Oberliga Hamburg
Pieper: „Es hat die letzte Konsequenz gefehlt“
Der HSV Barmbek-Uhlenhorst und der TuS Osdorf haben sich am Freitagabend, in einem emotionalem Fußball-Fight vor 436 Zuschauern an der Dieselstraße, mit einem 1:1-Unentschieden getrennt. Am Ende geriert die Partie, wegen einiger unschöner Szenen, aber in den Hintergrund.
Sportlich mussten die Zuschauer bis eine Viertelstunde nach Anpfiff warten, ehe es das erste Mal brisant wurde. Nach einem von Samuel Hosseini getretenen Freistoß kam Matthias Riebau mit dem Kopf an den Ball und setzte das Leder auf die Querlatte. Erste dicke Möglichkeit für die Gastgeber, die sich in der Folge allerdings gleich doppelt bei ihrem Keeper bedanken konnten. Nach einem langen Ball verlängerte Hosseini diesen ungewollt mit dem Kopf für Wachter, der sich anschließend auf die Reise machte und aus halbrechter Position nahezu freistehend vor BU-Keeper Andre Tholen auftauchte, doch der 32-Jährige blieb Sieger – genauso wie in der nächsten Situation: Nach einem sensationellen Sololauf, quer durch die BU-Hälfte, legte Wachter den Ball noch einmal quer für Gianluca D’agata, der das Leder mit rechts in lange Eck schlenzte. Doch abermals war Tholen zur Stelle. Nach einer guten halben Stunde schepperte es dann auf der Gegenseite. Samuel Hosseini wechselte schön die Seite zu Dimitrij Rikspun, der anschließend einen Osdorf-Verteidiger aussteigen ließ und per schönem Schuss zur BU-Führung verwandelte. Doch die Freude der der Pieper-Elf währte nur fünf Minuten. Dann war es Yannick Lux Melvin Bonewald völlig unnötig von den Beinen holte – den Strafstoß verwandelte Krause zum verdienten Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel tat sich erst recht wenig, ehe die Gastgeber, zwanzig Minuten vor dem Ende, die dicke Chance zur Führung hatten. Rikspun flankte auf Ivan Sa Borges Dju, der Möhring rumkurvte und dann eigentlich nur noch einschieben musste. Doch irgendwie haute der eingewechselte BU-Stürmer über den Ball und anschließend klärte ein Osdorf-Verteidiger das Leder. Und nur vier Zeigerumdrehungen später hätte es erneut klingeln können, doch Fabian Facklam vergab freistehend fahrlässig. Fünf Minuten vor Ultimo hätten die Gäste vom Blomkap die Blau-Gelben allerdings noch einmal richtig schocken können, hatten aber nicht das nötige Glück im Abschluss. Melvin Bonewald mit der Hereingabe und Wachter konnte seinen Kopfball nur am Innenpfosten platzieren. Von dort sprang der Ball in die Arme von BU-Schlussmann Andre Tholen. Zudem bitter für die Gastgeber: Der erst wieder genesene und eingewechselte Kristoffer Laban verletzte sich in einem Zweikampf und musste anschließend das Feld verlassen. Auf Nachfrage gab dieser anschließend zu verstehen: „Ich habe noch keine Ahnung, was das jetzt genau ist. Wir werden das sehen“, so der 27-Jährige. Kurz vor dem Ende eskalierte dann die Situation an der Dieselstraße. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld unterbrach Referee Jürgensen das Spiel – dies bekamen viele allerdings erst mit, nachdem Wachter bereits Richtung BU-Tor unterwegs war. Die Folge:
Tumulte und Auseinandersetzungen auf dem Feld, der anwesende Sicherheitsdienst musste einschreiten. Zudem sorgten Anhänger der Gäste dabei erneut für Zündstoff und feuerten damit die ohnehin schon angespannte Stimmung noch weiter an. TuS-Trainer Peter Wiehle erklärte anschießend: „Ich habe die Aktion nach dem Abpfiff leider nicht genau gesehen, aber das passiert auf jedem Fußballplatz mal. Für mich war da jetzt nichts Gravierendes“, erklärte Wiehle und fügte an: „Wir sind bei Osdorf eine große Familie und da kochen die Emotionen auch mal hoch“, so der 47-Jährige, der dennoch stolz auf die Leistung seiner Truppe war: „Natürlich sind wir stolz, wenn wir einer guten Truppe wie BU „auf die Nerven“ gehen. Aber wenn man jetzt mal die letzten drei Spiele sieht, dann hätte ich mich im Vorfeld auch mit drei Punkte zufrieden gegeben. Im Nachhinein war da natürlich mehr drin. Aber irgendwann platzt der Knoten und wir werden unsere Punkte machen“, so Wiehle. Sein Gegenüber, BU-Trainer Fran Pieper, kommentierte anschließend: „Es hat die letzte Konsequenz bei uns gefehlt. Aber trotz unserer schwächeren Leistung gehen wir in Führung und dann muss man diesen Strafstoß einfach besser verteidigen. Am Ende muss man dann mit einer unterdurchschnittlichen Leistung aber auch zufrieden sein, dass man hier noch den Punkt mitnimmt. Wir müssen die Effizienz wieder abrufen“, so Pieper.
Foto: noveski.com