Bundesliga
Politischer Hintergrund? Schlägerei im HSV-Block
Der Fußball geriet Samstag kurz in den Hintergrund. Mitglieder der Hool-Gruppierung „Hamburger Löwen“ und der Ultrá-Gruppe „Clique Du Nord“ lieferten sich, auf der Tribüne, eine Schlägerei. Auslöser soll der politische Hintergrund der Fußball-Rocker „Hamburger Löwen“ gewesen sein.
Am Rande des Bundesliga-Spiels zwischen dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg kam es am Samstag zu unschönen Szenen auf der Nordtribüne. Anhänger der Ultrá-Gruppierung „Clique Du Nord“ und Mitglieder der Hooligan-Gruppierung „Hamburger Löwen“ lieferten sich eine wüste Schlägerei. Schließlich schritt die Hamburger Polizei ein, trennte die beiden Fan-Gruppen. Von elf Mitgliedern der „Löwen“ wurden die Personalien festgestellt und anschließend ein Platzverweis ausgesprochen. Nach AFH-Informationen soll es sich um einen politischen Konflikt handeln und nicht, wie vom deutschlandweit bekannten Fan-Portal „Faszination Fankurve“ berichtet, lediglich um eine Sichtbehinderung durch Doppelhalter. Ein Fan, der unerkannt bleiben möchte, schilderte uns: „Elf Leute der „Hamburger Löwen“ sind in den Block gekommen und wurden von Mitgliedern der Gruppe „Clique Du Nord“ (CDN) als Nazis beschimpft. Daraufhin kam es zu einem Wortgefecht zwischen einem „Löwen“ und einem CDN-Mitglied, das dann mit einem Doppelhalter zugeschlagen hat. Daraus ist dann eine wüste Schlägerei entstanden.“
25 Personen sollen dabei verletzt worden sein, eine Person soll sogar einen Zahn verloren haben. Eine weitere Person soll sich in ärztlicher Behandlung befinden. Hintergrund: Die „Hamburger Löwen“ gelten nicht nur als Fußball-Rocker, sondern sollen auch immer wieder politisch in der rechten Szene aktiv gewesen seien. Zudem sollen die „Löwen“ für den Tod des Werder Bremen-Fans Adrian Maleika verantwortlich sein, der am 16. Oktober 1982, vor dem Derby gegen die Grün-Weißen, von HSV-Hools überfallen wurde und anschließend seinen schweren Verletzung erlag. Der unbekannte Fan erklärt zudem: „Zu den „Löwen“ gehören aktuell nur Hools, Nazis sind nicht dabei gewesen.“ Lange Zeit waren die „Löwen“ von der Bildfläche verschwunden, kehrten am Samstag erstmals seit rund zwei Jahren als Gruppe auf die Nordtribüne zurück. Gerüchten zu Folge planen die Ultrá-Gruppen „Poptown“ und „Clique Du Nord“ für kommenden Dienstag ein Spruchband, dann empfängt der HSV vor heimischem Publikum Eintracht Frankfurt. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Situation im Volkspark weiter entwickelt.
Foto: Niklas Heiden