Oberliga Hamburg
Piken-Möller knipst „Dasse“ zum Sasel-Sieg
Die TuS Dassendorf hat sich den Vorsprung von sieben Punkten zurückgeholt: Vor 345 Zuschauern siegte die Richter-Equipe mit 1:0 im Topspiel gegen den TSV Sasel. Sven Möller knipste den einzigen Treffer des Tages. Aber: Ein vermeintliches Handspiel sorgte kurz vor Schluss für ordentlich Furore.
Es läuft die 68. Spielminute, als Henrik Dettmann seinem Teamkollegen Sven Möller das Leder vor die Füße spitzelt. Der Denker und Lenker der Wendelwegler fackelt nicht lange und drückt den Ball mit der Pike über die Line ins Netz. Es sollte der erste und einzige Treffer des Tages bleiben, auch weil die Richter-Elf das Ergebnis über die Zeit rettete und Sasel einen Elfmeterpfiff verweigert bekam. Aber der Reihe nach. In einem taktisch zwar hoch interessanten, aber für die Zuschauer wenig attraktiven Spiel hatte der amtierende Pokalsieger die erste Gelegenheit im Spiel. Mattia Maggio flankte die Pille von der linken Seite auf den zweiten Pfosten, wo Len-Aike Strömer viel Platz hatte und zum Kopfball hochstieg. Jonathan Zinn schmiss sich im letzten Moment dazwischen und konnte so mit dem Kopf das Leder klären (6.). Die Zankl-Elf brauchte am heimischen Parkweg über zwanzig Minuten bis zur ersten Gelegenheit. Jonathan Zinn führte einen Eckball bewusst in den Rückraum aus, wo Stefan Winkel bereits auf den Ball wartete und dann freie Bahn hatte. Doch der „Zauberfuß“ ballerte das Leder über das Tor (23.). Nach etwas mehr als einer halben Stunde erhöhte Dasse dann die Schlagzahl. Die Richter-Elf machte das Spiel über die rechte Außenbahn und Maximilian Dittrich und Len-Aike Strömer schnell. Am Ende landete der Ball im Zentrum beim völlig blanken Sven Möller, der per Drehschuss direkt abzog. Aus 16 Metern wischte Tuffour den Ball über die Latte (34.). Aber: Auch Sasel ließ vor dem Pausentee noch eine dicke Chance liegen. Jean-Lucas Gerken schickte mit dem Außenrist sehenswert Jon Hoeft auf die Reise, der keinen Gegenspieler mehr hatte und alleine auf Christian Gruhne zulief. Doch der Dassendorf-Keeper blieb Sieger, wehrte den Schuss ab (37.).
Der Rest vom Lied, und damit der zweite Durchgang, ist schnell erzählt. Dassendorf hatte von Beginn an mehr vom Spiel, ließ in Person von Maggio (47.) und Lenz (58.) gute Chancen ungenutzt und ging nach über einer Stunde dann verdient in Führung. Sasel fand kaum eine Lücke in der fortan tief gestaffelten TuS-Abwehr. Bis zur ersten Minute der Nachspielzeit. Zuvor hatte die Richter-Elf bereits in Person von Sven Möller die Entscheidung leichtfertig vergeben (80.). Doch dann sprang Amando Aust der Ball im eigenen Strafraum gegen die wohl angelegte Hand und Sasel forderte einen Strafstoß. Diesen gab Referee Lasse Holst nicht und pfiff die Begegnung kurz darauf ab. Klar, dass diese Szene noch im Nachgang für Gesprächsstoff sorgte. „Ich lasse mir die Handspiel-Regel nochmal erklären, aber der Ball war an der Hand. Ich hätte den Elfmeter vielleicht gepfiffen“, ärgerte sich Danny Zankl. TuS-Trainer Jean-Pierre Richter konterte: „Wenn der Ball an die Hand geht, dann muss man eventuell darüber sprechen. Aber ich würde es schade finden, wenn man unsere Leistung weg redet – nur wegen eines Handspiels. Wenn er da pfeift, dann sind wir die Doofen. Aber so aus dem Stehgreif würde ich erstmal sagen, dass wir das sauber gelöst haben.“ Torschütze Sven Möller gab zu Protokoll: „Uns macht das Spielstarke aktuell stark. Wir haben viel Ballbesitz und gute Stationen gehabt. Wir sind ein sehr starkes Team. Wir haben heute gezeigt, wie bestimmend wir Fußball spielen.“ Zum Spiel bilanzierte Zankl abschließend: „Ich glaube ich brauche noch einen Tag, um das zu verarbeiten. Das wir heute verlieren, ist sehr ärgerlich. Wir hatten ein paar Phasen, wo uns einfach der Punsch gefehlt hat. Die zweikampfstärkere Mannschaft hat heute gewonnen. Wir müssen in der letzten Viertelstunde mehr machen, nur dann kann man etwas Zählbares mitnehmen.“
Foto: KBS-Picture