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Oberliga Hamburg

Später 2:1-Lucky-Punch: Wachter schießt Osdorf ins Glück

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Jeremy Wachter
Foto: KBS-Picture

Lucky-Punch am Blomkamp! Im zweiten Saisonspiel behält der TuS Osdorf auch gegen den SV Rugenbergen seine weiße Weste. Dabei hätte die Begegnung genauso zu Gunsten des SVR hätte ausfallen können. Doch Osdorf konnte sich am Ende auf Tor-Garant Jeremy Wachter verlassen.

Es lief die letzte offizielle Spielminute am Blomkamp, als Osdorf noch einmal alles nach vorne warf. An der Grundlinie der Gäste aus Rugenbergen landete der Ball bei Kay-Fabian Adam, dieser legte das Leder noch einmal in den Rückraum und fand dort Jeremy Wachter, der aus der Drehung das 2:1 für die Hausherren erzielte. Unter tosendem Jubel stürmte Wachter auf die Bank zu und feierte mit seinen Teamkollegen. Dabei hätte nur 120 Sekunden zuvor beinahe das Fischer-Team den Sieg eingefahren. Aber der Reihe nach. In einem Spiel ohne taktische Fesseln ging es von Beginn an sehr wild zu am Blomkamp. Beide Teams bekamen wenig Struktur in das eigene Spiel und auf den Rasen. Die beste Chance verzeichneten dabei, nach etwas mehr als einer Viertelstunde, die Hausherren. Kay-Fabian Adam führte zusammen mit Josep Dilber einen Eckball kurz aus, das Leder segelte dann auf den zweiten Pfosten und fand dort Jeremy Wachter. Der Osdorf-Stürmer schraubte sich in die Luft, nickte den Ball aber nur gegen das Außennetz (17.). Es war eine erste Duftmarke in einem Spiel, dass ansonsten wenige echte Torszenen zu bieten hatte. Auch die Gäste brauchten lange, um das erste Mal ansatzweise gefährlich zu werden, meldeten sich dann allerdings bereits hellwach. Leon Neumann flankte aus dem rechten Halbfeld, genau vor der eigenen Trainerbank, einfach mal in die Box und fand dort Edouard Mesenholl, der den Ball über Osdorf-Torwart Nick Schmidt hinweg in die Maschen beförderte (21.).

Jubel SV Rugenbergen

Die Arme in die Luft zum Jubel: Nach dem Treffer von Mesenholl kamen alle SVR-Spieler so zusammen. Foto: KBS-Picture

„Papa“ schlägt schnell zurück – SVR mit besseren Chancen

Die überraschende wenngleich aber auch schön herausgespielte Führung der Gäste. Doch lange sollte diese nicht Bestand haben. Gerade einmal vier Minuten nach dem 0:1 glichen die Hausherren aus. Josep Dilber schlug einen Eckball, nachdem zuvor Patrick Hartmann stark gegen Adam pariert hatte, von rechts an den Fünfmeterraum. Dort schraubte sich Jeremy Wachter in die Luft und schädelte die Murmel aus fünf Metern direkt unter die Latte (25.). Der Ausgleich in einer nun etwas strukturierteren Begegnung, die allerdings immer wieder den Hang zu äußerst hektischen Phasen auf dem Platz zeigte. Kurz vor der Pause waren es dann erneut die Gäste, die gefährllich wurden. Marlon Stannis rettet das Leder links an der Eckfahne vor dem Aus, legte dann ab auf Leon Neumann und dieser zog Richtung Tor. Im Rückraum wartete bereits Taylan Güvenir, der auch bedient wurde. Jannik Ahrens musste am Ende dann auf der Linie klären (41.). Und auch nach dem Seitenwechsel blieben die Bönningstedter das Team mit den besseren Chancen. Stannis spielte den Ball zu Mesenholl, der das Leder geschickt in den Strafraum zu Patrick Hoppe weiterleitete. Dieser drang halblinks in die Box ein und kam aus spitzem Winkel zum Abschluss. Sein Schuss kullerte nur knapp am langen Eck vorbei (59.). Nur kurz darauf erging es den Osdorfern ebenso. Jan Collet brachte das Leder vom rechten Flügel an den Fünfmeterraum, dort stand Jeremy Wachter völlig blank und musste den Ball eigentlich nur einschieben. Doch die Pille sprang über den Fuß, sodass Rugenbergen klärten konnte (70.). Die Schlussphase hatte es aber noch mal in sich.

Papa Ndiaye

Mit voller Wucht unter die Latte: Osdorfs Jeremy Wachter köpft den Ball zum schnellen Ausgleich ein. Foto: KBS-Picture

Wachter nutzt Schlussphase – Fischer sieht „unverdienten Sieg“

Denn: Beinahe hätte Rugenbergen den Sieg nach Bönningstedt geholt. Vier Minuten vor Ultimo hatte Mesenholl selbst den Siegtreffer auf dem Fuß, machte auch bei seinem Abschluss alles richtig, doch der Ball sprang nur gegen den Innenpfosten und dann wieder von der Linie weg (86.). Ähnliches Pech hatte auf der Gegenseite Mehmet Eren, der aus 25 Metern einfach mal Maß nahm und den Ball nur gegen den Querbalken setzte (88.). Als sich beide Teams mit dem Remis angefreundet hatten, schlug dann Wachter eiskalt zu. Sehr zum Leidwesen von SVR-Trainer Michael Fischer, der nach Abpfiff bilanzierte: „Wir haben unfassbare Chancen in der zweiten Halbzeit. Natürlich trifft Osdorf auch das Lattenkreuz, aber wenn wir den machen, dann ist das schon gegessen. Ich finde den Sieg absolut unverdient. Wir waren die fußballerisch bessere Mannschaft“, analysierte Fischer und fügte an: „Am Ende gibt es dann einen, der eine ganz besondere Qualität hat. Osdorf sollte alles dafür tun, sein Schambein in Watte zu packen. Fußball kann absolut unverdient sein und das war heute so. Am Ende brauchen wir aber nicht jammern. Es stehen die null Punkte da, dass ist Fakt“, so Fischer weiter. „Wir laufen zwei Mal auf den Torwart und kriegen den Ball nicht rein. Wir hatten heute mit Abstand die stärkste Leistung, seitdem ich die Spieler kenne“, ergänzte der SVR-Coach. Auf der Gegenseite freute sich Osdorf-Trainer Philipp Obloch über den Dreier, gerade nach dem schlechten Start in der letzten Saison. „Das Tor macht er einfach stark. Den in der 90. Minute da oben einschweißen, dass macht nicht jeder. Diese Qualität hat uns im letzten Jahr gefehlt“, bilanzierte Obloch und fügte an: „Aktuell stellt sich das Team selbst auf und wir wussten, dass wir sehr hart um die Punkte kämpfen müssen. Dass es nun zwei Mal geklappt hat, ist überragend. Der Sieg ist mehr der Lohn für die Vorbereitung, als für das Spiel“, so Obloch, der abschließend anfügte: „Auch ein Unentschieden wäre völlig ok gewesen. Das Spiel hätte auch für Rugenbergen laufen können.“

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.