Oberliga Hamburg
Osdorfs 3-Minuten-Show lässt Tornesch abstürzen
Den ersten Dreier nach fünf Spielen eingefahren! Beim TuS Osdorf stellte sich nach dem 4:1-Erfolg gegen Union Tornesch Erleichterung ein. Das war vor allem TuS-Trainer Philipp Obloch anzumerken. Tornesch-Coach Thorben Reibe hingegen haderte mit der der aktuellen Situation.
„Auf jeden Fall werde ich nicht gut schlafen, dass ist immer so nach Spielen. Aber man liegt lieber wach, wenn man gewonnen hat. Ich tanze wenn dann vor Erleichterung ums Bett. Das ist doch ganz klar“, freute sich Osdorf-Trainer Philipp Obloch kurz nach Spielende. 4:1 gegen Union Tornesch, die ersten Punkte der Saison eingefahren. Und seine Farben warfen schon früh die Tormaschine an, auch wenn die erste Gelegenheit des Spiels den Gästen aus Tornesch gehörte. Nachdem Osdorf bereits eine Ecke klärte, landete der Ball wieder im Strafraum und fand dort diesmal einen Abnehmer. Tim Moritz köpfte aus kurzer Distanz auf den Kasten, setzte seinen Kopfball aber knapp links vorbei (5.). Die erste Duftmarke der Reibe-Elf, die kurz darauf allerdings völlig von der Rolle schien. Denn: Innerhalb von drei Minuten traf Osdorf satte drei Mal ins Netz der Gäste. Den Anfang machte Felix Spranger fünf Meter hinter der Mittellinie, als er einen Freistoß in die Box brachte, der Papa Ndiaye erreicht. Norman Baese konnte nicht entscheidend klären und Bennet Krause staubte aus kurzer Distanz zum 1:0 ab (9.). Und keine 120 Sekunden später klingelte es bereits erneut. Diesmal vollstreckte Tim Jobmann am ersten Pfosten einen Eckball von der rechten Seite, der perfekt dorthin gespielt wurde (11.). Tornesch wirkte angeknockt und unsicher – Osdorf bestrafte dies eiskalt. Keine 60 Sekunden nach dem 0:2 zappelte das Leder erneut im Netz. Tornesch spielte einen schlimmen Fehlpass in der eigenen Hälfte direkt in die Füße von Josep Dilber und dieser stand alleine vor Norman Baese. Der Ball ging durch die Beine des Union-Keepers und schlug in den Maschen ein (12.). Torneschs Plan war nun in 180 Sekunden über den Haufen geworfen.
Tornesch gelingt der Anschluss – Osdorf macht Deckel drauf
„So ein Start beruhigt die Nerven. Besser kann es nicht sein. Aber letzte Woche hatten wir es anders herum“, freute Obloch sich über die Druckphase seines Teams, die kurz darauf aber wieder beendet war. Und Tornesch? Brauchte ein paar Minuten, erzielte dann aber noch vor der Pause das 1:3. Moritz Rosemeier holte im Strafraum Kulicke von den Beinen, der zuvor geschickt eingefädelt hatte. Björn Dohrn schnappte sich die Kugel und versenkte das Leder ohne Probleme in der linken unteren Ecke (33.). Osdorf wurde fahrlässig und Tornesch besser. Chris Heuermann flankte von rechts, im Strafraum pflückte Björn Dohrn den Ball aus der Luft und scheiterte dann an der Glanztat von Osdorf-Torwart Tjark Grundmann (40.). Die dicke Gelegenheit, es doch noch einmal spannend zu machen, war vertan. So machte Osdorf kurz nach dem Seitenwechsel den Deckel drauf. Die Hausherren konterten über Toni Rohrbach, der die Kugel vom rechten Flügel auf den Elfmeterpunkt brachte. Dort konnte Prince Hüttner sich den Ball noch zurechtlegen und verlud Baese dann – der Ball schlägt links unten ein (59.). Bezeichnend für den Auftritt der Reibe-Elf war eine Szene in der vorletzten Minute, als der mit nach vorne geeilte Fabian Knotternus den Ball aus einem Meter noch über das Tor setzte (89.). „Es war null Punkte gegen null Punkte. Das beide Teams nicht alles spielerisch lösen, war klar. In der zweiten Halbzeit haben wir über weitere Strecken ganz gut gemacht und auch unsere Konter gesetzt. Für unsere Situation war das sehr in Ordnung“, bilanzierte Obloch weiter. FCU-Trainer Thorben Reibe meinte nach Abpfiff: „Wir sind gut reingekommen und hätten in Führung gehen können. Danach wiederholt sich aber das Spiel und unsere Köpfe gehen runter. Dann mussten wir hinterherlaufen“, ärgerte sich Reibe und fügte an: „Irgendwie ist das komisch. Wir bekommen jede Woche auf die Mütze, ohne dass ich sagen kann, dass wir die schlechtere Mannschaft sind. Die Chancen waren ja da. Das Glück ist aber im Moment nicht auf unserer Seite. Deswegen sehen die Ergebnisse aktuell so aus, wie sie gerade aussehen.“