Oberliga Hamburg
Ralph „Drago“ Vollmers präsentiert eigenes Buch
Er ist seit knapp 20 Jahren Schiedsrichter und jedes Wochenende auf den Hamburger Amateurplätzen unterwegs: Ralph „Drago“ Vollmers berichtet in seinem neuen Buch über die Gefahren als Amateur-Referee und erklärt wie die „pfeifende Ehe“ funktioniert.
Ralph Vollmers, 47 Jahre alt, wird von seinen Freunden und Kollegen liebevoll „Drago“ genannt. Seit rund 20 Jahren ist der Fan des Bundesligisten Hamburger SV und am Wochenende als Unparteiischer auf dem Platz. Dabei hat Vollmers bereits einiges erlebt: Gewalt und Respektlosigkeiten sind im Amateurbereich für den dreimaligen Schiedsrichter Hamburgs nichts Neues. Nun hat der 47-Jährige ein neues Buch über seine Karriere mit dem Titel „EY, SCHIRI, WIR WISSEN, WO DEIN AUTO STEHT!“ herausgebracht, welchen viele Fußball-Liebhaber durchaus kennen dürften. Vollmers erklärt in seinem Buch, was die „Faszination des Schiedsrichter-Seins ausmacht“ und was ihn anstrebt, Woche für Woche auf dem Platz zu stehen. Zudem berichtet der Versicherungsangestellte von Gewalttaten und fordert die Verbände zum Handeln auf. Eine kleine Leseprobe hat der „Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag“ bereits veröffentlicht:
„Als ich mich auf den Weg vom Spielfeld Richtung Kabine machen will, bewegt sich eine Gruppe Männer von der Steh-Tribüne auf den Ausgang zu und baut sich dort auf. Die wollen uns da abfangen. Scheiße! Ihre Gesichter sind hassverzerrt, ihre Blicke durchbohren uns. Die Typen haben während des Spiels schon ordentlich gebechert, das sehe ich ihnen an. Als wir an ihnen vorbei wollen, überschütten uns einige mit Bier. Sie riechen nach Alkohol und Schweiß und fangen an, uns zu schubsen. Zum ersten Mal in meinem Leben als Schiedsrichter habe ich Angst. Um mich, und vor allem um meine Frau, die an diesem Tag meine Assistentin ist. Und dann passiert es. Ostermann – der Spieler, den ich vom Platz gestellt habe – eilt uns zu Hilfe. Er kommt angesprintet und hat Teamkollegen im Schlepptau. Die Spieler bilden einen Kreis um uns. Einen menschlichen Schutzwall. Die aggressiven Fans haben jetzt die Wahl: Entweder sie attackieren ihre eigenen Spieler. Oder sie lassen uns in Ruhe. Diese Situation macht einige von ihnen nur noch wütender. Plötzlich spüre ich einen Schlag am Kopf.
Hier geht’s zum Buch: Ralph Vollmers und Julien Wolff: EY, SCHIRI, WIR WISSEN, WO DEIN AUTO STEHT!
Foto: Lars Mundt (Smart Art)