Oddset-Pokal
NTSV schlägt FCT – Farhadi: „Protest hat sich gelohnt“
Der Höhenflug hält weiter an! Der Niendorfer TSV zog am Dienstagabend ins Viertelfinale des Oddset-Pokals ein. Eine gute Halbzeit reichte der Sachsenweg-Equipe zum 2:0-Sieg gegen den FC Türkiye. Für NTSV-Coach Ali Farhadi hat sich der Protest gegen Norderstedt auch deshalb gelohnt.
Die Partie am Sachsenweg begann sehr schleppend, den Gastgebern war das Fehlen von Marvin Karow (Rote Karte) und Ante Kutschke (spielte im Pokal bereits für Norderstedt) deutlich anzumerken. Dement-sprechend schwerfällig begann dann auch die Partie auf einem tiefen Rasen am Sachsenweg. Die erste kleine Möglichkeit gehörte dann den Gästen aus Wilhelmsburg, als Sascha De la Cuesta einen Krüger-Fehler nutzte, die Kugel aber über die Querlatte setzte (10.). Die FCT-Kickter wirkten einen Ticken frischer als die Farhadi-Equipe, wirkliche Torchancen konnten sich aber auch die Schützlinge von Interimstrainer Klaus Klock nicht kreieren. Nach einer guten halben Stunde hatten die Gäste dann Glück, dass sie mit elf Mann weiterspielen durften. Medeni Kaya hatte bereits wegen eines Foulspiels Gelb gesehen, senste dann Adam Benn volle Kanne an der Mittellinie um. Doch Referee Alexander Teuscher beließ es bei einer Ermahnung für den 19-Jährigen. Erst nach dem Seitenwechsel nahm die Begegnung wirklich Farht auf. Nach einer Ecke von Lennart Speck stieg Adam Benn im Sechzehner am höchsten und nickte aus kurzer Distanz auf den FCT-Kasten. Doch Keeper Tobias Braun reagierte sensationell und wehrte die Kugel mit der Schulter ab (49.). Und auch die Gäste erarbeiteten sich nun Chancen. Gencel prüfte NTSV-Torwart Marcel Kindler mit einem Flachschuss (53.). Sechs Minuten später gingen die Gastgeber dann in Führung. Serhat Yapici verlor im Mittelfeld die Kugel an Tevin Tafese, der Kevin Trenel dann auf die Reise schickte. Der NTSV-Stürmer umkurvte Tobias Braun und schob anschließend locker zum 1:0 ein (59.). Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab nur zehn Minuten später Sascha De la Cuesta, dessen Schuss nur knapp am linken Pfosten vorbei streifte (68.). Kurz vor Schluss machten die Gastgeber den Sack dann per Konter endgültig zu. Darius Streubier donnerte das Leder aus 16 Metern sicher zum 2:0 in die Maschen (90.+1).
Niendorf-Trainer Ali Farhadi zeigte sich nach dem Abpfiff erleichtert: „Das war eine schwere Geburt. Was wir in der ersten Halbzeit abgerufen haben, war überhaupt nicht schlau. Auf so einem Platz kann man keinen Fußball spielen und Türkiye hat genau das gemacht, was man bei so einem Spiel machen muss – mit schnellen Kontern in die gegnerische Hälfte zu kommen“, bilanzierte der Deutsch-Iraner und fügte an: „Die letzten Minuten haben mir dann sehr gefallen. Türkiye war da dann allerdings auch platt. Ohne Ante und Marvin konnten wir in der Offensive nicht das spielen, was wir wollten“, so Farhadi weiter, der auch die Gäste lobte: „Im Endeffekt ist es der FC Türkiye und die sind sehr stark. Ich gehe fest davon aus, dass die nicht mehr lange unten mit dabei sein werden“, erklärte der 42-Jährige, der scherzend anfügte: „Da hat sich der Protest gegen Norderstedt gelohnt.“ Als Ziel gab der NTSV-Coach nun offiziell das Finale aus. „Wir wollten schon am Anfang der Saison ins Finale, es müssen nicht immer die Favoriten sein, die am Ende oben landen. Wir wollten im Pokal überwintern und das haben wir geschafft.“ FCT-Interimscoach Klaus Klock haderte mit der Chancenverwertung. „Wir haben 30 Minuten vernünftig gespielt und uns aus den gegnerischen Ballverlusten versucht Chancen zu erarbeiten. Doch dann sind wir wieder in das alte Schema zurück gefallen, dass die Mannschaftsteile zu weit auseinander gestanden haben. Zudem sind wir vorne angelaufen, was eigentlich nicht unser Plan war. Wir machen zur Zeit einfach keine Tore“, ärgerte sich Klock, den noch eine weitere Sache störte: Ich finde es sehr schrecklich, dass sich die Schiedsrichter mit Ali Farhadi duzen. Und wenn ich einmal darauf hinweise, was für ein System Niendorf spielt, dann haben wir sechs gelbe Karten und einen „Fast-Platzverweis“. Dafür fliege ich fast von der Bank“, so Klock weiter. „Insgesamt ist es heute sehr enttäuschend, weil wir mindestens ebenbürtig waren. Wir müssen nun abwarten, ob der Vorstand einen neuen Trainer findet“, ergänzte der Manager abschließend.
Foto (Archivbild): KBS-Picture