Regionalliga Nord
Remis gegen Kiel: Facklam-Treffer verhindert erste T05-Pleite
Vor 699 Zuschauern und der Einführung des 2G-Modells reichte es für Teutonia 05 gegen die U23 von Holstein Kiel nur zu einem 1:1-Remis. Aber: Durch die Niederlage von Weiche Flensburg bei St. Pauli II blieben die Ottenser weiter Tabellenführer in der Nord-Staffel der Regionalliga Nord.
„Ich freue mich, das ist doch klar. Aber es ist keine Schadenfreude. Mir bedeutet das weniger als den Spielern. Die schauen mehr auf die Tabelle. Es ist eine schöne Momentaufnahme und in erster Linie freut mich das für die Jungs“, machte T05-Trainer Dietmar Hirsch nach Spielende keinen Hehl daraus, glücklich über den Punkt gegen die Störche und durch die Niederlage von Weiche Flensburg gegen St. Pauli II weiterhin Tabellenführer zu sein. Doch gegen die Kieler lief bei den Ottensern sportlich alles andere als glatt. Erstmals in dieser Saison bekam T05 deutlich die Grenzen aufgezeigt. Bereits nach sieben Minuten hätten die Gäste von der Förde im Stadion Hoheluft eigentlich führen müssen. Erst klärte Tim Weissmann auf der Linie in höchster Not den Ball gegen Ebrima Ndure, die danach folgende Ecke nickte Juan Carrera Zarzar an den Querbalken (7.). Und nur kurz darauf folgte der nächste Hochkaräter. Wieder war Ebraima Ndure über rechts durch, wieder kam der Ball von der Grundlinie flach in den Rückraum. Dort wartete dann Laurynas Kulikas, der im Fünfmeterraum abschloss Marcus Coffie schmiss sich dazwischen und klärte (14.). Zuvor hatte auf der Gegenseite zwar auch Mats Facklam die erste Kostprobe seines Könnens abgegeben, fand aber in Kiel-Schlussmann Timon Weiner seinen Meister (11.). In der Folge verkam die Begegnung allerdings eher zur Taktik-Schlacht zwischen zwei Teams, die von ihren Trainern gut aufeinander eingestellt wurden. T05 fehlte zudem die nötige Zielstrebigkeit auf den letzten Metern, wie Trainer Hirsch später auch bemängelte. „Wir müssen uns unbedingt im Offensivbereich verbessern, müssen schneller umschalten. Und fehlt der eine oder andere Spieler, den wir nochmal nachlegen können – gerade über die beiden Außenbahnen“, kritisierte der Übungsleiter.
Kulikas bringt Kiel in Führung – Facklam mit schneller Antwort
Kurz vor dem Pausentee wurden die Ottenser dann erneut gefährlich. Nach einem Eckball von Ömer Akyörük kam der Ball am Fünfmeterraum herunter und dann kamen gleich zwei Teutonen nicht entscheidend an das Leder heran. Auch die erneute Hereingabe von Marcus Coffie konnte Kiel in der Folge mit einem langen Ball klären (40.). Nach dem Seitenwechsel erwischten dann erneut die Störche den besseren Start. Nach einem Fehlpass von Can Düzel im Mittelfeld hatte Ebrima Ndure freie Bahn, zog über den rechten Flügel durch und fand dann im Rückraum Laurynas Kulikas, der den Ball oben einschweißte (50.). Die nicht unverdiente Führung für die Mannschaft von Sebastian Gunkel, die allein von den Chancen her verdient den ersten Treffer erzielte. Doch T05 brauchte gerade einmal fünf Zeigerumdrehungen für die Antwort. Nach einem Eckball von Ömer Akyörük schraubte sich Mats Facklam in der Box in die Luft und nickte den Ball aus kurzer Distanz per Kopf in die Maschen ein (55.). Beinahe hätten daraufhin wieder die Förde-Kicker ein Ausrufezeichen gesetzt, doch Manuekl Schwenk zielte bei einem Kopfball zu genau und platzierte das Leder neben dem Pfosten (64.). Und da auf der Gegenseite gleich zwei Mal Torwart Weiner gegen Facklam und Can Düzel rettete (66.) blieb es am Ende beim 1:1-Remis zwischen beiden Mannschaften. Alles in allem ein durchaus gerechtes Unentschieden.
Hirsch lobt „gewachsenes Team“ – Gunkel hebt Niveau hervor
„Wir hatten etwas weniger Ballbesitz, haben gegen die beste Mannschaft der Liga bisher gespielt. Die Kieler haben unheimlich viele Wechsel und Geschwindigkeit, wo wir ab und an auch Probleme hatten. In der Halbzeit haben wir das nochmal angesprochen, gehen dann aber leider in Rückstand. Es zeigt aber auch, dass wir eine gewachsene Mannschaft sind, weil wir direkt den Ausgleich erzielt haben“, fasste T05-Coach Hirsch im Anschluss zusammen und fügte an: „Wir haben nun eine ganze Hinrunde gespielt, auch wenn sie kurz war. Man sieht, dass sich alle Mannschaften weiterentwickelt haben. Alles ist enger geworden. Jedes Spiel hat einen neuen Charakter. Heute war das für ein Regionalligaspiel sehr attraktiv.“ Zudem ergänzte Kiel-Coach Gunkel: „Es war das erwartend enge und intensive Spiel, auf einem großen Platz. Es war ein gutes Regionalliganiveau und beide Mannschaften sind nicht zu Unrecht da oben. Aus unseren ersten drei Chancen sollten wir ein Tor machen, das haben wir leider nicht geschafft. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann geschafft. Ein bisschen ärgerlich ist es, wenn man nach einem Standard das 1:1 bekommt“, analysierte Gunkel und fügte abschließend an: „Knapp nach der Führung ist ein psychologisch schlechter Moment. Am Ende wollen beide Mannschaften das Spiel gewinnen. Wir spielen auf einem sehr konstanten Niveau, das ist für eine junge Mannschaft eher ungewöhnlich. Aber das haben die Jungs sich erarbeitet.“ In der kommenden Woche startet dann die Regionalliga-Rückrunde.