Regionalliga Nord
Später Lucky-Punch: Conteh-Elfer sorgt für Ärger
Großer Ärger beim 2:2 zwischen der U23 des FC Sankt Pauli und dem Lüneburger SK Hansa: In der Nachspielzeit sicherte Sirlord Conteh den Kiezkickern einen Punkt – mit einem sehr umstrittenen Strafstoß. Lüneburg-Trainer Rainer Zobel nahm das späte Unentschieden dennoch recht sportlich.
Unter den Augen von Pauli-Sportchef Uwe Stöver und ohne eine große Abtastphase begann die Partie im Edmund-Plambeck-Stadion. Die Kiezkicker-U23 hatte von Beginn an Probleme ins Spiel zu finden und konnte sich bereits nach einer knappen Viertelstunde glücklich schätzen, nur mit 0:1 in Rückstand zu liegen. Denn: Michael Kobert nutzte nach 13 Minuten eine der zahlreichen LSK-Chancen im ersten Durchgang zur Führung. In der Folge hielt FCSP-Schlussmann Leon Schmidt – der am Anfang allerdings ebenfalls mit zwei Unsicherheit auffiel – seine Farben im Spiel. Erst rettete der 18-Jährige gegen Felix Vobejda (19.), ehe Schmidt auch kurz vor der Pause – beim Kopfball von Enes Biyiklioglu – seine ganze Klasse zeigte (41.). Die beste Chance für die Philippkowski-Truppe ließ Robin Meißner nach etwas mehr als zwanzig Minuten liegen. Der 18-Jährige wurde von Christian Viet geschickt, verlor im Anschluss aber das direkte Duell gegen LSK-Keeper Ole Springer. Der zweite Durchgang war keine 120 Sekunden alt, als die Anhänger der Braun-Weißen erneut den Atem anhielten. Erneut war es Michael Kobert, der an der Sechzehnerkante Damir Bektic auswackelte. Der anschließende Abschluss des LSK-Kickers verfehlte sein Ziel nur äußerst knapp.
Und auch in der nächsten Szene konnten sich die Paulianer bei ihrem Keeper bedanken, der aus kurzer Distanz gegen Vobejda rettete (56.). Aus dem Nichts gelang den Gastgebern dann aber der überraschende Ausgleich. Lukas Pägelow fälschte einen Schuss von Ersin Zehir aus spitzem Winkel ab, die Kugel schlug in den Maschen ein (65.). In der Folge erwachten die Kiezkicker aus dem Tiefschlaf, erspielten sich Chance um Chance. Erst verpasste Leon Deichmann nur knapp per Kopf, dann zielte Sirlord Conteh zu genau. Das Tor fiel dann aber erneut im FCSP-Kasten. Wieder war es Michael Kobert, der diesmal am zweiten Pfosten goldrichtig stand und zum 1:2 aus FCSP-Sicht traf (77.). Dramatisch wurde dann in der Schlussphase. Die reguläre Spielzeit war bereits abgelaufen, als Niklas Golke Marian Kunze im Luftduell deutlich foulte. In der Folge spielten die Kiezkicker weiter und LSK-Keeper Ole Springer holte Sirlord Conteh von den Beinen. Vom Protest der Gäste unbeeindruckt zeigte Referee Winkel auf den Punkt – Coneth verlud Springer und schob zum 2:2-Endstand ein. Der Stürmer war sich im Anschluss keiner Schuld bewusst. Conteh: „Das war aufjedenfall ein berechtigter Elfmeter. Für mich war die Szene davor ein ganz normaler Zweikampf.“
LSK-Trainer Rainer Zobel sah eben genau das im Anschluss anders. „Ob das Ergebnis aber ganz gerecht ist, wage ich zu bezweifeln. Ich habe da zwei deutliche Fouls vor dem Elfmeter gesehen. Das muss man ganz klar pfeifen“, bilanzierte Zobel und fügte gleichzeitig an: „Dennoch war Pauli die spielerisch und technisch bessere Mannschaft. Aber auch wir haben unser Spiel sehr gut durchgesetzt, hatten auch mehr und die klareren Torchancen. Wenn das Spiel 1:1 ausgegangen wäre, hätte ich gesagt, dass es ein gerechtes Ergebnis ist. So ist es kein gerechts Ergebnis“, erklärte Zobel. Pauli-Zepterschwinger Joachim Philipkowski erklärte derweil: Für uns war es einsteiniger Start. Wir haben in der ersten Hälfte nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Gerade in den ersten zwanzig Minuten waren wir überhaupt nicht im Spiel“, so der Deutsch-Pole, der ergänzte: „Unser Torwart hat fantastisch gehalten. Ohne ihn, hätten wir das Spiel heute sicher verloren.“ Und weiter: „Ich kann mit dem Punkt gut leben. Aber wir müssen noch an den Dingen arbeiten, die wir heute eigentlich von Anfang an zeigen wollten“, so Philipkowski abschließend.
Foto: KBS-Picture