Oberliga Hamburg
Pe(s)ch-Tauben: MSV cleverer als Paloma
Heißes Oberliga-Abstiegsduell an der B75! Der Meiendorfer SV besiegte am Sonnabendnachmittag den USC Paloma mit 2:1. Dabei hatten sich die Tauben noch vor dem Pausentee zurück in das Spiel gekämpft. Aufgrund der zweiten Hälfte fand USC-Trainer Steffen Harms im Anschluss klare Worte.
„Es ist echt schade, weil wir echt eine tolle Trainingswoche hatten, wo wir echt einen Schritt gemacht haben. Insgesamt haben wir ein Spiel auf sehr schwachem Niveau gesehen und davon waren wir noch die schwächere Mannschaft“, ärgerte sich Tauben-Coach Steffen Harms nur wenige Minuten nach dem Abpfiff. Nur kurz zuvor hatte seine Mannschaft mit 1:2 beim Meiendorfer SV verloren und das obwohl man noch in der ersten Halbzeit den Anschlusstreffer erzielen konnte. Statt einem Feuerwerk brannten seine Kicker in der zweiten Halbzeit aber eher in kollektive Schläfrigkeit aus. Dabei hatte sich der USC in die Partie gekämpft und verzeichnete auch die erste dicke Gelegenheit. Pascal Haase schickte mit einem langen Ball in die Tiefe Tom Bein auf die Reise, der sich alleine auf den Weg machte und Briant Alberti umkurvte. Sein Abschluss wurde dann auf der Linie von Sean Paul Vinberg im letzten Moment geklärt (18.). Und Meiendorf? Ging mit der ersten wirklichen Chnace und nahezu im Gegenzug in Front. Max Rosseburg legte die Pille von der rechten Außenbahn in den Rückraum zu Martin Fedai, der USC-Keeper Jannis Waldmann keine Chance ließ und die Pille in die Maschen hämmerte (20.). Die Führung für die Hausherren, die schon zu Beginn es mehrfach in Person von Tolga Tüter aus der Distanz versucht hatten. Und nur sechs Minuten später legten die Saglam-Kicker nach. Nach einem langen Ball in die Spitze legte Tolga Tüter den Ball für Dylan Williams ab, der aus 16 Metern die Nerven behielt und das Leder an Waldmann vorbei ins Tor bugsierte (26.). Es war der erste Treffer des Amerikaners, der erst in diesem Sommer an die B75 wechselte. MSV-Trainer Baris Saglam stolz: „Besser geht es nicht für den Jungen, der zum ersten Mal in Deutschland ist. Wir wollen ihn schnellstmöglich integrieren. Sean-Paul Vinberg und er leben in einer WG zusammen. Beide leben die Leidenschaft pur.“ Leidenschaftlich kämpften sich aber auch die Tauben zurück in die Partie und erzielten noch vor dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer.
Der MSV bekam den Ball nicht aus der eigenen Defensive geklärt, Pascal Haase konnte eine Kerze am Strafraum mit dem Kopf verarbeiten. Der Ball trudelte zu Wolfgang Pesch, der Alberti ausguckte und dann vollstreckte (35.). Doch wer mit einem Feuerwerk nach der Pause der Gäste gerechnet hatte, der wurde bitter enttäuscht. Ohne Tempo und Ideen schoben sich die Palomaten den Ball durch die eigenen Reihen, auch die Einwechselspieler lieben ohne große Akzente. Und dennoch hätten die Harms-Kicker immerhin einen Punkt mit an die Brucknerstraße nehmen können. Doch ein Schuss von Dominic Ulaga klatsche nur auf den Querbalken (77.). Es sollte die einzig gefährliche Chance im zweiten Durchgang bleiben. USC-Übungsleiter Steffen Harms zeigte sich angefressen: „Für uns ist und bleibt es alternativlos, alles auf das Feld zu schmeißen. Ansonsten fehlt uns ein ganz großes Stück. Solange uns das nicht gelingt, werden wir keine Punkte holen können und haben es am Ende auch nicht verdient mit diesem Invest, etwas zu bekommen“, so Harms, der anfügte: „Wir müssen nicht über die Tabellensituation reden, aber die direkten Duelle müssen wir gewinnen. In diesem Spielen wollen und müssen wir was holen. Es ist umso ärgerlicher, dass wir unsere PS heute nicht auf das Feld bekommen haben.“ Glücklich zeigte sich dafür MSV-Coach Baris Saglam, der im Oktober 2015 bereits seine Karriere gegen Paloma im MSV-Dress begann. „Es freut mich, dass wir die schöne Statistik beibehalten können. Es war ein schweres Spiel für uns, haben bisher nie zur richtigen Startformation finden können“, so Saglam, der abschließend ergänzte: „Wir müssen das „Wir-Gefühl“ immer wieder hervorheben. Bisher war es in jedem Spiel so, dass wir Torchancen hatten. In den anderen Spielen sind wir nach Gegentoren dann in ein Loch gefallen und sind daraus nicht mehr heraus gekommen. Heute hatten wir die Chance, von der Bank nochmal nachzulegen.“
Foto: Heiden