Bundesliga
Sakai-Rot schockt HSV – Bielefeld eiskalt
Matchball verpasst! Der Hamburger SV musste am Samstagnachmittag eine 0:2-Niederlage beim DSC Arminia Bielefeld schlucken. Vor 26.515 Zuschauern sah Gotoku Sakai früh glatt Rot, danach netzten die Neuhaus-Schüler doppelt. Voglsammer und Yabo trafen für die Hausherren ins Netz.
Eine Überraschung gab es schon vor dem Anpfiff: Pierre Michel Lasogga fehlte dem HSV aufgrund von muskulären Problemen auf der Bielefelder Alm, dafür startete Josha Vagnoman auf dem linken Flügel. Bakery Jatta rückte dafür ins Sturmzentrum. Die erste Szene der Begegnung gehörte aber dennoch den Gästen aus der Hansestadt, die sich bereits nach drei Minuten zum ersten Mal vor dem Kasten von DSC-Keeper Ortega zeigten. Douglas Santos spielte einen guten Querball auf die rechte Seite zu Khaled Narey, der im Strafraum noch einen Schlenker machte, seinen Abschluss dann aber deutlich über das Tor setzte. Den nächsten Rückschlag mussten die Rothosen nach etwas mehr als zehn Minuten wegstecken. Fabian Klos schickte nach einem Konter Andreas Voglsammer auf die Reise, der von Gotoku Sakai nur mit einem Foulspiel gestoppt werden konnte. Der Japaner sah völlig zurecht glatt Rot, den anschließenden Freistoß ließen die Bielefelder ungenutzt (12.). Doch die Neuhaus-Elf bekam in der Folge mehr Räume und ging, wenn auch irregulär, in Führung. Nach einem unnötig produzierten Foulspiel an der linken Eckfahne war es Andreas Voglsammer, der die Kugel am ersten Pfosten per Fuß in den Maschen unterbrachte (19.).
Allerdings hatte der 27-Jährige den Fuß dabei am Kopf von Orel Mangala. Der Treffer hätte somit nicht zählen dürfen. Die Gastgeber wollten direkt nachlegen – und netzten mit der nächsten Möglichkeit erneut ein. Diesmal war es Reinhold Yabo, der im ersten Versuch noch an Pollersbeck scheiterte, dann aber aus rund 20 Metern mit einem schönen Strahl zum 2:0 für die Gastgeber traf (26.). Mehr passierte im ersten Durchgang nicht. Die Hamburger retteten sich ohne weiteren Gegentreffer in die Kabine. Die zweite Hälfte begann mit einem Wechsel bei den Rothosen. David Bates ersetzte Gideon Jung in der Innenverteidigung. Dadurch bekamen die Rothosen zwar mehr Stabilität ins eigene Spiel, eigene Torabschlüsse blieben aber dennoch Mangelware. Daran änderte auch die Hereinnahme von Berkay Özcan nichts, der für Josha Vagnoman auf die Platte kam. Den einzigen Abschluss nach der Pause hatten aber dennoch die Gastgeber in Person von Patrick Weihrauch zu verzeichnen, der an einer Pollersbeck-Fußabwehr scheiterte (75.). Auch die Hereinnahme von Fiete Arp für Bakery Jatta brachte den Rothosen nichts zählbares mehr ein.
„Der Platzverweis war der Knackpunkt, auch wenn er berechtigt war. Bielefeld hat es mit seiner Qualität gut ausgespielt“, bilanzierte HSV-Keeper Julian Pollersbeck nach dem Abpfiff und fügte an: „Ich glaube schon, dass es eine rote Karte war. Er läuft ihm hinten rein. Aus meiner Sicht ist die Entscheidung vertretbar.“ Das der Ausfall von Stürmer Lasogga und der Platzverweis am Ende zu viel waren, bestätigte auch der 24-Jährige. Pollersbeck: „Man braucht sich das nicht schön reden. So Tage gibt es einfach im Fußball, wo nicht alles zusammen läuft und man den Punkt nicht erzwingen kann.“ Verteidiger Rick van Drongelen erklärte: „Das wir mit zehn Mann weiter spielen mussten, hat das Spiel noch schwerer gemacht. Ich bin ziemlich enttäuscht“, so der Holländer, der ergänzte: „Das 1:0 ist für mich ein klares Foul. Wenn er das nicht gibt, dass sieht das Spiel ganz anders aus. Das tut weh. Die Situation hat sich echt scheiße angefühlt.“ HSV-Coach Hannes Wolf pflichtete seinem Abwehr-Chef in der Mangala-Szene bei. Wolf: „Wenn man hier 80 Minuten zu zehnt spielt, dann braucht man auch ein bisschen Glück. Er tritt Orel ganz klar ins Gesicht, das ist ein Foul. Dieses Glück hatten wir heute nicht“, so Wolf, der abschließend anfügte: „Am Ende ist es für uns ein gebrauchter Tag. Es ist einfach zu viel gegen uns gelaufen heute.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture