Oberliga Hamburg
Sieben auf einen Streich: Cordi zerpflückt Paloma
Bittere Heimpleite vor eigenem Publikum: Der USC Paloma kassierte gegen Concordia am Sonntag-vormittag eine bittere 2:7-Klatsche. Dabei hatten die Tauben zwischenzeitlich sogar den Ausgleich erzielt. „Tauben“-Übungsleiter Steffen Harms zeigte sich nach Abpfiff alles andere als begeistert.
Die Begegnung war noch nicht einmal 180 Sekunden alt, da war das Spiel eigentlich schon entschieden. Bereits drei Minuten nach dem Anpfiff erzielten die Bekkampler den ersten Treffer des Tages. Damian Ilic vollstreckte nach Zuspiel von Pascal El-Nemr freistehend aus kurzer Distanz zur schnellen Führung der Gäste (3.). Und obwohl die Hausherren prompt eine Antwort parat hatten, wirkte es schon früh in der Partie so, dass die Pieper-Elf am Ende die Oberhand behalten würde. Aber zuerst knipsten die Tauben den schnellen Ausgleich. Loin Mandelkau schickte Pascal Haase mit einem wunderbaren Pass in die Tiefe auf die Reise und dieser war frei durch. Vor Tobias Braun blieb der USC-Stürmer ganz cool und vollstreckte zum 1:1 (6.). Doch den Gastgebern brachte der Ausgleich keine Sicherheit – im Gegenteil. Nach dem 1:1 drehte Cordi erst richtig auf. Damian Ilic bediente Bazier Sharifi auf den ersten Pfosten, der vor Waldmann am Ball war und das Leder dann über die Linie spitzelte (21.). Die Gäste hatten nun Blut geleckt. Von rechts flankte erneut Damian Ilic die Murmel in die Mitte, wo Berkant Aydin das Leder verpasste. Doch Maxim Marx wollte den Ball klären und drückte das Leder dabei aber in die eigenen Maschen (34.). Und noch vor dem Pausentee sorgten die Pieper-Schützlinge für die Entscheidung. Ilic schickte Kocin mit einem wunderschönen Pass auf die Reise, der wiederum Michel Netzbandt in der Mitte bediente. Dieser donnert das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen (44.). Der vorläufige Schlusspunkt im ersten Durchgang, doch für die Tauben sollte es nach dem Seitenwechsel noch dicker kommen.
Nach knapp einer Stunde zappelte die Murmel erneut im USC-Netz. Kocin flankte das Leder durch den ganzen Sechzehner und fand am zweiten Pfosten Netzbandt, der per Kopf vollstreckte (61.). Das 5:1 für die Gäste, die nun keine Mühe mehr hatten – Paloma gab sich geschlagen. So hob Umut Kocin noch sehenswert einen Freistoß in die Maschen (75.). Danny Schiemann betrieb dann kurz vor Ultimo noch einmal etwas Ergebnis-Kosmetik, ehe der eingewechselte Kukanda mit seinem Treffer zum 7:2 den Endstand herstellte (89.). „Alle Spieler waren griffig, das hat man in der ersten Halbzeit auf dem Platz gesehen. Wir haben Paloma versucht zu Fehlern zu zwingen“, erklärte Cordi-Trainer Frank Pieper und fügte an: „Wir haben nach dem Ausgleich das gezeigt, woran wir in den letzten Wochen gearbeitet haben. Wir haben uns auch in so einer Situation nicht aus der Ruhe bringen lassen“, so Pieper. Und weiter: „Das man bei einer höheren Führung etwas runter schaltet, ist sicherlich menschlich, aber ich bin froh, dass das nicht bestraft wurde.“ Paloma-Übungsleiter Steffen Harms bilanzierte hingegen: „Das war heute extremes Lehrgeld für uns. Unser großes Problem ist, dass wir es in Phasen ganz gut machen, unser Spiel aber nicht über 90 Minuten durchdrucken. Wir haben immer wieder Probleme, unsere Situationen auszuspielen“, so Harms, der abschließend anfügte: „Ein gutes Concordia bestraft sowas brutal effektiv. Leider Gottes sind wir immer mehr in Slapstick-Szenen gekommen und uns ist das Spiel völlig flöten gegangen. Da müssen wir ordentlich schlucken. Aber ich bin mir sicher, dass wir zurückkommen.“
Foto: KBS-Picture