Regionalliga Nord
Rückstand gedreht: AFC blamiert Lübeck mit 2:1
Der zweite Heimsieg in Folge: Vor 996 Fans feierte der Altonaer Fußball-Club am Donnerstagabend ein 2:1 gegen den VfB Lübeck. Trotz 0:1-Rückstand drehte die Elf von Coach Berkan Algan noch das Spiel. Abdullah Yilmaz und Marco Schultz sorgten für eine Altona-Party mit gedämpfter Stimmung.
Es war eine sehr lehrreiche Saison für uns“, bilanzierte Altona-Coach Berkan Algan nach Abpfiff sichtlich niedergeschlagen. Dabei hatten seine Mannen nur wenige Minuten zuvor den zweiten Sieg in Serie – und dann noch vor heimischer Kulisse, vor der man so lange punktlos war – unter Dach und Fach gebracht. Doch Freude wollte bei dem 41-Jährigen nicht aufkommen. Algan: „Das heute war ein bisschen zart-bitter. Ich mag keine Zart-Bitter-Schokolade. Wir haben so viele Chancen über die gesamte Saison gehabt.“ Chancen hatte der AFC auch gegen den VfB Lübeck. Doch diesmal nutzen die Griegstraßler diese eiskalt aus. Doch zuerst meldeten sich die Gäste aus der Marzipanstadt gefährlich vor dem AFC-Kasten – die erste bessere Chance zappelte gleich im Netz. Mit einem Seitenwechsel wurde die 93-Defensive ausgehebelt und Gökay Isitan tauchte am zweiten Pfosten auf. Dort nahm der Lübecker die Kugel direkt und schweißte die Pille schön ins lange Eck ein (27.). Doch von dem Rückstand liegen sich die Gastgeber diesmal nicht schockten – im Gegenteil! Keine 120 Sekunden darauf verpasste Pablo Kunter nur kanpp den Ausgleich (31.). Doch noch vor dem Pausentee sollte den Hausherren der Ausgleich gelingen. Nach einem eigentlich schon geklärten Brisevac-Freistoß landete der Ball bei William Wachowski, der die Pille erneut scharf machte. Yilmaz lief ein und donnerte die Kugel ins Tor (34.). Riesenjubel an der Adolf-Jäger-Kampfbahn.
Und auch nach dem Seitenwechsel blieben die Algan-Schützlinge am Drücker. Nach einem Doppelpass zwischen Brisevac und Wachowski ist Letzterer drei durch und tauchte alleine vor Alexander Langer auf. Doch der Keeper der Lübecker konnte die Pille noch mit dem Fuß klären (52.). Nach etwas mehr als einer Stunde war der Bann dann gebrochen. Niklas Siebert schlug einen Eckball von der rechten Seite auf den ersten Pfosten herein, wo sich Marco Schultz in die Luft schraubte und die Kugel über den Kopf hinweg ins lange Eck gleiten ließ (66.). Die inzwischen völlig verdiente AFC-Führung, vom VfB war kaum noch etwas zu sehen. In der Schlussphase musste Altona dann doch noch rund vier Minuten in der Nachspielzeit zittern, rettete den 2:1-Vorsprung aber verdient über die Zeit. Auf die Frage hin, was sich im Team zuletzt verändert hat, antwortete Algan: „Es war nicht der Druck. Es gibt so Mechanismen, über die ich nicht reden möchte. Wir haben diese aufjedenfall jetzt wiedergefunden. Es gab eine Situation, die ging über mehrere Wochen. Das war eine Sache, die kannte ich auch noch nicht“, so Algan, der abschließend anfügte: Die Mentalität hat bei einigen sehr lange gefehlt. Es tut mit unwahrscheinlich Leid für die Fans. Altona 93 ist nun überall regionalligatauglich – jetzt müssen wir nur noch als Team wieder nachlegen.“
Foto: Heiden