Oberliga Hamburg
Später Claus-Elfer: Stier ringt Vicky nieder
Heimsieg vor 534 Fans: Der HSV Barmbek-Uhlenhorst meldet sich nun zurück im oberen Oberliga-Tabellendrittel. Gegen den SC Victoria Hamburg gelang der Stier-Equipe ein 2:1 vor eigenen Fans. Ian Prescott Claus wurde dabei kurz vor Schluss zum BU-Matchwinner – versenkte einen Elfmeter.
„Es war ein toller Abend. BU ist wieder da, wo sie hingehören – nämlich in die obere Tabellenhälfte, unter die Top fünf“, strahlte BU-Trainer Marco Stier nach dem Abpfiff über das gesamte Gesicht. Nur kurz zuvor hatten seine Barmbeker den SC Victoria knapp und spät mit 2:1 besiegt. Dabei hatte die Begegnung für die Stier-Equipe gar nicht so gut begonnen. Bereits nach acht Minuten tankte Jan Kämpfer sich im BU-Sechzehner an zwei Spielern vorbei und schloss dann aus halblinker Position ab. Keeper Oliver Geadtke musste sich lang machen, um das Leder noch zu klären (8.). Bitter wurde es für die Gäste nach einer knappen Viertelstunde: Dennis Bergmann musste den Platz mit Schmerzen am Fuß vorzeitig verlassen, für ihn kam Bibie Njie auf das Feld (18.). Und keine 120 Sekunden später gingen die Gastgeber kurios in Front. Nach Odabas-Zuspiel flutschte Vicky-Torwart Dennis Lohmann der Schuss von Abdel Hathat durch die Beine ins Netz (20.). Doch noch vor der Pause gaben die Richter-Schützlinge die richtige Antwort. Nach einem Branco-Eckball nickte Bibie Njie in Lasogga-Manier das Leder zum 1:1-Ausgleich ins Netz (42.). Brenzlig wurde es nach dem Seitenwechsel erst nach einer knappen Stunde. Erst wurde den Gästen ein Elfmeter von Referee Murat Yilmaz verweigert (67.), dann entschied der Schiedsrichter auf Freistoß, statt auf Strafstoß (69.). Und spätestens nachdem Dennis Lohmann gegen Ian Prescott Claus stark mit dem Fuß rettete, hatten sich die 534 Zuschauer an der Dieselstraße in Barmbek auf ein 1:1-Remis eingestellt.
Bis die 85. Minute kam. Alexander Borck ging im eigenen Sechzehner gegen Tim Jeske zu ungestüm zu Werke, legte den BU-Stürmer. Yilmaz zeigte sofort auf den Punkt und Claus machte den BU-Heimsieg mit einem Schuss unter den Querbalken perfekt. „Wir wollten das Zentrum zu machen, was uns sehr gut gelungen ist. Zudem hatten wir selbst drei gute Chancen, wovon auch eine im Tor gelandet ist“, fügte Stier im Nachgang an und ergänzte: „Das 1:1 ist ein totales Geschenk von uns. Jeder krasse Fehler wird bei uns aktuell noch bestraft.“ Sehr fair gab Stier aber auch zu Protokoll: „In der zweiten Halbzeit wollen wir es den Fans zeigen und machen letztendlich durch den Elfmeter das 2:1. Ich glaube, auf der anderen Seite kann man auch einmal auf den Punkt zeigen. Aber heute haben wir auch mal Glück gehabt“, so Stier, der ankündigte: „Mit uns ist definitiv zu rechnen. Wenn jetzt noch die anderen acht fehlenden Spieler zurückkommen, dann sind wir sehr gut gewappnet.“ Vicky-Trainer Jean-Pierre Richter hingegen wirkte nach Abpfiff verständlicher Weise niedergeschlagen. Richter: „Wir sind von unseren Spielanteilen her zu wenig zielstrebig gewesen. Dennoch hat die Mannschaft das 0:1 sehr gut aufgenommen. Für Bibie freut mich dieses Tor sehr. Wir hatten nach der Pause dann viele Momente, wo wir den Abschluss verpasst haben“, erklärte Richter und fügte abschließend an: „Vieles lief bei uns heute einfach nicht glücklich. In so einer Schlussphase noch so einen Elfmeter zu verursachen, ist dann der Negativ-Höhepunkt. Zwar ist die aktuelle Situation für uns unbefriedigend, aber wir hatten auch schon gute Momente diese Saison.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture