Oberliga Hamburg
Osdorf-Party: TuS zerlegt Wedel mit 5:1
Der Wedeler TSV trudelt tiefer in den Oberliga-Abstiegssumpf: Auch beim TuS Osdorf gab es für die Elbe-Kicker keine Punkte. Wachter und Co. schickten die Grün-Weißen mit 1:5 baden und holten den erhofften Befreiungsschlag. Wedel-Coach Jörn Großkopf flüchtete sich erneut in Erklärungen.
Der Wedeler TSV steckt immer tiefer im Tabellenkeller fest. 1:5 beim TuS Osdorf – der Tiefpunkt der sportlichen Talfahrt scheint erreicht. Ideenlos wirkten die Gäste aus Schleswig-Holstein, ein Kollektiv auf dem Platz war kaum zu erkennen. Umso weniger überraschend gingen die Hausherren noch vor dem Pausentee in Führung. Nach einem Eckball von Torben Krause verpasste zuerst Melvin Bonewald, ehe Tim Jobmann die Osdorf-Party einleitete (38.). Und die Wiehle-Elf legte sogar noch vor der Pause nach. Diesmal war es Torben Krause selbst, der die Pille aus 25 Metern direkt in die Maschen hämmerte (44.). Und auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum. Nach einer guten Stunde war die Begegnung dann entschieden. Torben Krause schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld schön auf den zweiten Pfosten, wo Melvin Bonewald völlig blank stand und zum 3:0 einnickte (61.). Und es kam noch dicker: Nur fünf Minuten später war es erneut Wachter, der seinen Doppelpack schnürte (66.). Ergebnis-Kosmetik betrieb der TSV nach rund 70 Minuten: Tim Jeske bediente vom rechten Flügel Ali Moslehe im Sechzehner, der die Pille aus kurzer Distanz über die Linien stocherte. Den Schlusspunkt setzte dann erneut Wachter, der mit dem Schlusspfiff das 5:1 erzielte. Wedel-Trainer Jörn Großkopf erklärte die Pleite erneut mit den Personalproblemen im Kader: „Uns fehlt es einfach an Spielern, die wir dringend brauchen. Es fallen immer wieder welche weg. Das kann man nicht mehr auffangen. Wir haben uns versucht zu wehren, aber das war sehr schwierig. Wir gehen nicht vom Zahlfleisch, sondern darunter.“
Immerhin: Verlassen fühlt sich der ehemalige Profi von seinem Team gegen Osdorf nicht. Großkopf: „Jede Woche eine Brandrede zu halten ist Unsinn. Das habe ich nach dem HSV und dem Sasel-Spiel gemacht. Das ist große Scheiße, 1:5 hört sich brutal an“, so Großkopf, der dennoch noch Hoffnung hat. „Wir brauchen noch unbedingt ein paar Punkte. Natürlich habe ich die Sorge, dass wir noch absteigen können. Alle im Tabellenkeller punkten. Wir müssen nach unten gucken.“ Osdorf-Trainer Peter Wiehle hingegen zeigte sich großenteils zufrieden: „Die Höhe des Sieges ist mir egal. Ich wollte nur diese drei Punkte haben“, erklärte Wiehle und fügte dennoch an: „Wir sind nicht so blauäugig und glauben, dass uns nichts passieren kann, wenn alle punkten und wir nicht. Über fünf geschossene Tore will man sich nicht beklagen, aber wir hätten noch den einen oder anderen mehr machen können. Was mich allerdings ärgert ist das Gegentor. Selbst wenn wir deutlich führen bekommen wir es nicht hin, hinten die Null zu halten“, so der 48-Jährige, der abschließend deutliche Worte fand: „Wir haben im letzten Jahr eine tolle Rückserie gespielt. Aber dieses letzte Jahr ist kein Maßstab. Wir werden immer im unteren Drittel stehen, da gehören wir auch hin. Diese gute Rückrunde steht uns noch im Weg. Wenn man denkt, dass man so gut ist, dann gibt man nicht immer 100 Prozent. Zwischen Platz zehn und 15 werden wir uns einpendeln.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture