Oberliga Hamburg
Schied-Bude bringt „SVR-Papagei“ ins Rollen
18 Spiele in Folge ungeschlagen: Vor 103 Zuschauern besiegte die TuS Dassendorf am Sonnabend den SV Rugenbergen knapp mit 1:0. TuS-Stürmer Marcel von Walsleben-Schied erzielte nach 180 Sekunden das einzige Tor des Tages. Nach Spielende schlug dann erneut der „SVR-Papagei“ zu.
Schlechter hätte die Partie aus Sicht des SV Rugenbergen beim Tabellenführer TuS Dassendorf kaum beginnen können. 180 Sekunden waren gerade einmal gespielt, als Sven Möller einen Eckball in den SVR-Strafraum schlug, Jan Schrage die Murmel direkt vor die Füße von Marcel von Walsleben-Schied köpfte und dieser trocken und flach abzog. Der Ball rutschte an Torwart Patrick Marciniak vorbei ins Netz (3.). „Wir haben uns nach einer guten Leistung wieder nicht belohnt“, ärgerte sich SVR-Trainer Andelko Ivanko nach dem Abpfiff erneut. Denn schon wie in den letzten Wochen lieferte sein Team wahrlich keine schlechte Leistung ab. Doch am Ende stimmte erneut das Ergebnis nicht. Dassendorf ließ mehrere gute Chancen auf 2:0 oder gar 3:0 zu stellen liegen. Len-Aike Strömer ließ an der Grundlinie locker Sven Worthmann stehen und zog dann in die Mitte. Seine scharfe Hereingabe ließ Marciniak nach vorne klatschen und der Ball trudelte zu Rinik Carolus. Am Ende blockte Mika Feigenspan auf der Linie (14.). Und so deutete sich schon kurz vor der Pause an, dass der Nachmittag für den Liga-Primus noch ganz grausam hätte werden können. Patrick Hoppe schickte Kilian Utcke mit einem schönen Pass in die Tiefe auf die Reise, der den Ball annahm und alleine auf Christian Gruhne zulief. Doch Utcke versprang der Ball im letzten Moment auf dem Platz, sodass sein Abschluss deutlich über das Tor ging (43.).
„Dasse“ zu inkonsequent – Utcke mit schlechtem Tag
Nach dem Seitenwechsel beschränkte sich Dassendorf weiterhin nur auf das Nötigste und ließ der Ivanko-Elf so viel Raum zur Entfaltung. Doch die Chancen, den Deckel vorzeitig drauf zu machen, hatten erneut die Richter-Kicker. Henrik Dettmann spielte einen ganz starken Pass in die Spitze zu Schied, der alleine auf Marciniak zulief und den Ball am Torwart vorbei legte. Doch der Winkel wurde in der Folge zu spitz, sodass der Ball am Ende nicht in den Maschen landete (65.). Auf der Gegenseite forderten die Gäste dann einen Strafstoß. Hassan Zarei schickte Felix Dieterich auf die Reise, der erst an den Ball kommen konnte, weil Pascal Nägele ihm viel zu viel Platz ließ. Im Strafraum ging Dieterich dann nach einem wohl leichten Kontakt mit Gruhne zu Boden und forderte einen Elfmeter. Der Pfiff von Referee Janik Möller bleibt aber aus (71.). Und da eben auch Strömer gleich doppelt die Entscheidung verpasste (75., 78.) blieb es bis zum Ende spannend. Dort avancierte dann SVR-Stürmer Kilian Utcke zum Pechvogel des Tages, der gleich zwei Mal freistehend fahrlässig den Ausgleich liegen ließ (84., 85.). Dasse konnte sich in dieser Phase glücklich schätzen, am Ende als Sieger vom Platz gehen zu können.
Ivanko wird zum „SVR-Papagei“ – Richter mit starker Bilanz
„Man kann sich einen Papagei hinstellen und nach dem Spiel einen Knopf drücken. Der erzählt auch immer wieder das Gleiche“, erklärte Ivanko und fügte an: „Wir bekommen nach dem Spiel immer ganz viele Komplimente, dass wir „Verlierer der Herzen“ sind. Das ist aber nicht meine Welt!“ Die Situation in Bönningstedt wird damit nicht leichter. „Wir haben zum ersten Mal seit langer Zeit auf Dreierkette umgestellt. Ich denke, dass das im Großen und Ganzen ganz gut geklappt hat“, so der „SVR-Papagei“ Ivanko, der ergänzte: „Es kam auch viel Pech dazu, wenn man betrachtet, dass Kilian Utcke keine seiner drei Chancen genutzt hat. Zudem war es für mich ein klarer Elfmeter. Ich will niemandem Absicht unterstellen, aber in jedem Spiel fallen schwerwiegende Entscheidungen gegen uns.“ TuS-Trainer Jean-Pierre Richter bilanzierte nach dem 18 Saisonspiel ohne Niederlage: „Über die 90 Minuten war es das gute Ergebnis, die Hinrunde abzuschließen. Man muss sagen, dass wir nicht die Möglichkeit hatten, das Ergebnis höher ausfallen zu lassen. Unser Spiel hatte mit Sonne, wie das Wetter, nicht viel zu tun.“