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Oberliga Hamburg

Staatsrat Holstein empfiehlt Amateurfußball-Klubs 2G-Regel

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Christoph Holstein
Foto: Heiden
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Während in Hamburg die Inzidenzen weiter steigen machen sich viele Amateurfußballer:innen Sorgen, dass die Sportplätze bald wieder geschlossen sein könnten. Sport-Staatsrat Christoph Holstein empfahl den Vereinen am Montagabend deshalb, vorzeitig die 2G-Regel einzuführen.

Sport-Staatsrat Christoph Holstein (SPD) hat den Amateurfußball-Klubs und Vereinen in Hamburg die „dringende Empfehlung“ ausgesprochen, schon vorzeitig, auch bei Outdoor-Sportarten, auf die 2G-Regel umzustellen. Das sagte Holstein im Rahmen des Lotto-Talks des Hamburger Fußball-Verband am Montagabend im Hotel Le Meridien. „Die Vereine, die das tun werden, werden wenn es obligatorisch wird, weniger Schwierigkeiten haben. Je früher die Vereine auf 2G umstellen, desto besser ist es aus meiner Sicht“, machte Holstein deutlich und ergänzte: „Jeder der im Moment erzählt, irgendwas sei ausgeschlossen, der geht da nicht seriös ran. Indoor haben wir schon 2G eingeführt, Outdoor gibt es das bisher nur bei den Profi-Vereinen. Wir machen uns aber schon Gedanken, ob die Einführung von 2G nur für drinnen ausreichend ist. Fest steht aber auch, dass wir alles tun werden, dass die Kinder und Jugendlichen nicht wieder kein Sport treiben dürfen. Aber etwas auszuschließen wäre nicht seriös.“ Die öffentlichen Debatten rund um die Fälle von nicht geimpften Spielern beim FC Bayern München, oder auch der Eklat um Ex-Werder-Bremen-Trainer Markus Anfang hätten „ordentlich ins Kontor geschlagen“, so der Sport-Staatsrat. „Die Personalien Kimmich und Choupo-Moting, oder auch das was nun in Bremen passiert ist, spielen uns nicht in die Karten und machen es uns unheimlich schwer. Der Vorteil ist, dass bei allen Verordnungen, die erlassen werden, eine rechtliche Basis da sein muss und diese nicht auf einer Emotionalen-Basis entschieden werden. Wir müssen den Dreck jetzt wegfegen, der durch die Aktionen entstanden ist“, so Holstein deutlich. Verschärfungen sind nicht ausgeschlossen.

Christian Okun

HFV-Präsident Christian Okun hält eine 2G-Regelung für den Amateurfußball nicht für ausgeschlossen. Foto: Heiden

Okun: „Werden um die 2G-Disskussion nicht herumkommen“

Bisher hatte der Hamburger Fußball-Verband seinen Vereinen, aufgrund der aktuellen Rechtslage, freigestellt, wie sie mit der 2G- oder 3G-Regel umgehen wollen. Ein Umdenken gibt es aber auch bei HFV-Präsident Christian Okun. „Die Stadt behält sich über die Eindämmungsverordnung, die für die Vereine auch rechtlich bindend ist, vor, dass es zu einer Verschärfung der Regeln kommen könnte. Wir haben steigende Inzidenzzahlen und ich finde es gut, dass die Stadt mittlerweile erkannt hat, dass im Kinder- und Jugendsport, aber auch im Erwachsenen-Sport die Anlagen nicht wieder geschlossen werden dürfen“, so Okun, der aber auch einräumte: „Wenn die Rahmenbedingung es aber erfordern, und da bin ich schon bei der Stadt nochmal eine Veränderung herbeizuführen, dann werden wir um eine Diskussion 2G auf den Sportplätzen nicht herumkommen.“ Und weiter: „Es geht nicht nur um die Anlage an sich, sondern auch um die Umkleiden und die Vereinsräume. Was auf keinen Fall passieren darf, dass wir die Sportanlagen wieder schließen.“ Bis zu einer neuen Verordnung will der HFV aber weiter das umsetzen, was die aktuelle Eindämmungsverordnung rechtlich hergibt. „Wir setzen das um, was die Stadt Hamburg uns vorgegeben hat. Das gilt für alle. Die Möglichkeit, das anders zu gestalten, die haben wir gar nicht. Wir haben das für die Vereine herausgearbeitet“, so Okun, der ergänzte: „Die Diskussion 2G einzuführen ist richtig und wir müssen darüber reden. Die Vereine und die Mitglieder müssen sich damit auseinandersetzen, dass es kommen kann, dass nur Geimpfte/Genesene auf die Anlagen dürfen.“

Eine erneute Aussetzung des Spielbetriebes will auch der HFV-Präsident unbedingt vermeiden. „Wir wollen so viele Spiele wie möglich durchführen und wir wollen auch, dass das Training stattfindet. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ist es so wichtig, dass sie auf den Platz können. Das muss unser oberstes Ziel sein, dass die Plätze offenbleiben“, so Okun, der zum Fall Hamm United, die „eigenmächtig“ die 2G-Regel zu ihren Heimspielen eingeführt haben, erklärte: „Es ist für mich eine Frage, wie die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind. Wenn Hamm United das für sich entscheidet, ist das rechtlich schwierig, weil die Verordnung der Stadt etwas anderes sagt. Die Frage ist, wer an der Stelle das Hausrecht ausübt. Für mich ist entscheidend, was die Stadt in der Eindämmungsverordnung festgehalten hat.“ Eine Strafe, die der Verband gegen Hamm United deswegen aussprechen könnte, wollte Okun übrigens nicht gänzlich ausschließen. Bei den aktuellen Geschehnissen scheint es allerdings so, als würde die Realität die Vereine aktuell schneller einholen als jüngst noch gedacht.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.