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St. Pauli gegen Hamburger SV – Die Stadtmeisterschaft geht in die nächste Runde
Noch nicht so lange ist es her, da spielte der Hamburger SV gegen den St. Pauli um die Stadtmeisterschaft. Diese konnte sich im Endeffekt die Kiezkicker mit einem späten 1:0 Erfolg holen, nachdem Daniel-Kofi Kyereh mit einem Hammer zum Helden wurde. Das Hinspiel im Volksparkstadion endete noch mit 2:2.
Diese vier Punkte, die der HSV gegen St. Pauli liegen gelassen hat, fehlten dem Team in der Endabrechnung auf Tabellenplatz drei und der Teilnahme an der Aufstiegsrelegation. Dadurch können wir uns auch in der neuen Saison an zwei Stadtderbys erfreuen. Wie in den vergangenen Saisons haben auch dieses Jahr wieder beide Teams verschiedene Ziele und interessante Kader. Wir schauen uns diese im Detail an.
Hamburger SV
Der HSV startet in seine mittlerweile vierte Zweitligasaison. In den vergangenen drei reichte es jeweils nur zum vierten Rang in der Endabrechnung. Diese Saison soll der Aufstieg endlich geschafft werden. Dabei wird dem HSV auch gute Chancen eingeräumt. Bei Betway Sportwetten wird man mit einer Quote von 7,00 hinter Schalke 04 und Werder Bremen auf Platz drei eingeschätzt (06.08.). Das würde wenigstens eine Verbesserung der letzten Saisons und einen Platz im Aufstiegs Play-off garantieren. Um dieses Ziel zu erreichen wurde mit Tim Walter ein neuer Trainer verpflichtet. Der 45-Jährige war seit Ende 2019 ohne Job im Profifußball, nachdem ihn der VfB Stuttgart beurlaubt hat. Davor konnte er sich bei dem zweiten Team von Bayern München und bei Holstein Kiel einen Namen machen. Beim HSV will Walter dominanten und attraktiven Ballbesitzfußball spielen und dabei eine gute Balance zwischen der Offensive und der Defensive finden. Dafür wurden in den vergangenen Wochen mehrere Spieler verpflichtet. Robert Glatzel kommt aus der englischen Championship von Cardiff City. Er soll Simon Terodde im Sturm ersetzen, der zum Liga Konkurrenten Schalke 04 gewechselt ist. Generell wurden eher Spieler ersetzt, die den Verein verlassen haben. So soll Jonas Meffert Amadou Onana ersetzen, der kürzlich um sieben Millionen Euro zu LOSC Lille gewechselt ist. In der Innenverteidigung soll Sebastian Schonlau Rick van Drongelen ersetzen, der nach Berlin zur Union wechselt. Schonlau hat bereits Zweitliga Erfahrung. In der vergangenen Saison war er bei Paderborn Kapitän und verpasste insgesamt nur zwei Spiele.
St. Pauli
Seit dem einjährigen Ausflug in die Bundesliga sind mittlerweile elf Jahre vergangen. In dieser Zeit war man in der 2. Bundesliga einmal besser und einmal schlechter platziert. In den vergangenen Jahren hat man sich jedoch im Mittelfeld etabliert und kann ab und zu mit Achtungserfolgen aufzeigen. Mit Trainer Timo Schultz ist man stark in die neue Saison gestartet und St. Pauli will diese Form in den weiteren Saisonverlauf mitnehmen. Selbst wenn niemand offen darüber reden will, aber das Ziel eines langjährigen Zweitligisten ist natürlich immer der Aufstieg. Realistisch gesehen schaut es dafür aber nicht gut aus. Zu stark ist die Konkurrenz aus Bremen, Hamburg, Schalke und Düsseldorf aufgestellt. Dabei ist die Spielidee von Schultz schnell erklärt. Mutig sollen die Kitzkicker spielen, flach soll der Ball gehalten werden und die Abwehrreihen immer wieder angedribbelt werden. Mit diesem mutigen Fußball konnte man schon im Endspurt der vergangenen Saison aufzeigen. War man in der Hinrunden Tabelle nur einen Punkt von einem Abstiegsrang entfernt folgte eine starke Rückrunde, mit dem Platz zehn in der Endabrechnung erreicht wurde. In der Rückrunden Tabelle war man sogar Vierter. Auch deswegen wurde der Kader nicht zu stark verändert. Der Königstransfer war sicher Eric Smith, der nach seiner Leihe fix verpflichtet werden konnte. Ansonsten kam von Wehen Wiesbaden Jakov Medic für die Innenverteidigung und Etienne Amenyido, der für viele Tore sorgen soll. Diese konnte er in der letzten Saison nicht erzielen, bei St. Pauli glaubt man aber an sein Tempo und Entwicklungspotenzial. Trotzdem wird er noch Eingewöhnungszeit brauchen. Auch im Tor gibt es eine Änderung. Der Österreicher Dejan Stojanovic wurde nicht weiterverpflichtet, dafür kommt aus der ukrainischen Premier-Liga Nikola Vasilj.
St. Pauli hat einen gewichtigen Anteil daran, dass wir auch in dieser Saison wieder zwei Hamburg Derbys bestaunen dürfen. Dieses Mal aber wieder mit Fans in den Rängen. Diese beiden Spiele sind Teil der Höhepunkte der Saison und es kann mit Spannung betrachtet werden, wer dieses Jahr die Stadtmeisterschaft gewinnen wird. Generell steht beiden Teams eine spannende Saison bevor. Der HSV will endlich wieder in die erste Liga aufsteigen. St. Pauli hat dabei weniger Stress. Mit der guten Rückrunde und Start in die Saison sind die Erwartungen aber gestiegen. Vielleicht sieht man die Kiezkicker in der nächsten Saison auch wieder ganz oben.