Bundesliga
St. Pauli holt Kiel-Punkt: Marmoush feiert Tor-Premiere
Der FC Sankt Pauli kommt im Zweitliga-Tabellenkeller weiterhin nicht vom Fleck, trotz eines 1:1-Remis gegen das Spitzenteam Holstein Kiel. Der Premierentreffer von Omar Marmoush reichte den Kiezkickern am Ende nicht zum Sieg. Kiel-Joker Joshua Mees traf zum Ausgleich.
„Wir haben eine richtig gute Aufgabe vor der Brust“, orakelte St. Pauli-Trainer Timo Schultz im Vorfeld des Heimspiels gegen Holstein Kiel. Mit satten sechs Veränderungen im Vergleich zum 1:1 gegen die Würzburger Kickers schickte der 43-Jährige seine Mannschaft auf den Rasen. Die gesperrten Marvin Knoll und Sebastian Ohlsson wurden durch Adam Dzwigala und Daniel Buballa vertreten, zudem rückten Rodrigo Zalazar, Omar Marmoush und Guido Burgstaller für Afeez Aremu, Maximilian Dittgen und Igor Matanovic in die Startelf. Zudem stand mit Dejan Stojanovic ein neuer Keeper zwischen den Pfosten. An Brisanz nahm die Begegnung bereits vor dem Spiel zu, nachdem am Freitagabend der SV Sandhausen sein Heimspiel gegen Heidenheim mit 4:0 gewann und damit vorerst davonzog. Doch die Kiezkicker legten früh gut los. Rodrigo Zalazar wurde lang geschickt, dieser steckte die Pille in den Strafraum durch und Omar Marmoush schloss aus halblinker Position flach ab (7.). Doch Kiel-Torwart Ioannis Gelios bekam die Beine noch rechtzeitig zu. Doch auch die Gäste wurden früh in der Partie gefährlich. Fin Bartels, der Ex-Kiezkicker, brachte den Ball scharf von halblinks in den Strafraum, Daniel Buballa kam nicht mehr rechtzeitig an das Leder heran und Janni Serra stolperte die Kugel am zweiten Pfosten am Tor vorbei (14.). Insgesamt jedoch trat die Schultz-Elf deutlich Formverbessert auf, suchte immer wieder den Weg nach vorne. So auch nach etwas mehr als zwanzig gespielten Minuten, als erst ein Marmoush-Abschluss im Strafraum von Alexander Mühling gerade noch geblockt wurde (20.), ehe Guido Burgstaller das Spielgerät nach dem folgenden Eckball knapp über den Querbalken setzte (21.).
Marmoush bringt St. Pauli in Front – Holstein reagiert prompt
In der Folge übernahmen die Störche mehr und mehr das Kommando über das Spiel und hatten gleich zwei große Chancen, selbst in Führung zu gehen. Jae-Sung Lee bekam das Leder im St. Pauli-Strafraum serviert, ließ einen Kiezkicker aussteigen und bediente dann Serra, der aus kurzer Distanz in Dejan Stojanovic aber seinen Meister fand (33.). Gleiches galt auch für Jonas Meffert keine 60 Sekunden später, dessen Abschluss Stojanovic ebenfalls unter sich begrub (34.). Mehr passierte im ersten Durchgang am Millerntor aber nicht, weshalb es mit einem torlosen Remis zurück in die Kabinen ging. Ein Ergebnis, auf das Kiezkicker-Coach Timo Schultz durchaus aufbauen konnte. Wie schon in den ersten 45 Minuten kamen die Hamburger besser aus der Kabine. Mit dem Unterschied, dass sich die Boys in Brown diesmal für das Engagement belohnten. Daniel-Kofi Kyereh leitete den Treffer ein, bediente Omar Marmosuh und der Neuzugang versenkte den Ball mit einem Schrägschuss und unter Mithilfe der Latte in den Maschen (52.). Beflügelt von seinem ersten 2. Liga-Treffer drehte Marmoush nur fünf Minuten später richtig auf, dribbelte sich durch die halbe Abwehr der Störche und scheiterte nur an der Glanzparade von Gelios (57.). Kiel-Trainer Ole Werner reagierte und brachte unter anderem Joshua Mees in die Partie (59.). Ein Wechsel, der sich schnell auszahlen sollte. St. Pauli bekam eine Ecke nicht entscheidend geklärt, Bartels flankte die Kugel erneut in die Mitte und dort nickte Mees den Ball in den rechten oberen Knick (62.).
Schultz wirft alles nach vorne – Würzburg macht Boden gut
Schultz reagierte auf den Ausgleich und tauschte gleich drei Mal. Igor Matanovic, Leon Flach und Maximilian Dittgen kamen für Adam Dzwigala, Guido Burgstaller und Omar Marmoush (79.). Zwar warfen die Kiezkicker in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne, fanden oftmals aber nicht den richtigen Zeitpunkt für einen Abschluss. So verloren die Hamburger in der Vorwärtsbewegung immer wieder den Ball, was Kiel gefährliche Konter ermöglichte. Eng wurde es dann 120 Sekunden vor Schluss, als Becker im Strafraum nach toller Kombination bedient wurde, den Ball im letzten Moment mit der Hacke in die Mitte brachte, dort aber keinen Abnehmer fand (88.). Und so blieb es am Ende der 90 Minuten bei einem 1:1-Remis, was den Kiezkickern allerdings in der Tabelle kaum etwas brachte. Denn: Die Würzburger Kickers rutschten durch einen 3:2-Erfolg beim VfL Osnabrück bis auf zwei Punkte an die Hamburger heran. Zudem blieben die Boys in Brown auch im dreizehnten Spiel ohne einen Sieg.