Regionalliga Nord
„Schneller als Bolt?“ – HSV II mit Jatta an die Spitze
Die U21 des Hamburger SV grüßt von der Tabellenspitze: Vor 270 Zuschauern siegte die Titz-Truppe mit 2:1 gegen Aufsteiger SSV Jeddeloh. Mit einem 100-Meter-Sprint brachte HSV-Juwel Bakery Jatta die Rothosen auf die Siegerstraße. Trotzdem wurde es am Ende doch noch einmal spannend.
„Es war das erste Mal, dass ich so ein Tor gemacht habe. Ich habe mich auf meine Schnelligkeit verlassen. Das ist am Ende geglückt“, strahlte Bakery Jatta nach dem 2:1-Sieg über den SSV Jeddeloh über das gesamte Gesicht. Immerhin hatte der 19-jährige Gambier kurz zuvor seine Mannen in Führung gebracht – mit einem sensationellen 100-Meter-Sprint über den ganzen Platz. Die beste Chance der Rothosen vergab eine Viertelstunde nach dem Anpfiff Törles Knöll, der SSV-Keeper Christian Meyer schon geschlagen hatte, Shaun Minns den HSV-Stürmer bei seinem Abschluss aber noch störte. Nach etwas mehr als einer halben Stunde folgte dann die Führung der Hanseaten: Nach einem Jeddeloh-Eckball marschierte Jatta über den gesamten Platz, ließ zwei Gegenspieler aussteigen und netzte ins lange Eck ein (34.). „Usian Bolt ist noch schneller als ich, aber ich versuche trotzdem immer der Schnellste auf dem Platz zu sein. Es war ein gutes Gefühl, als der Ball nach dem langen Sprint dann im Netz lag“, so der 19-Jährige im Anschluss. Und die Hamburger hätten sogar noch vor der Pause auf 2:0 erhöhen können, doch Törles Knöll schoss aus elf Metern zentraler Position nur Meyer an (45.). Quasi mit dem Pausenpfiff hatten die Gäste dann den Ausgleich auf dem Fuß: Nach einer Hereingabe von Kevin Samide feuerte Alessandro Ficara in der Mitte einen wunderbaren Kopfball ab. Behrens musste sich ganz lang machen um die Kugel zu erreichen.
Die Niedersachsen kombinierten sich auch nach der Pause immer wieder gefährlich vor den HSV-Kasten, oft fehlte bei der Riebau-Equipe allerdings der letzte Abschluss. Peer-Bent Wegener vergab die beste Chance der SSV-Truppe, scheiterte nach Samide-Flanke an der guten Reaktion von Morten Behrens (60.). Sieben Zeigerumdrehungen später bestraften die Hamburger die Abschlussschwäche der Gäste. Mundhenk bediente Törles Knöll, der Meyer ins Leere laufen ließ und anschließend nur noch einschieben brauchte (67.). Zwölf Minuten vor Ultimo schockte dann der eingewechselte Keven Oltmer die Rothosen, traf per schönem Distanz-schuss zum Anschluss (78.). Die letzten Minuten wurden so zur Zitterpartie, auch weil Törles Knöll – aus drei Metern die Latte – und Finn Porath – aus zwei Metern vorbei – nicht den Sack zu machten. Jeddeloh-Coach Key Ribeau lobte vor allen Dingen Torschütze Jatta: „Ein Spieler wie Jatta ist mit seiner Klasse dann nicht mehr zu stoppen. Wir mich hat er heute eindeutig den Unterschied gemacht“, so der 27-Jährige. HSV-Coach Christian Titz will den Tabellenstand nicht überbewerten: „Das ist nur eine Momentaufnahme. Wir haben trotz des Sieges immer noch Phasen im Spiel, wo wir völlig unnötig Unruhe reinbringen. Zumal hätten wir mehrfach den Sack zu machen müssen“, so Titz, der dennoch versöhnliche Worte fand: „Zwar sind da noch ein paar Holpersteine, aber mit unserer jungen Mannschaft ist das nicht ungewöhnlich.“
Foto: KBS-Picture