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Oberliga Hamburg

Sasel zu schnell: Hosseini zieht BU früh den „Stecker“

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BU, Sasel
Foto: Heiden

Torfestival am Freitagabend an der Dieselstraße! Der TSV Sasel feierte den HSV Barmbek-Uhlenhorst vor 370 Fans deutlich mit 5:0 ab. Für den Knackpunkt im Spiel benötigten die Parkwegler gerade einmal 240 Sekunden. Dennoch war TSV-Trainer Zankl nur bedingt zufrieden.

Innerhalb von vier Minuten war die Begegnung zwischen dem HSV Barmbek-Uhlenhorst und dem TSV Sasel entschieden. Gerade einmal 240 Sekunden benötigten die Zankl-Schüler, um die Gastgeber vor 370 Zuschauern förmlich zu überrennen. Doch was war passiert am Freitagabend an der Dieselstraße? Zu Beginn eigentlich recht wenig. Denn die Gastgeber von Trainer Jan Haimerl starteten sogar besser ins Spiel. Gerade einmal zwei Minuten war die Partie alt, als BU die erste Chance kreierte. Oliver Desimeier verlängerte den Ball im Mittelfeld sehenswert mit der Hacke und dann ging es ganz schnell. Über rechts zündete Haris Lakic den Turbo und kam im Strafraum auch zum Abschluss. Doch sein Schuss wurde im letzten Moment geblockt (2.). BU war besser drin und von Sasel war, bis auf einen Flachschuss von Jean-Lucas Gerken direkt in die Arme von BU-Fänger Rene Heide nicht wirklich viel zu sehen (6.). Stattdessen war es die Haimerl-Elf, die die klareren Chancen hatte. Marc-Oliver Timm verlor den Ball beim Dribbeln in der eigenen Hälfte und BU machte sich auf die Reise. Jonas Wesemann wurde vorne geschickt und zog aus 25 Metern einfach mal ab. Sasel-Keeper Marvin Krause, der den gesperrten Todd Tuffour vertrat, musste sich ganz lang machen (14.). Der Treffer fiel dann fünf Minuten später auf der Gegenseite – und wie. Erst wurde ein Freistoß von Deran Toksöz von der linken Seite noch geblockt, der Abpraller landete aber bei Samuel Hosseini, der den Ball aus 30 Metern zentraler Position volley satt einnetzte (19.). Ein echtes Traumtor des 31-Jährigen, der erst kürzlich von der Dieselstraße an den Parkweg gewechselt war.

Maximilian Grünberg

Jean-Lucas Gerken und Maximilian Grünberg bejubeln zusammen den zweiten Treffer der Parkwegler. Foto: Heiden

BU erlebt wilde 240 Sekunden gegen Sasel – mit drei Toren

Zunächst ließ sich BU von der Sasel-Führung nicht beeindrucken – doch knappe zehn Minuten nach dem Rückstand fielen die Hausherren wohl in einen Tiefschlaf. Denn: Sasel benötigte nur die folgenden 240 Sekunden, um das Spiel zu entscheiden. Den Anfang machte eine missglückte Flanke. Nachdem sich Tom Jahnke beim herausspielen einen Bock leistete, schaltete Andrianik  Ghubarsaryan schnell und steckte tief auf Maximilian Grünberg durch. Dessen Flanke wurde zum Schuss und segelte direkt unter den Querbalken (28.). Keine 60 Sekunden später jubelten die Gäste dann erneut. Diesmal war es Jean-Lucas Gerken, nachdem Sasel ein Pressing gut ausgespielt hatte, der den Ball über Heide hinweg in die Maschen beförderte (29.). Doch damit noch nicht genug. BU rannte plötzlich ganz wild nach vorne und kassierte beim folgenden Konter das 0:4. Grünberg musste den Ball nur nach vorne zu Nico Zankl spielen, der seinem Gegenspieler locker davon lief und vor Heide dann eiskalt blieb. Durch die Beine kullerte der Ball ins Netz (32.). „Zwanzig Minuten lang haben wir ein wirklich gutes Spiel gemacht und dann zieht Samu uns mit dem Sonntagsschuss komplett den Stecker. Dann waren wir zwölf Minuten ganz unorganisiert und unstrukturiert und haben uns nicht an die Prinzipien gehalten, die wir uns auferlegt haben. Wir waren dann froh, dass wir nur mit 0:4 in die Pause gegangen sind“, ärgerte sich BU-Trainer Jan Haimerl im Anschluss über die nicht zu erklärende Nachlässigkeit seiner Kicker. „Wollt ihr mich verarschen, packt doch da jetzt mal zu“, ranzte Haimerl seine Spieler sehr deutlich zu hören an.

