Oberliga Hamburg
So ordnet die Initiative „Praxis – Fußball“ den Verbandstag ein
Der außerordentliche Verbandstag des Hamburger Fußball-Verbandes hat am vergangenen Donnerstag entschieden, die aktuelle Saison abzubrechen. Aber wie ist die Stimmung danach? AFH hat bei der Initiative „Praxis – Fußball“ und Sprecher Söhren Grudzinksi nachgefragt.
Am vergangenen Donnerstag hat der außerordentliche Verbandstag eine Entscheidung im Hamburger Amateurfußball gefällt. Während der Spielbetrieb ab der Oberliga Hamburg abwärts abgebrochen wurde, soll der Lotto- und der Holsten-Pokal fortgesetzt werden. Der Hamburger Fußball-Verband will damit einen sportlichen Sieger herbeiführen, um diesen für den DFB-Pokal melden zu können. Eine Gruppe, die lange auf den Verbandstag hin gefiebert hatte, ist die Initiative „Praxis – Fußball“. Sie hat es sich auf die Fahne geschrieben, mit dem HFV in einen Dialog zu treten, um Verbesserungen und Veränderungen für Hamburgs Amateure zu erwirken. „Wir sind eine Initiative, wo jeder seine eigene starke Meinung sagt. Diese Meinung hat auf dem Verbandstag auch so ausgesprochen“, bilanzierte Initiativen-Sprecher Söhren Grudzinski auf AFH-Anfrage und fügte an: „Wir hatten im Vorfeld Szenarien erarbeitet und wollten, dass der Antrag durchgeht. Das haben wir auch erreicht und das verbuchen wir als Erfolg. Den Termin, um die Szenarien mit dem Verband zu besprechen, haben wir auch bekommen. Wichtig ist aber, dass wir mit dem Verband zusammenarbeiten wollen – und nicht gegeneinander. Es ist jetzt der nächste Schritt, dass wir uns an einen Tisch setzen“, kündigte der Ex-Profi an. Dass die Initiative mit mehreren Rednern auf dem Verbandstag auftrat, war allerdings genau so gewollt und kein ungeplantes Versehen.
Verschiedene Redner: Initiative „nicht immer einer Meinung“
„Der Verbandstag hat gezeigt, dass es viele unterschiedliche Meinungen gibt. Es gibt ja auch viele verschiedene Meinungen, was den Pokal angeht. Da hat jeder seine eigene Meinung vertreten. Wir diskutieren auch sehr kontrovers intern. Wir sind da nicht immer einer Meinung“, macht Grudzinski deutlich, dass die Initiative nach außen hin bewusst nicht immer eine Sprache sprechen will. „Da gab es einige die gesagt haben, dass wir nicht mit einer Sprache gesprochen haben. Das ist aber auch nicht immer das Ziel. Im Endeffekt spricht jeder Verein auf einem Verbandstag für sich selbst“, so der 46-Jährige. Persönlich, unabhängig von der Initiative, hätte sich Grudzinski zudem gewünscht, dass die Anträge des HFV deutlich genauer formuliert gewesen wären. „Der eine oder anderer Antrag vom Verband hätte vielleicht etwas besser ausgestaltet werden können. Bei der Pokal-Geschichte hat nachher keiner mehr richtig durchgeblickt“, blickte Grudzinski zurück und ergänzte: „Während der Abstimmung ging es echt ab, weil keiner mehr wusste, worum es geht. Das hätte sicherlich besser laufen können.“ Aber genau dafür ist die Initiative schließlich angetreten. Schon Ende März wollen sie mit dem HFV sich an einen Tisch setzen und beraten. Dafür entlockte die Initiative dem Spielausschussvorsitzenden, Joachim Dipner, noch auf dem Verbandstag einen Termin. Hartnäckigkeit zahlt sich nämlich doch aus.