Oberliga Hamburg
„Ohne Futsaler“: T05 vergeigt Spitzenspiel
Spitzenspiel gewonnen und weiterhin ungeschlagen: Die TuS Dassendorf schwimmt weiter auf der Erfolgswelle! Vor 358 Zuschauern siegte der Dauer-Meister am Freitagabend mit 2:1 gegen Titel-Konkurrent Teutonia 05. Intern scheint es bei den Kreuzkirchlern aber bereits richtig zu kriseln.
Die erste Überraschung gab es bereits vor dem Anpfiff: Ursprünglich verlegte Teutonia 05 die Oberliga-Partie wegen eines Futsal-Längerspiels auf Freitagabend – in der Startaufstellung tauchte allerdings lediglich Daniel Suntic auf. Auf Nach-frage wollte sich T05-Coach Sören Titze nicht weiter dazu äußern. „Ich diskutiere grundsätzlich sowas nicht in der Öffentlichkeit“, so der Trainer. Nach unseren Informationen hatte es zwischen Meyer und Titze wenige Tage zuvor gekracht, deshalb strich der 32-Jährige den Nationalspieler kurzfristig aus dem Kader. Meyer und Co. sahen dann von Beginn an ein ordentliches Oberliga-Spiel, in der beide Mannschaften früh auf die Führung drückten. Den besseren Start erwischten dann allerdings die Hausherren. Sven Möller schlug einen Freistoß aus dem Mittelfeld in den Sechzehner, wo Marcel von Walsleben-Schied die Kugel verlängerte. Der Ball landete am zweiten Pfosten bei Joe Warmbier, der einen Stellungsfehler von Oest zur „Dasse“-Führung nutzte (14.). Doch die Kreuzkirchler meldeten sich nur fünf Minuten später zurück. Veli Sulejmani brachte einen Freistoß flach herein, der noch abgefälscht wurde. „Dasse“-Keeper Christian Gruhne war bereits auf dem Weg in die andere Ecke, Hannes Niemeyer stand völlig blank und netzte zum überraschenden 1:1-Ausgleich ein (19.). Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Möller schlug einen Eckball von der linken Seite herein, Warmbier leitete mit dem Kopf weiter. Marcel von Walsleben-Schied war am zweiten Pfosten eiskalt und traf zur erneuten „Dasse“-Führung (22). Und die Gastgeber hätten zur Pause noch höher führen können, ließen in Person von Finn Lasse Thomas (32.) und Joe Warmbier (39.) gleich zwei dicke Möglichkeiten liegen. Aufregung dann kurz vor der Halbzeit.
Maximilian Dittrich war nach einem Foulspiel im Mittelfeld mit Gelb recht gut bedient, sah quasi mit dem Pausenpfiff, wie sein Teamkollege Pascal Nägele – für einen relativ normalen Zweikampf – mit einer glatten roten Karte vom Feld musste (44.). Große Aufregung auf beiden Seiten, seine Urteil nahm Referee Florian Cacalowski (Braunschweig) allerdings nicht zurück. Eine Fehlentscheidung. Nach der Pause startete „Dasse“ dann trotzdem gut in die Partie, übernahm trotz Unterzahl weiterhin das Kommando. Sven Möller traf sechs Minuten nach Wiederanpfiff aber nur das Außennetz. Es ging hin und her, beide Teams hatten ihre Chancen. Auf der einen Seite köpfte Suntic aus zwei Metern fahrlässig über den Kasten (71.), auf der Gegenseite verpasste Warmbier den Einschlag gegen Oest (78.). Die dickste T05-Chance nach der Pause vergab Veli Sulejmani kurz vor Schluss, jagte die Kugel in der Nachspielzeit am Kasten vorbei (90.+3). T05-Coach Sören Titze bilanzierte: „In diesem Spiel war alles drin, was ein neutraler Zuschauer am Fußball mag“, so Titze, der den Karten-Hagel (9 Stück) kritisierte: „Wenn man da einen Schiedsrichter aus Hamburg angesetzt hätte, dann wäre es sicher anders gelaufen“, so der 32-Jährige, der sich trotzdem ärgerte: „Wieder haben wir zwei Gegentore nach Standards bekommen. Das tut mir sehr weh.“ „Dasse“-Coach Thomas Hoffmann erklärte: „Es war ein tolles Fußballspiel, wir hätten aber deutlich früher den Deckel drauf machen müssen“, stellte Hoffmann klar, kam aber auch nicht ohne Referee-Kritik aus: „Diese rote Karte ist unfassbar – das ist einfach der Hammer. Das hat nur Hektik gebracht.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture