Oberliga Hamburg
Niendorf macht Wedel nicht die 100 voll
Der Niendorfer TSV hat sich mit einem Sieg in die Sommerpause verabschiedet: Mit 3:2 gewann die Farhadi-Elf gegen den Wedeler TSV. Die Elbe-Kicker blieben somit sehr knapp unter der Marke von 100 Gegentoren in einer Saison. Wedel-Coach Daniel Domingo hofft nun auf eine flotte Besserung.
Die Partie begann mit einem Paukenschlag: Keine 90 Sekunden waren auf der Uhr, als Ilyas Afsin Kilian Utcke im Wedel-Sechzehner bediente und der 19-Jährige alleine vor TSV-Keeper Stefan Steen auftauchte. Utcke ließ sich nicht lange bitten und netzte früh zur NTSV-Führung ein (2.). Doch fast so schnell wie die Führung gefallen war, durften die Gäste aus schon wieder den Ausgleich bejubeln. Jan Eggers versenkte, mit Unterstützung von Niendorf-Torwart Marcel Kindler, einen Freistoß aus 30 Metern im Netz (7.). Die Farhadi-Elf sollte dann noch vor der Pause erneut in Führung gehen. Ilyas Afsin stand, nach Pass von Kevin Apau, plötzlich alleine vor Steen, der die Kugel im ersten Versuch noch sensationell rettete. Doch der zweite Ball sprang von Wilckens wieder zu Afsin, der aus kurzer Distanz zum 2:1 einnetzte (20.). Glück hatten die Gastgeber dann kurz vor der Pause, als Christian Dirksen zu genau zielte und das Leder nur an den Außenpfosten setzte (38.). Nach der Pause war es dann Ilyas Afsin höchstpersönlich, der in der 70. Minute auf 3:1 für den NTSV stellte. Der 2:3-Anschlusstreffer von Tim Vollmer per Kopf kam zu spät (83.). „Für uns war wichtig, dass wir heute Spaß am Fußball hatten“, bilanzierte Wedel-Coach Daniel Domingo nach Abpfiff.
Allerdings fand der 41-Jährige auch deutlichere Worte. „Wir haben zwei Tore verschenkt, aber das ist nun mal meine Philosophie. Ich möchte, dass wir hinten herausspielen. Dann muss man aber auch wach sein“, ärgerte sich Domingo und fügte an: „Diese erste Minute ist symbolisch für unsere gesamte Saison. Aber sowas darf nun mal nicht passieren. Wir blicken jetzt auf die neue Saison und werden weiter arbeiten“, so der Spanier, der vor allem auf die Verteidigung blicken muss. Domingo: „In der letzten Saison hatte Wedel nicht unbedingt eine bessere Verteidigung und trotzdem sind sie damals Siebter geworden, haben nicht 97 Gegentore kassiert. Dafür sind wir nun da und werden daran arbeiten.“ Sein Gegenüber, NTSV-Trainer Ali Farhadi, blickte auf das Pokalfinale zurück. „Ich habe das Pokalspiel unglaublich zelebriert. Wir wollten Dassendorf schlagen, aber mit unserer Form war das zu groß gewagt. Wir konnten nicht das abrufen, was wir gegen andere Teams abgerufen haben“, so der Deutsch-Iraner, der abschließend zum Spiel sagte: Ich bin mit der Saison und dem Ergebnis zufrieden. Es ist ein vernünftiger Abschluss und wir können stolz sein, auf das was wir erreicht haben. Wir wollen in Niendorf etwas bewegen, gerne mit mehr Zuschauern.“
Foto: Heiden