Amateurfußball
Regionalliga Nordost droht Kündigung vom TV-Vertrag
Die Corona-Krise verschärft die Not für den Amateurfußballer immer weiter. Für die Vereine der Regionalliga Nordost könnte es nun sogar ganz dicke kommen. Angeblich soll der MDR aus dem TV-Vertrag mit dem Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV), wegen Differenzen, aussteigen.
Die Corona-Pandemie zerrt weiter an den Nerven von Deutschlands Amateurfußballern. Aktuell spitzt sich die Situation aber gerade in der Regionalliga Nordost zu. Das geht aus einem Bericht der „Bild“ hervor. Demnach hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) dem Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) den TV-Vertrag für die aktuelle Saison gekündigt. Der MDR berichtet seit Jahren ausführlich über die Nordost-Klubs, den denen Traditionsvereine wie Lok Leipzig, die BSG Chemie Leipzig, Carl-Zeiss Jena, der Chemnitzer FC oder der BFC Dynamo gehören. Alles ehemalige Schwergewichter des deutschen Profi-Fußballs. Unter der Marke „Sport im Osten“ hat der MDR bisher die jetzigen Regionalligisten betreut, damit soll nun aber Schluss sein. Als Grund für das Aus zwischen dem Verband und dem MDR soll ein Streit um den Modus der Meisterschaft sein. Der MDR soll ein Playoff-Modell favorisieren, weil dies spannender für das TV-Publikum sein. Der NOFV sprach sich dagegen aus. „Es wäre schade, wenn der MDR aussteigt. Sie waren in all den Jahren immer ein guter Partner. Zum aktuellen Zeitpunkt gehe ich jedoch nicht davon aus“, sagte NOFV-Boss Hermann Winkler gegenüber „Sportbuzzer“ und versuchte zeitgleich noch zu beruhigten: „Zur Zeit sind das noch Spekulationen.“
MDR soll sechsstellige Summe zahlen – 20.000 Euro pro Klub
Insgesamt soll der MDR für die Übertragungsrechte der Regionalliga Nordost Medienberichten zufolge einen mittleren sechsstelligen Betrag zahlen. Dies entspricht rund einer Summe von 20.000 Euro an TV-Einnahmen pro Klub. Vor allem den kleinen Vereinen würde diese Summe, zusätzlich zur Corona-Krise, extrem fehlen. Auch Fans und Unterstützer müssten sich dann auf große Änderungen einstellen. Eine Übertragung der Spiele, außer der NOFV würde einen neuen Partner finden, würde es dann wohl nicht mehr geben. „Ich denke, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Der MDR und der neue NOFV-Präsident werden sich an einen Tisch setzen und eine Lösung finden, hoffentlich weiter in dieser Form“, hofft Lok Leipzig-Präsident Thomas Löwe und ergänzt: „Es macht es für vorhandene und potenzielle Sponsoren, Geldgeber und Gönner der Vereine sehr interessant, dass ihre Werbung fast wöchentlich im Fernsehen zu sehen ist.“ Wann es eine Entscheidung in dieser Frage verkündet werden soll, ist unklar.