Oberliga Hamburg
Richter entzaubert Ex-Klub Süderelbe
Der SC Victoria Hamburg rückt Oberliga-Primus TuS Dassendorf weiter auf die Pelle. Vor 604 Fans schlug der „Dasse“-Verfolger den FC Süderelbe sehr souverän mit 3:1. Für Vicky-Coach Jean-Pierre Richter und viele seiner Spieler war es nach etwas längerer Zeit ein ganz besonderes Wiedersehen.
„Der Sieg für Victoria war absolut verdient. Die spielen aktuell mindestens eine Liga höher als wir – das war einfach eine Übermannschaft“, bilanzierte FCS-Coach Markus Walek nach dem Abpfiff und lobte damit vor allem die Arbeit seines Trainer-Kollegen Jean-Pierre Richter in den letzten Monaten. Denn vor knapp zwei Jahren arbeiteten beide noch zusammen beim FC Süderelbe, ehe sich die Wege trennten. Richter kehrte zudem erstmals seit anderthalb Jahren auf den Kiesbarg als Trainer zurück und sah dann auch gleich eine gute Anfangsphase. Die erste dicke Möglichkeit in der Partie vergab Nick Scharkowski, der nach einer Strömer-Flanke den Ball einköpfen wollte. Doch Martin Sobczyk rettete auf der Linie (11.). Fünf Zeiger-umdrehungen später zappelte die Kugel dann aber doch im Netz. Julian Schmid bediente Nick Schar-kowski, der locker einschob und sich damit an die Spitze der Torschützen-Liste schoss (16.). Aufreger dann nach einer knappen halben Stunde. Erst wehrte Vicky-Keeper Victor Medaiyese gegen Niklas Golke ab (26.), ehe auch FCS-Schlussmann Yalcin Ceylani im Gegenzug gegen Scharkowski retten musste (26.). Quasi mit dem Pausenpfiff hätten die Hoheluftler die Führung dann ausbauen können, doch Ceylani fischte den Schmid-Dorpkick noch weg (45.). Die Gäste machten dann früh in der zweiten Hälfte alles klar. Nach sensationellem Tunnel von Andre Branco stand Klaas Kohpeiß goldrichtig, nickte zum 2:0 ein (52.).
Rund elf Minuten später war die Begegnung dann endgültig entschieden. Len-Aike Strömer machte den Deckel drauf (63.). Das späte 1:3 durch einen von Vedat Düzgüner verwandelten Foulelfmeter – reine Ergebniskosmetik (90.). „Am Ende haben wir dann sogar Glück, dass wir noch den Elfmeter bekommen. Vicky hat ganz andere Optionen. Wenn bei uns Spieler fehlen, dann können wir das kaum kompensieren“, so Walek. Und weiter: „Beim 2:0 können wir auch machen, was wir wollen. Das war einfach sensationell herausgespielt.“ Aber auch für den FCS-Coach war das Wiedersehen etwas Besonderes. „Es war die Entscheidung der Spieler, zu Vicky zu gehen. Das ist ein viel größerer Verein, mit ganz anderen Ambitionen als der FC Süderelbe.“ Vicky-Trainer Jean-Pierre Richter erklärte nüchtern: „Für uns ist das ein guter Erfolg. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, dass wir mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein konnten. Ich persönlich freue mich, dass die Mannschaft ein weiteres gutes Ergebnis erzielt hat“, so der 30-Jährige, der zudem einen Einblick in sein Seelenleben gab. „Es war ein sehr intensiver Tag und natürlich kein normales Spiel. Aber es war dann natürlich schön, erstmals wieder auf der Anlage am Kiesbarg zu sein“, so Richter, der die Vorarbeit von Andre Branco zum 2:0 lobte. „Andre macht das sicher herausragend. Das ist in dieser Liga nicht alltäglich“, erklärte Richter, der abschließend zu Protokoll gab: „Hinten heraus haben wir aber dennoch noch die eine oder andere Chance liegen gelassen. Ich kann mit 3:1 gut leben.“
Foto: Niklas Heiden