jassin Zahibi durch, fand in der Mitte Tom Wohlers und dieser stand erneut völlig blank. Sein Abschluss wurde aber zur leichten Beute für Pagenkop (11.). Gerade in der ersten Viertelstunde hatte die Hennig-Elf große Probleme, überhaupt aus der eigenen Hälfte zu kommen. Erst nach zwanzig Minuten meldeten sich die BSV-Kicker erstmals ansatzweise vor dem USC-Kasten. Justin Sadownik chipte die Kugel hinter die Abwehr direkt in den Lauf von Marten Koehler, der im Strafraum aber auf dem Ball ausrutschte und so die Chance leichtfertig vertendelte (19.). Nach der Führung schalteten allerdings auch die Gastgeber einen Gang zurück, hatten aber weiter vereinzelt Chancen. So wurde es vor allem nach Standards von Kevin Lohrke gefährlich, die von halbrechts in den Strafraum flogen. Dort verpasste erst Jassin Zabihi und dann Moritz Niemann, auf 2:0 für die Tauben zur erhöhen.
Bramfeld nur noch zu zehnt – Tauben schaffen Doppelschlag
Das, was die Tauben im ersten Durchgang liegen ließen, nutzte die Harms-Elf nach dem Seitenwechsel gnadenlos. Aber: Zuerst dezimierten sich die Bramfelder etwas unglücklich selbst. Roul Bouveron wurde erst selbst am Trikot gezogen, zog dann selbst und sah dafür von Referee Furkan Vardar die Ampelkarte (51.). Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Die Hausherren nutzen in der Folge die Überzahl eiskalt aus. Michel Blunck wurde in die Spitze lang geschickt, scheiterte im ersten Versuch an Pagenkop, doch dieser konnte den Ball nur nach vorne klatschen lassen. Tom Wohlers war zur Stelle und staubte trocken aus kurzer Distanz ab (55.). Und keine 180 Sekunden später war die Messe dann endgültig gelesen. Ranjodh Chahal haute im Sechzehner bei einem Klärungsversuch Jassin Zabihi um, Referee Vardar zeigte sofort auf den Punkt. Stephan Vujcic nahm sich der Sache an und vollstreckte eiskalt unten rechts in die Maschen (58.). Ein Doppelschlag, von dem sich die Bramfelder nicht wieder erholen sollten. „Man erträumt sich im Vorfeld immer, dass man vielleicht ein Tor macht und das Erfolgserlebnis feiert. Ich bin superglücklich jetzt“, freute sich Paloma-Torschütze Tom Wohlers nach Spielende und fügte zu seinem Jubel nach dem 1:0 an: „Wir haben gesagt, dass wenn einer von uns trifft, dass wir dann einen gemeinsamen Jubel brauchen. Wir haben da so einen Check, den wir mit dem Gruß beendet haben.“
Harms lobt starken Wohlers – Henning hadert mit der Ampelkarte
Ein Lob für den starken Auftritt des Stürmers gab es auch von Trainer Steffen Harms. „Gerade als ehemaliger Stürmer freut man sich doppelt, auch weil Tom seit Februar wegen seiner Verletzung kein richtiges Spiel gemacht hat. Er hat sich das heute erarbeitet mit guten Leistungen im Training. Ich freue mich sehr, dass er sich belohnt hat“, sagt der 38-Jährige und ergänzt zum Spiel: „Ich freue mich riesig, dass wir ein Pflichtspiel bestreiten durften. Das fühlte sich seit über einer Woche wieder richtig gut an. Ich fand unsere erste Viertelstunde sehr gut, wir kamen sehr präsent raus. Wir gehen in der frühen Phase auch sehr verdient in Führung. Im Anschluss ist das Spiel aber sehr zerfahren gewesen, es gab wenig Spielfluss. Das fand ich etwas schade.“ Und weiter: „Ich freue mich aber, dass wir die Phase nach der gelb-roten Karte aber genutzt haben. Wir hätten dennoch die Szenen nach dem 3:0 besser zu Ende spielen können. Nach dem ersten Pflichtspiel ist aber klar, dass noch Arbeit vor der Brust ist.“ Diese harte Arbeit wird auch auf den Bramfelder SV und deren Trainer Carsten Henning zukommen, der zum Spiel bilanzierte: „Ich musste nach dem Spiel erst einmal durchatmen, weil wir Paloma die Tore geschenkt haben. Das waren individuelle Fehler. Die anderen 90 Minuten im Spiel waren aus unserer Sicht ausgeglichen, weil beide Chancen hatten. Trotzdem gehen wir als Verlierer vom Platz und haben uns so ein bisschen selbst geschlagen“, so Henning, der sich auch über die gelb-rote Karte ärgerte. „Ich bin der Meinung, dass unser Spieler vorher gezogen wurde und die Situation erst dadurch entstanden ist. Der Schiri hat es anders gesehen. Mehr kann ich nicht sagen“, stellte der BSV-Coach abschließend fest.