„Schwaches Spiel“: Vicky und HR trennen sich 0:0

Der SC Victoria Hamburg ist im heimischen Stadion Hoheluft gegen den Abstiegskandidaten SV Halstenbek-Rellingen nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Das schwache Spiel endete nicht nur torlos, sondern auch mit einem doppelten Platzverweis, der für einige Diskussionen sorgte.

„Das war kein gutes Oberligaspiel.“Mit dieser Einschätzung war Vicky-Trainer Jasmin Bajramovic nach dem torlosen Remis seiner Mannschaft gegen Halstenbek-Rellingen sicher nicht alleine. Kaum Chancen, viele Ungenauigkeiten und ein geringes Tempo prägten die Partie. Vicky hatte von Beginn an zwar viel Ballbesitz und ließ die Kugel gefällig laufen. Aber erst nach 22 Minuten kamen die Blau-Gelben zur ersten Möglichkeit: Eine verunglückte Abwehraktion im Strafraum landete bei Jadidi, der aus zehn Metern direkt abzog. Doch sein Schuss war zu zentral und stellte Oest im Kasten der Gäste vor keine große Herausforderung. Auch auf der Gegenseite wurde es brenzlig. Vicky-Torwart Medaiyese lief weit aus seinem Tor heraus und ging mit vollem Risiko in einen Zweikampf mit Arda, der frei durch war. Der Halstenbeker fiel zu Boden – doch Victoria Hamburgs Keeper spielte wohl zuerst den Ball und so ließ Schiedsrichter Dennis Voß die Szene weiterlaufen. Arda wurde anschließend angeschlagen ausgewechselt. Kurz vor der Pause fiel dann fast das 1:0 für die Gastgeber, die insgesamt etwas besser spielten. Nach einer Ecke köpfte Mirco Bergmann platziert aufs Tor. Oest konnte mit einem tollen Reflex die Null halten.

Leider wurde das Spiel auch im zweiten Durchgang nicht sehenswerter. Victoria begann ganz gut. Schulz schoss aus spitzem Winkel am Tor vorbei (50.) und Jadidi verpasste aus guter Position den Abschluss (53.). Doch insgesamt zogen sich viele ungenaue Aktionen durch das ganze Spiel. So versprang dem eingewechselten Behrami frei vorm Vicky-Tor der Ball (64.), auf der Gegenseite verhinderte eine schlampige Ballannahme von Schulz ebenfalls eine gute Torchance (68.). Die Blau-Gelben mussten außerdem einen verletzungsbedingten Ausfall hinnehmen. Dennis Bergmann musste nach einem Einsteigen von Seidi vom Platz getragen werden. Die Gastgeber suchten ihr Heil in der letzten Viertelstunde in der Offensive. Ernst schoss nur knapp über den Querbalken (75.) und Vincent Boock prüfte Oest (76.). Der HR-Torhüter zeichnete sich auch fünf Minuten vor Schluss aus, als er den Einschlag nach einem wunderschönen Seitfallzieher von Marius Ebbers verhinderte. Es sollte die letzte Torchance sein – es blieb beim 0:0. In der 88. Minute gab es noch eine unschöne Szene: Vickys Wacker trat gegen Jeske nach, der den Blau-Gelben anschließend mit dem Ball abwarf. Beide Spieler sahen die rote Karte – was nicht jeder nachvollziehen konnte. Es folgte ein hitzige Diskussion nach dem Schlusspiff:

„Da hätten zwei gelbe Karten genügt“, waren sich beide Trainer einig. Und Jasmin Bajramovic fügte an: „Da war jetzt nichts bösartiges dabei.“ Der Victoria-Coach war aber nicht nur bei dieser Szene unzufrieden mit der Leistung von Schiedsrichter Voß. „Dennis Bergmann liegt verletzt zwei Minuten am Boden, es gibt sechs Einwechslungen und zwei rote Karten – da waren die zwei Minuten Nachspielzeit viel zu wenig. Aber es sind auch junge Schiedsrichter dabei gewesen und die lernen wie meine Spieler tagtäglich dazu“, zeigte sich der SCV-Zepterschwinger versöhnlich. Mit der Leistung seiner Jungs war er aber auch nicht einverstanden: „Wir sind unseren Ansprüchen nicht gerecht geworden. Die Absprache war nicht gut, das Tempo war nicht gut und die Chancen die wir hatten, haben wir nicht sauber zu Ende gespielt. Keine gute Leistung von uns und ein enttäuschender Abend“, lautete sein Fazit. Bei seinem Gegenüber, Thomas Bliemeister, war die Stimmung besser: „Wir haben gut und engagiert gespielt. Unsere Chancen hätten wir noch besser ausspielen können. Die Leistung war ok und mit dem Punkt sind wir auch einverstanden“, konstatierte der SVHR-Coach. Für seine Mannschaft war es ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf. Der SC Victoria Hamburg hingegen tritt, mit vier Punkten aus den letzten vier Partien, weiterhin auf der Stelle.

Foto: noveski.com/Herzog