Jan Haimerl

BU-Trainer Jan Haimerl hob nach dem Spielende vor allem den Lernprozess bei seiner Mannschaft hervor. Foto: Heiden

Zankl nur bedingt zufrieden – Haimerl sieht Spiel als Lernprozess

Zusammen mit der Ansprache in der Halbzeit schien das bei BU dann doch etwas bewirkt zu haben, denn nach dem Seitenwechsel agierten die Gäste deutlich defensiver und waren natürlich darauf bedacht, kein Debakel im eigenen Wohnzimmer zu erleben. Zahlreiche Chancen ließen die Zankl-Kicker dabei liegen – meistens fehlte der letzte Pass, oder Schiedsrichter Gerhard Alexander Ludolph hatte etwas dagegen. So auch in der 69. Minute, als der Referee dem TSV nach klarem Bodycheck von Owusu gegen Celikten den Strafstoß verwehrte. Erst in der letzten Minute belohnte sich Sasel mit dem 5:0 durch Nico Zankl (89.). „Wir hatten in der zweiten Halbzeit mehr Klarheit im Spiel. Das Ergebnis aus der ersten Halbzeit hat aber auch dazu beigetragen, dass BU nicht mehr vor unser Tor gekommen ist. Ich hätte mir diese Klarheit aber auch in der ersten Halbzeit gewünscht. Klar haben wir fünf, sechs schöne Angriffe, die wir nicht zu Ende spielen und wurden auch um zwei gebracht“, war  Zankl nur bedingt zufrieden, fügte aber auch an:

„Wir haben uns die Tore in der ersten Halbzeit durch Pressing und Fleiß geholt. In der ersten Halbzeit haben wir uns aber zu oft aus dem Konzept bringen lassen. Insgesamt haben wir es vernünftig gelöst und gut gemacht. Natürlich bin ich froh, dass wir gewonnen haben, aber in der Bewertung der letzten Woche fließt auch das Spiel hinein. Heute sind auch ein paar Sachen für uns gelaufen und wir müssen uns nun im Training den nächsten Schritt erarbeiten. Wir sind jetzt richtig drin, brauchen wie alle Mannschaften aber noch ein paar Wochen. Aber solche Ergebnisse tun gut.“ Haimerl verwies nach Spielende vor allem auf dem Lernprozess seiner Schützlinge. Mit Samu Hosseini und Deran Toksöz, aber auch Danny Zankl hat Sasel ein paar Leute die wissen, wie man eine Raute im Zentrum auseinander spielen kann. Die spielen schon seit Jahren zusammen, das ist für uns kein Gradmesser. Das ist aber für uns auch ein Lernprozess. Mit dem 0:1 mussten wir uns eigentlich sortieren, haben es aber nicht hinbekommen. Bei 15 oder 16 Neuen weiß man auch nicht, welche Spieler dann die Verantwortung übernehmen. Das Ergebnis geht auch in der Höhe in Ordnung. Wir müssen uns am Ende sogar noch bei Rene Heide bedanken, dass es nicht noch höher ausfällt. Auch wenn es BU gegen Sasel war und beide die Namen lesen, kann man beide Mannschaften nicht miteinander vergleichen“, so Coach Haimerl abschließend.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.