Amateurfußball
Profi-Manager Rangnick mahnt: „Denkt an den Amateursport“
Seit Monaten rollt im Amateurfußball kein Ball. Der Spielbetrieb steht bis zur Kreisklasse still, auch zehntausende Jugend-Mannschaften sind davon betroffen. Einige Verbände planen sogar einen vorzeitigen Saisonabbruch. Ralf Rangnick mahnte nun, auch an die Amateure zu denken.
Der Profi-Manager Ralf Rangnick hat sich gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ besorgt über den Amateursport gezeigt. „Es besteht die große Gefahr, dass viele Kinder dem Sport verloren gehen“, sagte der 62-Jährige und fügte an: „Wenn wir die Kitas, Schulen und Vereine noch länger geschlossen halten, riskieren wir die Entwicklung einer kompletten Generation in allen relevanten Bereichen: körperlich, geistig und kognitiv.“ Seit knapp drei Monaten steht der Amateursport und insbesondere der Fußball in Deutschland aufgrund des Corona-Lockdowns still. Einige Landesverbände, wie Hamburg, planen sogar bereits jetzt einen Abbruch der Saison. Frühestens wäre es somit im kommenden Sommer mit einem regulären Pflichtspielbetrieb weiter gehen. Die Vereine kämpfen zudem mit sinkenden Mitgliederzahlen.
Rangnick sieht einen Teufelskreis für die ganze Gesellschaft
„Für unsere Gesellschaft und die Volkswirtschaft ist das ein Teufelskreis“, so Rangnick, der deutlich machte, dass der Lockdown im Amateurbereich kein Dauerzustand sein könne. Bewegungsmangel sei schon vor Corona ein großes Problem gewesen, was sich durch die neue Pandemie nun noch weiter verschärfen würde. Zusammen mit einer schlechten Ernährung mit zu viel Fastfood und Zucker führe dies zu Übergewicht und zu einer signifikanten Erhöhung der Zivilisations- und Krebserkrankungen ergänzte Rangnick, der selbst 2017 eine Stiftung ins Leben gerufen hatte, die gerade Kinder bei ihrer Entwicklung unterstützt. Ob Lockerungen im Bereich des Amateursports gemacht werden, ist noch offen. Ein positives Zeichen: Die Inzidenzen gehen immer weiter zurück. Ein Garant für einen baldigen Re-Start im Amateurfußball und generell im ganzen Amateursport sind diese Zahlen allerdings nicht.